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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin
Autoren: Stefanie Kullick
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Weise.«
    »Ist das der sicherste Weg?«, wollte Jase wissen.
    »Die geheimen Winkel und Schlupflöcher dieser Stadt, die uns bekannt sind, werden alle streng bewacht. Die Kanäle bewacht niemand. Unter normalen Umständen käme man dort nicht heraus, doch mit eurer Hilfe sollten wir die Gitter durchbrechen können.« Unsicher nestelte Orena an einem der Bänder ihres Kleides herum. »Wir müssen jedoch über die Haupttreppe in die große Halle gelangen, um von dort zu einem der Zugänge zu gelangen.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, brummte Kaj und wandte sich zum Gehen.
    »Denkt daran, dass ihr unsere Gefangenen seid. Ihr solltet entsprechend bedrückt aussehen. Vermeidet es, jemandem in die Augen zu sehen«, wies Mairis sie an.
    »Am besten gehen die Bären vor, Van dahinter, gefolgt von euch beiden.« Orena deutete auf Gianna und Ayasha, während sie sprach. »Wir beide bilden den Schluss, um euch nicht aus den Augen zu verlieren.«
    Sobald alle wie geplant standen, drehte Kaj sich um. »Also geht es zurück zur Treppe?«
    »Ja, und von deren Fuß aus halten wir uns links«, erklärte Orena weiter. Sie klatschte in die Hände. »Dann nichts wie los, bevor uns noch jemand auf die Schliche kommt.«
    Schweigend gingen sie zurück durch die Flure. Diese waren nach wie vor menschenleer, wie Van erleichtert feststellte. Die Frauen wiesen ihnen den Weg und Van fragte sich, wie sie sich durch das Gewirr der Gänge zurechtfanden.
    Kurz darauf erreichten sie die gigantische Treppe, die sie zuvor erklommen hatten, um Ayasha zu finden. Es lagen bereits zwei Stockwerke hinter ihnen und in Van glomm ein hoffnungsvoller Funken. Bislang hatte sich niemand sonderlich für sie interessiert und er hoffte, dass es dabei blieb, wenn sie erst einmal in der großen, überfüllten Halle angekommen waren in der die Treppe endete.
    »Oh verdammt!«, zischte Gianna hinter ihm, als sie ein Dutzend weitere Stufen gegangen waren.
    Van wollte sich zu ihr umdrehen und sie fragen, was nicht stimmte. Doch sorgte er damit vermutlich für weitere Aufmerksamkeit, also ließ er es bleiben. Stattdessen sah er sich um und suchte nach dem Grund für Giannas Fluchen.
    Etwa ein halbes Stockwerk unter ihnen war ein junger Mann stehengeblieben und schaute skeptisch zu ihnen empor. Hinter ihm blieb eine kleine Rotte Soldaten ebenfalls stehen.
    Der Mann war schlicht und farblos gekleidet, doch an seinen Oberarmen leuchteten dieselben purpurnen Bänder wie bei ihren beiden Begleiterinnen. Auch die Kleider, die man Gianna und Ayasha gegeben hatte, zierten diese Bänder. Ob es eine Art Erkennungsmerkmal darstellte?
    Erst jetzt erkannte Van ihn wieder. Er war bei dem Überfall dabei gewesen. Es war der zweite Binder, der Gianna und die anderen zusammen mit Diablit in Schach gehalten hatte.
    Sie gingen weiter und die Anspannung aller schwirrte greifbar durch die Luft. Van rieb sich nervös die Hände. Am liebsten hätte er die Ketten sofort abgestreift, doch dann würden sie gleich auffliegen.
    Als sie fast auf einer Höhe waren, sprach der Mann Orena und Mairis an. »Was soll das? Wo bringt ihr die alle hin?«
    »Wir sollen die Gefangenen verlegen.« Nicht nur Van bemerkte das leichte Zittern in Orenas Stimme. Das Stirnrunzeln des Mannes wurde tiefer, er glaubte ihr nicht.
    »Wer hat das angeordnet?«
    »Hias selbstverständlich-«, weiter kam Orena nicht, bevor sie unterbrochen wurde.
    »Den habe ich seit einer Weile nicht gesehen und suche ihn bereits. Du kannst mir sicher sagen, wo ich ihn finden kann?«
    »Natürlich kann ich das. Er ist oben«, erwiderte Orena patzig.
    »Da waren wir schon.«
    »Dann wirst du ihn verpasst haben. Gerade kam er zu uns und gab uns den Auftrag die hier woanders hinzubringen. Cato, du hältst uns auf. Du weißt wie ungehalten er werden kann, wenn man nicht umgehend tut, was er gesagt hat.« Orenas Tonfall war schneidend, frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.
    Leider funktionierte es nicht.
    Cato ging hinüber zu Mairis, fasste sie am Arm und schob sie ein paar Schritte beiseite. Van spitzte die Ohren, um über die Entfernung und die Geräusche aus der Halle hinweg ihre Worte verstehen zu können.
    »Mairis, sag mir sofort was hier los ist!«, forderte Cato flüsternd.
    »Bist du gern in Turont, Cato?«, fragte Mairis und sah ihn aus traurigen Augen an.
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Du bist mein Vetter. Wir sind zusammen aufgewachsen. Du kennst mich mein ganzes Leben lang, ebenso wie ich
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