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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren
Autoren: L. E. Modesitt
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Vernt. »Dann müssten wir uns wenigstens keine Gedanken mehr um die stinkenden Barbaren machen.«
    »Die Chaos-Türme können nicht bewegt werden«, erklärt Lorn. »Deshalb hat Kaiser …«
    »Lorn«, unterbricht ihn Kien’elth eilig. »Nicht beim Essen.«
    »Ja, Ser.«
    »Wir müssen die Türme nicht bewegen«, fährt Vernt fort, offenbar hat er die Warnung des Vaters nicht vernommen. »Die barbarischen Eisenklingen sind so weich, dass eine Cupridiumklinge sie mühelos zerstören kann.« Der jüngere Sohn schnaubt. »Wir brauchen keine Feuerwagen und Straßen, um sie zu erobern.«
    »Nein, aber würdest du in einer Lehmhütte oder einem Zelt leben wollen?« Kien’elth lacht. »Du würdest dort keine Speisen wie diese vorgesetzt bekommen oder gar auf Städte wie Cyad, Fyrad oder Sommerhafen treffen.«
    »Solche Wortwechsel kennen wir doch auch schon«, wirft Jerial ein. »Cyador verfügt bereits über mehr Land, als wir jemals brauchen werden, und die Barbaren auch. Sie greifen uns nicht deshalb an, weil sie dazu gezwungen sind, sondern weil sie so eigensinnig und querköpfig sind. Sie wollen das, was wir gebaut haben, weil sie zu faul und zu dumm sind, selbst so etwas zuwege zu bringen.«
    »Sie besitzen keine Chaos-Türme, auch könnten sie etwas Derartiges nicht einfach herstellen, selbst wenn sie es wollten«, meint der Vater sanft.
    »Aber deswegen müssen sie doch nicht wie die Schweine leben«, hält Vernt dagegen. »Man kann sie meilenweit riechen.«
    »Sie haben nicht das Glück, in ein so wohlhabendes Umfeld wie du hineingeboren zu sein«, gibt Kien’elth zu bedenken.
    »Wir haben Lehrer nach Norden und Osten geschickt.« Vernt erhebt seine Stimme. »Und die, die nicht getötet wurden, mussten Barbaren töten, um mit dem Leben davonzukommen …«
    »Vielleicht wollen sie nicht lernen«, meint Jerial mit lachender Stimme. »Sie mögen Bücher nicht so gern wie du.«
    Lorn isst schweigend sein Huhn auf, und während die anderen auf Vernt und Jerial blicken und seine Mutter hinausgeht, um die Nachspeise zu holen, legt er blitzschnell noch eine Scheibe von dem Sonnennussbrot auf seinen Teller. Er vertilgt es mit bedächtigen, gleichmäßigen Kaubewegungen, bevor er schließlich spricht. »Sie glauben immer noch, dass wir ihnen ihr Land weggenommen haben.«
    »Wir haben doch nichts genommen, oder?«, fragt Myryan. »Ich dachte, auf dem Gebiet von Cyador stand nur der Verwunschene Wald, bis die Gründer kamen.
    Und er tötete Barbaren und unsere Leute gleichermaßen, wann immer es ihm gelang. Sie haben nicht hier gelebt. Sie können gar nicht hier gelebt haben.« Sie schüttelt den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn. Wir nennen schließlich nicht ein Land unser Eigen, auf dem sie früher die Felder bestellt oder Tiere gehütet haben. Ich stimme mit Jerial überein. Sie sind nur faul.«
    »Sie sind so, wie sie sind«, gibt Kien’elth zur Antwort, »und wir werden nichts daran ändern. Wir können uns nur um uns selbst kümmern.« Er räuspert sich. »Lorn … kennst du Aleyar? Sie ist die zweitjüngste Tochter des Oberlektors Liataphi.«
    »Er kennt sie alle.« Vernt gluckst.
    Lorn gelingt es, nicht rot zu werden. »Sie ist blond, glaube ich, und gut erzogen.«
    »Ich hab’s euch doch gesagt«, zischt Vernt.
    »Vater …«, meldet sich Jerial zu Wort.
    Kien’elth wendet sich seiner ältesten Tochter zu. »Liataphi hat keine Söhne. Ich verlange nicht, dass Lorn das Mädchen gleich heiratet. Ich bitte ihn nur darum, mit der jungen Dame einmal zu sprechen. Es kann nicht schaden herauszufinden, ob er an einer infrage kommenden jungen Dame vielleicht Gefallen findet.«
    »… und es wäre sehr barmherzig«, sagt Myryan mit einem traurigen Lächeln.
    »Weil ihre ältere Schwester Syreal mit diesem Händler durchgebrannt ist. Heißt das, dass sie ihren Stand unter den Magi’i verlieren wird, wenn sie keinen Magi’i heiratet?«, fragt Jerial.
    »Das stimmt«, antwortet Myryan. »Wir haben’s gut. Wir haben Brüder, die in den Stand der Magi’i treten. Aleyar hat dieses Glück nicht und sie ist nett.«
    »Du kennst sie?«, fragt Nyryah.
    »Ich mag sie«, erwidert Myryan. »Sie ist zu sanftmütig, um mit einem Lanzenkämpfer oder Händler verheiratet zu werden.« Sie sieht Lorn an. »Und sie ist hübsch.«
    Lorn rutscht beinahe unmerklich auf seinem Stuhl herum, dann lächelt er. »Ich werde mit ihr sprechen.«
    »Mehr verlange ich nicht«, sagt Kien’elth und lächelt Myryan an. »Lektor Kharl’elth sagte, dass
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