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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)
Autoren: RosMarin
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tiefes Gebüsch.
    Zu der Hand gesellte sich ein Mund, der sich auf meine Lippen presste, eine feuchte Zunge, die sie  fordernd öffnete. Die Hand war warm, fest, umklammerte meine rechte Brust. Und bevor ich auch nur eines Gedankens fähig war, rutschte die kräftige Hand nach unten, streichelte meine Hüften, meinen Bauch. Sie rutschte noch weiter. Mein Schoß drängte sich feucht dieser Hand entgegen, öffnete sich bereitwillig auf ihren stummen Befehl. 
     
    Erschrocken blickte ich in den Sternenhimmel. Eine Sternschnuppe leuchtete in naher Ferne auf wie eine Warnung, bevor sie auf dem Flug zur Erde blinkend in sich selbst versank.
    Ich hatte mir nichts gewünscht.
    „Ich will dich. Sofort“, flüsterte Bernstein in meinem Mund. 
    Da kam ich sofort zu mir. Mein Geist wurde wieder klar. Na, etwas. Mein Mund, noch brennend von der Gier der Küsse, sagte:
    „Knöpf’ deine Hose wieder zu. Mit mir nicht.“
    Ich stieß Bernsteins Hand von mir, rannte so schnell ich konnte zu dem Keller und setzte mich, fast wieder nüchtern, zu den Anderen an die lange Hochzeitstafel. .
    Bernstein kam sofort nach. Ich würdigte ihn keines Blickes, obwohl seine Blicke wie ein ganzer Ameisenhaufen über meinen Körper liefen. 
     
    Später kam Claudia, die schöne Braut, an unseren Tisch. Ich fragte sie über Bernstein aus und erfuhr, dass er Siggi genannt wurde und mit Claudias Bräutigam im VEB Heizungsbau arbeitete. Der Bräutigam war Meister, Siggi Bauleiter. Also war Siggi der Vorgesetzte von Claudias Mann.
    „Er ist verheiratet und mit einer fünf Monate jungen Tochter gesegnet“, klärte Claudia mich weiter auf. „Und mit dir flirtet der rum“, sagte sie enttäuscht. „Männer.“
    Vorwurfsvoll starrte sie zu Siggi. 
    „Sagte ich doch. Männer! Alle gleich.“
    Hasserfüllt starrte Uschi ebenfalls in Siggis Richtung.
    „Mit mir nicht“, sagte ich und starrte auch in Siggis Richtung. Allerdings nicht hasserfüllt. 
    Siggi stand an der Theke, starrte zu mir, trank.
    „Der muss doch bald umfallen.“ Renate starrte auch.           
     
     
    *
     
    Am nächsten Tag konnte ich mich kaum auf meinen Text konzentrieren. Unentwegt dachte ich an den Idioten Siggi. An seine Bernsteinaugen, die Küsse, seine offene Hose. Den Sternenhimmel. Die heruntergefallene Sternschnuppe. 
    Wenn ich mir etwas gewünscht hätte, hätte ich gewünscht, Bernstein wieder zu sehen. Nachdem es an dem gestrigen Abend beim Nuranstarren geblieben war.  
     
    „Verdammt noch mal!“, wütete der Regisseur, „was ist denn los? Bist du nicht fähig oder Willens, einen einzigen Satz so zu sprechen, wie er im Drehbuch steht?“
    „Doch“, sagte ich geknickt.
    „Was doch!“, schrie der Regisseur noch lauter. „Claudia wisch die 9 von der Klappe!“
    „Ich bin fähig und Willens“, stotterte ich, während ich die Hand des Idioten zwischen meinen Beinen spürte. „Wenn du mich nicht verlässt, wirst du es bereuen. Ich werde an dich denken.“
    „Nein! Nein! Nein!“
    Der Regisseur war verzweifelt. Fassungslos ließ er sich in seinen Regiestuhl fallen, während mein Partner, der Charlie, der Siggi so gar nicht ähnelte, einen Lachkrampf zu unterdrücken versuchte und die gesamte Technik sich köstlich zu amüsieren schien.   
    „Claudia, neue Klappe“, sagte der Regisseur, nachdem er eine Weile stumm dagesessen hatte, resigniert. „Und sprich ihr diesen einen Satz, diesen einen, einzigen kleinen Satz, den sie in dieser Szene hat, laut und deutlich vor. Hörst du, laut und deutlich.“
    Claudia nickte mir zu und sagte dann schön langsam und artikuliert:
    „Wenn du mich verlässt, wirst du es bereuen. Du wirst an mich denken.“
    Ich dachte weiter an Bernstein. Die vergangene schlaflose Nacht, in der ich nur an ihn gedacht hatte. Und ich dachte an meine Mutter. Linda. Wie Recht sie doch hatte. Fast alle Mädchen in meiner Klasse wollten Schauspielerin werden. Wir hatten eine sehr romantische Vorstellung von diesem Beruf. In diesem Nest. In dem nie etwas wirklich Aufregendes passierte. In dem das tägliche Einerlei uns aufzufressen drohte. Klar heckten wir so manchen Streich aus, ärgerten die Lehrer und die Eltern. Aber auf der Bühne zu stehen oder gar in einem Film mitzuspielen, wäre das vollkommene Glück. Wie liebten wir die Bretter, die die Welt bedeuteten. Doch real nur bei den Schüleraufführungen. So zweimal im Jahr.
    Doch  im Gegensatz zu den Anderen, die sich mit ihren Träumen begnügten, war ich ein Mann,
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