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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Autoren: Rachel Hawthorne
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Sachen auf die anderen Jungs verteilen.«
    »Ich bin kein Schwächling. Ich kann mein Zeug selbst tragen.« Ich war ein bisschen beleidigt, dass sie glaubte, ich würde Hilfe brauchen.
    »Ich wollt’s dir nur sagen. Im letzten Sommer haben die Sherpas einiges von deiner Ausrüstung getragen. Du bist noch nicht gewöhnt an das Gewicht.«
    »Aber dieses Jahr bin ich auch eine Sherpa.«
    »Eine ganz schön starrsinnige Sherpa«, murmelte sie.
    Ich war nicht starrsinnig, nur entschlossen, mein Bestes zu geben. Und meine Adoptiveltern nicht zu vermissen. Es war jedoch ziemlich schwierig. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich liebte meine leiblichen Eltern, aber sie waren schon so lange tot. Meine Adoptiveltern hatten mich immer wie ihr eigenes Kind behandelt. Ich spürte eine so
innige Zuneigung zu ihnen, dass es mich manchmal erschreckte. Auch wenn starke Empfindungen ein Teil meines Wesens waren, zumindest nach Meinung meines Seelenklempners. Deshalb hatte ich auch noch immer mit dem sinnlosen Tod meiner Eltern zu kämpfen.
    Als ich die Hütte verließ und in die kühle Morgenluft trat, zitterte ich. Die Wanderer und Führer waren in der Mitte des kleinen Dorfs versammelt. Das Dorf befand sich am Rand des Nationalparks und verfügte über eine Rangerstation, ein kleines Erste-Hilfe-Zentrum, ein Souvenirlädchen, ein Geschäft mit Campingausrüstung und ein kleines Café. Es war die letzte Möglichkeit, sich mit Vorräten und Ausrüstung einzudecken, bevor man in die Wälder zog.
    Vorfreude und ein klein wenig Nervosität beschleunigten meinen Puls. Schließlich würde ich für das Wohlergehen dieser Camper verantwortlich sein.
    Lindsey schloss die Tür der Hütte und stieß mich mit der Schulter an. »Jetzt geht’s los, Kumpel. Bist du bereit?«
    Ich holte tief Luft. »Ich glaub schon.«
    »Du wirst diesen Sommer viel mehr Spaß haben als im letzten Jahr.«
    Ich justierte meinen Rucksack erneut, atmete tief ein und marschierte zu der Gruppe. Professor Keane, sein Sohn und einige Masterstudenten wollten hinaus in die Wildnis wandern. Sechs Sherpas sollten sie begleiten. Das waren viele für die kleine Gruppe, aber Professor Keane hatte besondere Gerätschaften, die er benötigte, um seinen Studenten zu erläutern, was auch immer er ihnen näherbringen wollte, und deshalb hatte er so viele von uns angeheuert. Dies kam mir nicht ungelegen, da ich mich ja noch in
der Lernphase befand. Die Vorstellung, jemanden zu haben, der mich notfalls unterstützen würde, behagte mir sehr. Ich wollte keine Entscheidung treffen müssen, wegen der man in den Abendnachrichten über uns berichten würde.
    Ein Junge trat aus der Gruppe heraus. »Hallo, Kayla«, rief er und kam lächelnd auf mich zu.
    Lindsey zog fragend die Augenbrauen hoch und ging weiter, während ich stehen blieb, um mit Mason zu sprechen, Keanes Sohn. Ich hatte ihn am Tag zuvor kennengelernt. Er war wirklich süß. Sein dunkelbraunes Haar fiel ihm in die Stirn und verdeckte sein linkes Auge.
    »Selber hallo«, sagte ich.
    »Ich hatte schon Angst, du würdest es nicht schaffen.«
    Er hatte so viel Energie, dass sie sich auf mich übertrug und meine Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer steigerte. »Nein, ich bin nur ein bisschen spät aufgestanden.«
    »Diese Tour wird der Wahnsinn«, sagte er.
    »Hast du schon öfters Wandertouren durch die Wildnis gemacht?«
    »Oh, ja. Nicht hier, natürlich. Aber Dad und ich sind schon durch andere Nationalparks gewandert. Auch in Europa waren wir viel unterwegs.«
    »Dann steht ihr euch sehr nah, du und dein Dad?«
    Er zuckte die Schultern. »Manchmal. Ich meine, er ist immer noch mein Vater, verstehst du? Und mein Professor. Und er behandelt mich, als wär ich ein Kind.«
    Ich lächelte mitleidsvoll. »Erzähl mir mehr davon.«
    »Mach ich vielleicht. Heute Abend.« Er senkte den Blick, als würde er sich plötzlich unbehaglich fühlen. Seine Haltung erinnerte mich an Rick - der Junge, mit dem ich auf
dem Schulball war -, kurz bevor er fragte, ob ich mit ihm gehen wollte. Als würde er allen Mut zusammennehmen, voller Angst vor einer Zurückweisung.
    »Wir werden einen Riesenspaß haben«, versicherte ich ihm und fragte mich, warum ich ihn ermutigte, wo wir doch nur ein paar Tage lang zusammen sein würden. Nun ja, er sah gut aus und wirkte sympathisch. Und es war den Sherpas nicht verboten, sich mit den Campern einzulassen. Wenn man zusammen für mehrere Tage oder Wochen draußen in den Wäldern war, konnte sich
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