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Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten
Autoren: Andreas Suchanek
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nach, der Noriko in die Nase stieg, handelte es sich bei dem Inhalt um die aktuelle Vitamin-Koffein-Drink Mischung. "Widerlich, dieses ViKo-Zeug. Aber was würden wir ohne es machen?" Lorencia nahm einen weiteren Schluck.
    Noriko schmunzelte. "Sie sollten mal einen guten alten Sencha Grüntee probieren. Der schmeckt und besitzt einen hohen Koffein-Gehalt."
    "Ach, bleiben Sie mir mit diesem altmodischen Zeug vom Leib." Lorencia grinste. "Als nächstes kommen Sie mir noch mit diesem Teufelszeug Kaffee. Nein, nein. Da lobe ich mir doch pures Koffein mit einem Schuss Taurin und vielen künstlichen Aromastoffen."
    Noriko lachte, wurde dann jedoch umgehend ernst. "Ich frage mich, ob Sie schon von dem Zwischenfall heute Morgen gehört haben?"
    Lorencias Lächeln verschwand. "Deshalb sind Sie also hier, ich verstehe." Sie winkte Noriko, ihr zu folgen. "Ich muss noch eine Diagnose am sekundären Helix-Konverter durchführen. Leisten Sie mir doch Gesellschaft."
    Noriko folgte ihr in den hinteren Teil des Maschinenraums, wo sie in einen der Lifts stiegen, der sie zur zweiten Ebene brachte. Hier war der Helix-Konverter verbaut, es gab einen direkten Zugang zum Hochenergie-Speicherring und eine Schleuse führte zur Antriebssektion.
    Lorencia trat an das Geländer heran. "Walker hat ganz schön heftig über Sie hergezogen. Aber das wissen Sie zweifellos längst. Burg ist irgendwann ausgerastet und auf ihn losgegangen."
    "Sie sind gut informiert – wie immer." Noriko trat neben die L.I. und lehnte sich ans Geländer. "Wie schlimm ist es?"
    Lorencia warf ihr einen durchdringenden Blick zu, bevor sie schwer einatmete und den Kopf schüttelte. "Ich fürchte, es wird noch schlimmer werden. Überall in der Crew verbreiten sich Gerüchte über Ihren angeblichen Verrat gegenüber Michalew und die Katastrophe auf der INCEPTION. Sie werden als Nestbeschmutzer und Verräterin dargestellt. Walker ist nur die Spitze des Eisbergs."
    "Ich habe damals ..."
    Die L.I. fiel ihr ins Wort. "Zum einen müssen Sie sich ganz sicher nicht vor mir rechtfertigen. Zum anderen sollten Sie mich besser kennen. Ich kenne die meisten Gerüchte, aber im Gegensatz zu anderen hinterfrage ich sie und recherchiere. Ich denke mir ist ziemlich genau bekannt, was damals wirklich vorgefallen ist."
    Noriko schluckte. "Danke. Aber wenn ich Sie richtig verstehe, entwickelt sich die Meinungen der Crew in eine gefährliche Richtung?"
    "Das tun sie", bestätigte die L.I. "Noch teilt sich die Crew in jene, die auf Grundlage der Gerüchte gegen Sie eingestellt sind und jene, die brav den Mund halten, weil sie auf harte Fakten warten wollen. Das wird aber nicht mehr lange so bleiben. Ihr momentanes Glück ist, dass Captain Cross sich die Loyalität der Crew durch sein Handeln bei Elnath verdient hat. Durch die Zerstörung des Parlidenkreuzers und den derart positiven Ausgang der Schlacht, ist er auf der Beliebtheitsskala nach oben geschossen. 
    Und da er Ihnen vertraut, stehen Sie bis jetzt noch nicht allzu schlecht da. Sie dürfen allerdings nicht darauf hoffen, dass es dauerhaft so bleibt."
    Noriko nickte. "Das werde ich nicht. Es einfach nur auszusitzen wird dieses Mal nicht helfen."
    "Und war es nicht genau das, was zu dem Debakel auf der INCEPTION führte?"
    "Sie sind tatsächlich ausgezeichnet informiert." Noriko fixierte Lorencia. "Ich nehme nicht an, dass Sie mir Ihre Quellen nennen werden?"
    Die L.I. lachte auf. "Auf keinen Fall." Sie nippte noch einmal an ihrem Drink, bevor sie an die Wand trat und den leeren Becher in einen der Recycling-Schächte warf. "Ich verbringe einfach viel Zeit im Galaktischen Netz. Man hört Gerüchte, lernt Avatare kennen, stolpert hier und da über geheime Informationen." Sie zwinkerte.
    Noriko ließ das unkommentiert. Sie wusste um die Leidenschaft der L.I. für Technik, Software und das Web. Genau genommen war Giulia Lorencia ein waschechtes Genie, wenn es um Informationsbeschaffung und das Hacken ging. Eine Eigenschaft, die sie sympathisch machte. Doch wenn es um Regeln und Protokolle ging, wollte Noriko lieber nichts von möglichen Übertretungen wissen. Sie glaubte an Recht, Gesetz, Ordnung und Regeln. Alles andere führte nur ins Chaos.
    "Ich danke Ihnen für diese Informationen. Ich werde Sie einzusetzen wissen." Sie nickte Lorencia noch einmal freundlich zu, dann trat sie in den Lift.
    Die L.I. beugte sich über die Konsole. Ihre Finger huschten über die Oberfläche und gaben Daten ein. "Warten Sie nur nicht zu lange", war das
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