Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
gewisser Weise wollen wir alles, was du uns gibst. Natürlich körperlich, das schon. Aber auch … dich.“
„Mit dir sind wir einfach besser“, fügt Evan leise hinzu und grinst, als Dan ihn überrascht anschaut. „Wirklich, Mann.“
„Wirklich“, stimmt Jeff zu. „Wir sind da in eine Art Routine verfallen. Und die war nicht unbedingt schlecht, aber … es könnte so viel mehr zwischen uns sein. Die offene Beziehung … war gut und damals auch das Richtige für uns, aber irgendwann war sie es nicht mehr und das haben wir nicht bemerkt, oder wir … ich weiß es nicht, Dan. Evan und ich haben darüber gesprochen, aber wir haben es selbst nicht ganz verstanden. Wir finden einfach … es fühlt sich einfach richtig an, dich bei uns zu haben.“
„Okay, das … das war jetzt vielleicht ein bisschen philosophischer, als ich erwartet hätte.“ Dan denkt darüber nach, was er wissen muss. „Stellen wir uns doch mal eine typische Woche vor. Montags gehen Evan und ich zur Arbeit, Jeff … malt irgendwas oder so. Abends esse ich was und gehe schlafen … und ihr zwei trefft euch. Aber am Dienstag ist Evan mit Tat unterwegs und Jeff und ich haben beide Zeit. Können wir uns dann sehen, oder darf ich nur dabei sein, wenn wir es alle sind? Mittwochs gehe ich dann in eine Bar und ein heißer Typ will mit zu mir kommen – ist das erlaubt? Donnerstags bekommt Evan Besuch von ein paar Freunden – wissen die dann, welche Rolle ich spiele?“ Er lacht, aber es klingt nicht gerade fröhlich. „Wie sollten die es wissen, wenn ich selbst nicht die geringste Ahnung habe?“ Er atmet kräftig aus. „Ich verlange keine öffentliche Bekanntgabe oder so was, nur … ich kann damit umgehen, wenn es nichts Festes ist. Aber alles andere bringt mich durcheinander, versteht ihr?“
Daraufhin herrscht eine Zeit lang Schweigen, bis Jeff sagt: „Na gut, lass es uns doch mal andersherum versuchen: Wenn wir allem zustimmen, was würdest du dir dann wünschen?“
Dan denkt darüber nach. „Vielleicht wirklich nichts Festes. Ich meine, ihr zwei bleibt ein Paar und zwischendurch haben wir einfach Sex. Würde das funktionieren?“
Evan runzelt die Stirn. „Schlägst du das vor, weil du es willst, oder weil du glaubst, mehr könntest du nicht haben?“
„Ich weiß es nicht. Ich meine … ja, vielleicht erst mal. Ich … okay, ganz ehrlich? Ich wäre voll und ganz zufrieden damit, jeweils nur mit einem von euch rumzumachen.“ Er hebt schnell die Hände. „Ich weiß, dass das beim letzten Mal nicht gerade gut ausgegangen ist, also ist es kein ernst gemeinter Vorschlag, ich will nur sagen, aus meiner Sicht … ich habe, was diese Dreiergeschichte angeht, echt keine Ahnung. Macht ihr zwei so was oft?“
Beide wirken ein bisschen überrascht. Jeff schüttelt den Kopf. „Ich habe damit auch keine Erfahrung, Dan … es schien in diesem Fall einfach den Versuch wert zu sein.“ Er wendet sich Evan zu und wartet auf dessen Beitrag.
„Ich, ähm …“ Evan sieht ein bisschen verlegen aus. „Ich habe es schon ein paar Mal gemacht, aber nie nur mit Männern. Ich meine, zwei Männer und eine Frau oder zwei Frauen und ein Mann, aber … ja, drei Männer sind für mich auch neu.“
Dan ist verblüfft. „Verdammt, wisst ihr dann überhaupt, was ihr tut? Ich meine, wie es funktionieren soll? Wechseln wir uns ab, während einer von uns zuguckt, oder …?“ Er verstummt und schüttelt nur noch den Kopf.
„Naja, ich habe schließlich schon Pornos gesehen!“, verteidigt sich Evan und Dan starrt ihn nur an.
„Okay, Captain Pornie, erklär es mir“, fordert Dan ihn auf. „Ich bin der Pizzabote, Jeff kann den Klempner spielen. Und du … hey, warum bist du nicht der einflussreiche junge Manager?“
Evan grinst ihn mit einem Funkeln in den Augen an. „Warum nicht?“ Er verschränkt die Finger und streckt sie von sich weg, als wollte er sich aufwärmen. Dann lehnt er sich in seinem Stuhl zurück, fixiert Jeffs Dachrinne und beginnt:
„Der junge Manager kommt nach einem harten Arbeitstag nach Hause und findet eine verstopfte Spüle vor. Er ist sauer – man hatte ihm gesagt, das sei behoben worden. Also ruft er einen Klempner an, der rüberkommt und sich an die Arbeit macht. Aber der Manager kann nicht anders, als den Knackarsch und die sexy Stimme des Klempners zu bemerken.“ Evan wirft Jeff einen neckenden Blick zu. „Und ehe du dich versiehst, liegt der Klempner immer noch auf dem Rücken, aber jetzt hat er den Manager über sich
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