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Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Titel: Sündenkreis: Thriller (German Edition)
Autoren: Claudia Puhlfürst
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herausfinden. Sollte das der Fall sein, entschuldigst du dich für heute Abend und kündigst deinen Besuch für morgen an. Damit habe ich ausreichend Zeit, mir etwas anderes zu überlegen.«
    »Was, wenn ich es nicht tue?« Lara dachte fieberhaft darüber nach, was sie Jo sagen sollte. Der Anruf schien ihre einzige Chance zu sein, dem Mörder ein Schnippchen zu schlagen.
    »Denk gar nicht über so etwas nach!« Stefan Reinmann versetzte ihr einen festen Tritt in die Seite. »Ich müsste dir wehtun. Möchtest du das?« Er griff in die Reisetasche. Seine Hand kam mit einem Klappmesser mit Holzgriff heraus. »Ein gutes altes Rasiermesser. Außerordentlich scharf. Warte, ich zeige es dir.« Noch ehe sie protestieren konnte, hatte er es aufgeklappt, war mit drei schnellen Schritten auf sie zugegangen und ließ die Klinge über ihren Brustansatz gleiten. Verblüfft schaute Lara auf ihren Ausschnitt. In der weißen Haut erschien ein dunkelroter Strich, der sich schnell vergrößerte. Warmes Blut sickerte hervor und lief nach unten. Sie spürte nichts.
    »Siehst du? Ziemlich scharf was?« Er klappte das Messer zusammen und setzte hinzu. »Das war nur eine Demonstration, eine oberflächliche Wunde. Die Schmerzen werden sich an dieser Stelle in Grenzen halten. Ich könnte jedoch auch ganz woanders schneiden, du verstehst? Wo es richtig wehtut.« Das Rasiermesser verschwand in der rechten Hosentasche.
    »Rufen wir jetzt deinen Freund an?«
    Sie nickte schnell.
    »Fein. Was wirst du ihm sagen?«
    »Zuerst frage ich ihn, ob er OK ist. Dann sage ich, dass ich bei Ihnen bin und dass wir etwas entdeckt haben.«
    »Im Fall der Todsünden-Morde. Dann bittest du ihn, dass er herkommt. Er soll sich das selbst anschauen.«
    »In Ordnung.« Noch immer ratterten die Rädchen in Laras Kopf.
    »Ich wähle.« Stefan Reinmann zog das Handy wieder aus ihrer Reichweite. »Unter welchem Namen hast du ihn gespeichert? Und lüg mich nicht an!«
    »Unter Jo.« Sie beobachtete, wie der Zeigefinger die Tasten niederdrückte.
    »So. Gleich geht es los. Ich warne dich noch einmal eindringlich.« Das Handy in der Linken, zog der Sektenbeauftragte das Rasiermesser wieder hervor, klappte es auf, hockte sich hinter Lara auf den Boden und hielt die Klinge unter ihrem Ohr an die rechte Halsseite. Sie konnte den kühlen Stahl an der Haut fühlen. »Sag nichts Falsches, ich höre mit.« Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er die »Wählen«-Taste drückte. Dann hielt er ihr das Telefon ans linke Ohr.
    »Lara? Wo bleibst du denn?« Jo klang aufgeräumt. Lara spürte, wie heiße Tränen nach oben wollten, und schluckte. Die Klinge drückte ein wenig fester. »Ich warte hier seit einer Stunde!«
    »Ist … ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Es ist nur eine Platzwunde. Das Gehirn ist unversehrt.« Er lachte dröhnend. »Höchste Zeit, nach Hause zu fahren. Ich hoffe, du bist bald hier, sonst …«
    Lara unterbrach ihn hastig. »Jo, ich bin bei Stefan Reinmann. Wir haben etwas Brisantes entdeckt.« Neben ihrem Kopf nickte der Sektenbeauftragte beifällig, und Lara redete schnell weiter. »Im Fall des Todsünden-Mörders. Ich glaube, wir wissen jetzt, wer es ist.« Reinmann atmete scharf ein, und Lara setzte hinzu: »Kannst du gleich mit deinem Auto herkommen? Und bring auch deine Fotoausrüstung mit.«
    »Aber …« Jo stockte kurz und fing sich dann sofort wieder. »Aber klar doch. Ich mache mich sofort auf den Weg.«
    »Bis gleich!« Sie hatte den Satz noch gar nicht ganz beendet, da drückte Stefan Reinmann schon auf »Auflegen«.
    »So, meine Liebe. Du bleibst jetzt fein hier unten. Ich werde oben auf deinen Freund warten. Hoffen wir, dass er sich nicht allzu viel Zeit lässt. Invidia und ira . Das Werk harrt seiner Vollendung.« Er schaltete das Handy aus. Noch ehe Lara ihre Fluchtgedanken zu Ende gedacht hatte, fiel sie auch schon auf die Seite. Reinmann hatte ihr einen heftigen Stoß verpasst und sich aufgerichtet, das aufgeklappte Rasiermesser noch immer in der Rechten. »Damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, werde ich dich zusätzlich knebeln..«
    »Das werden Sie nicht!« Lara katapultierte sich nach oben, stolperte, taumelte einen Schritt nach vorn und stürzte auf den Sektenbeauftragten. Das scharfe Messer, das ihr dabei in die Seite fuhr, bemerkte sie nicht. Stefan Reinmann, der halb auf ihr zu liegen kam, ließ das Rasiermesser fallen, packte die Tätowiermaschine und hämmerte blindlings auf Lara ein. Sie fühlte noch den explodierenden Schmerz an
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