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Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen
Autoren: Andreas Suchanek
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Manipulation des Torpedos und den Mordversuch an ihm. Jemand hatte einen Killer geschickt. Die Frau in der Arrestzelle, die Frau mit den tiefblauen Augen, hatte versucht, Walker umzubringen. Natürlich hatte er sie an ihren tiefblauen Augen erkannt. Sie war eine Auftragskillerin, des Ketaria-Bundes. Er hatte im Chaos nach dem Kampf nur schwer Ermittlungen anstellen können, wusste nicht, wann und wie sie auf die Station gelangt war.  
    Doch viel wichtiger erschien ihm momentan die Frage, auf wessen Befehl hin sie das Attentat durchgeführt hatte? Wie hing alles zusammen? Die Crew, die Manipulationen, die Aktionen und Reaktionen?
    Michalew hatte den Auftrag für die Tötung gegeben, davon zumindest ging Alpha 365 aus. Doch warum? - Weil er keine andere Wahl gehabt hatte, musste er doch das Versagen seines Manns an Bord vertuschen. Andernfalls kam heraus, dass er versucht hatte, Ishida zu diskreditieren.
    Erstmals zog Alpha 365 in Betracht, dass es nicht Walker gewesen war. In diesem Fall hätte Michalew trotzdem keine Wahl gehabt, nachdem man es seinem Mann in die Schuhe geschoben hatte. Dann wäre ein anderer verantwortlich, der eine Reaktion provozieren wollte. Oder der oder diejenige hatte Ishida schützen wollen. Beides war möglich. Und in beiden Fällen hatte es erneut nur aus einem Grund zu dieser Situation kommen können. Sein Blick fiel auf das kleine Netz, das die Kommandobrückenoffiziere der HYPERION darstellte.
    Und dann begriff er. Mit schmerzhafter Klarheit besah er sich das Bild, dessen Fragmente sich wie von Geisterhand in seinem Geist zusammenfügten. Jetzt sah er das Gesamtbild, verstand die Zusammenhänge.
    Ich habe in die falsche Richtung geschaut, das haben wir alle .
    Die Tragweite seiner Entdeckung ließ ihn innehalten - seine Gedanken rasten.
    Nach einigen Sekunden verwendete er die Löschfunktion und entfernte die Elemente von der elektronischen Tafel. Da die Verbindung zum Galaktischen Netz wieder bestand, aktivierte er einen Nachrichtenkanal. Noch immer war die Schlacht um NOVA-Station Gesprächsthema Nummer eins. Als hätte ihm jemand eine Binde vor den Augen fortgezogen, las er zwischen den Zeilen. Das Ergebnis war ernüchternd: Er kam zu spät. Ein Eingreifen seinerseits kam nicht mehr infrage. Also blieb nur die zweite Option: Er musste Vorbereitungen treffen.
    Alpha 365 deaktivierte den Nachrichten-Feed und machte sich ans Werk.
     
    *
     
    Legat 2 saß in seinem persönlichen Quartier und zappte durch die Nachrichtenkanäle. Der letzte Dominostein fiel. Die Reporter stilisierten Cross zum Helden und verdammten die Parliden, die mit dem Angriff auf NOVA doch gar nichts zu tun gehabt hatten; das waren seine Leute gewesen.
    Vor wenigen Minuten war die Bestätigung eingegangen. Die Computerviren, die die Verfolgerschiffe im letzten Moment in den Kern des rentalianischen Schiffes PI-RA-SO-MA-FE hatten überspielen können, hatten dem Navigator einen falschen Kurs vorgegaukelt, während die Rentalianer in Wahrheit mitten in einen Hinterhalt geflogen waren. Gleiches galt für das menschliche Schiff, das das erste Fraktal zu einer geheimen Station hatte bringen wollen. Damit befanden sich alle Teile des Artefaktes endlich in ihrem Besitz - auch wenn noch keiner etwas davon ahnte.
    Die nächste Phase konnte beginnen - und das musste sie auch. Jener Mensch, der alles verändern würde, leitete die letzten Schritte ein. Mit anderen Worten: Die Lawine rollte. Legat 2 seufzte. Damit war seine Zeit an Bord der HYPERION vorbei. Alpha 365 war wie ein Karg - wenn er eine Fährte witterte, wurde man ihn nicht mehr los. Natürlich hatte Legat 2 ein paar falsche Spuren gelegt, doch die konnten dem gezüchteten Soldaten nicht lange standhalten.
    Das Artefakt war also in seiner Hand, alle Spuren auf seine wahre Identität beseitigt und seiner Flucht stand nichts im Wege. Zugegeben, es fiel ihm schwer zu gehen. Gerade fühlte er sich heimisch an Bord des Interlink-Kreuzers. Der Chip von Captain Cross war erfolgreich manipuliert worden, die Fraktale konnten geborgen werden, NOVA-Station war fast vollständig zerstört - aber wie geplant nicht ganz - und Pearl würde so schnell niemand mehr besiedeln. Was blieb also noch zu tun? Sollte er es wagen und den Flug zur Erde mitmachen oder vorher verschwinden?
    Legat 2 aktivierte seinen Monitor und betrachtete die Kamera-Feeds der persönlichen Quartiere eines jeden Kommandobrückenoffiziers. Er wusste alles über sie, kannte all ihre kleinen Geheimnisse und jeder
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