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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)
Autoren: RosMarin
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spüren konnte. Gleich würde sie ihn umarmen, festhalten, nie mehr loslassen. Nie wieder. Doch Eckstein wich vor ihr zurück wie vor einem Gespenst.
In diesem Moment fuhr der Zug ein.
    "Henriette! Ich liebe dich!", war das Letzte, was Henriette von ihrem geliebten Eckstein hörte.
    Den Rest verschluckten das Quietschen der Räder, die Schreie der Menschen um sie herum, bevor sie in wohltuender Schwärze versank.
     
     
    Der Esel und der Josef
     
     
    J ungbauer Josef aus Niederbayern hatte sich in Schale geworfen. Der Gamsbart wippte lustig auf seinem grünen Hütchen. Seine strammen Waden steckten in frisch geglänzten Schnallenschuhen und seine kräftigen Hände schnippten die Hosenträger mit den Edelweißen nervös hin und her. Er wartete auf seine Verlobte, die schöne Melanie, die in der Stadt Arbeit gefunden hatte.
    Sechs lange Wochen war er schon von ihr getrennt. Das war nicht mehr zum Aushalten, wo sie doch sonst fast täglich zusammen gewesen waren.
    Vom Sonntag bis zum Freitag hatten sie sich in der Alten Mühle am Bach getroffen und geliebt. Jeden Abend. Manchmal auch zweimal, bevor jeder wieder zu sich nach Hause eilte.
     
    Ihre Eltern durften nichts davon wissen, denn sie waren ja nicht verheiratet. Noch nicht. Also nicht im Stand der Heiligen Ehe. Und weil das Lieben unter diesen Umständen eine Sünde war, war am Freitag Schluss damit. Da gingen sie, wie alle Dorfbewohner, in die kleine Kirche am Ende des Dorfes und beichteten ihre Sünden.
    Die Pause währte bis Sonntagmittag. Da bekamen sie die Hostie, die ihnen ihre Sünden vergab, und erst am Abend, nach der Sportschau, lief jeder aus einer anderen Richtung wieder zur Alten Mühle am Bach. Dort sammelten sie dann wieder ihre gemeinsamen Sünden bis zum nächsten Freitag.
     
    Melanie, die schöne Braut, brannte ebenfalls vor Ungeduld. Sie wollte wieder nach Hause, ihren Josef umarmen und lieben. Und sie vermisste die Alte Mühle am Bach. Also hatte sie dem Josef ein Telegramm geschickt und ihn gebeten, sie am Bahnhof zu erwarten, was er ohnedies getan hätte.
    Der Bahnhof war etwa eine Stunde Fahrt entfernt vom Dorf. So hatte Josef seinen Esel, dem die Bewegung auch gut tun würde, vor den Wagen gespannt und den Traktor in der Scheune stehen lassen.
    Am Bahnhof angelangt, wartete er geduldig mit seinem Gespann. Doch der Zug kam und kam nicht und bald schon wusste er nicht mehr: War der Zug schon weg oder würde er noch kommen?
     
    Also machte es sich der Josef auf dem Kutschbock bequem und träumte von seiner Melanie.
    Er stellte sich einen der Tage von Sonntag bis Freitag vor und vergaß die Welt und die Ausbuchtung an einer gewissen Stelle seiner Hose verriet: Er war ein Mann mit Fantasie.
    "Sakrament!", rief er und rieb heftig diese verräterische Stelle, "wann kommt das damische Weib denn endlich? Mich zerreißt 's fast. Die pack ich mir gleich unterwegs!"
     
    Ein paar Frauen kamen im Gänsemarsch vorbei. Sie grüßten den Josef, schauten zu dem Esel und kicherten hinter ihren vorgehaltenen Händen. Das wiederholte sich einige Male.
    Der Josef, der sich dieses ungebührige Verhalten nicht erklären konnte, stieg vom Wagen. Er guckte dahin, wohin die Frauen geguckt hatten, und erschrak.
    Der Esel, was sollte er auch anderes tun aus Langeweile, war mit seiner Männlichkeit aus der Haut gefahren und ließ das Zeugs nun ungeniert hin und her baumeln.
    Da übermannte den Josef die Wut. Er gab dem Esel einen kräftigen Tritt in sein zitterndes Hinterteil und schrie:
    "Du verdammter Saukerl! Du miserabler! Hast du das Telegramm bekommen? Oder ich!"
     
     
     
     
    Ich, das Genie/
    nur ein Satz
     
    T agelang schon bin ich in absoluter Hochstimmung, fühle mich wie ein Schöpfer, denke, mit dem Verlegen meines Buches, meiner Schöpfung, bin ich all meine Sorgen, seien sie nun psychischer oder materieller Art, los, ja, ich habe mir mit diesem Buch all meine Probleme regelrecht, im wahrsten Sinne des Wortes, von der Seele geschrieben, weil ich denke, es ist so eine Art Selbsttherapie, eine Art Selbstreinigung, denn irgendwo habe ich gelesen, dies sei die beste Therapie und glaube nun, das Geld für einen Therapeuten oder eine Therapeutin einsparen zu können und außerdem nicht meine Seele bloß legen zu müssen, obwohl ich dies, wenn ich es richtig bedenke, in meinem Buch ja auch getan habe, wenn auch nicht in diesem ganz persönlichen Maße, da ich als Autorin ja doch ziemlich anonym bin und die künstlerische Arbeit reine Fiktion gewesen
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