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Stunde der Wahrheit

Stunde der Wahrheit

Titel: Stunde der Wahrheit
Autoren: Miranda J. Fox
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sich verabschiedete, weil sie nicht den Eindruck vermitteln wollte, ihn loswerden zu wollen. Schließlich nickte er und verabschiedete sich.
    »Bis morgen«, rief sie ihm hinterher. Dann lief sie so schnell die Treppen hinauf, dass sie stolperte und sich der Länge nach auf den Boden legte. Sie verschwand laut fluchend in ihre Wohnung.

Kapitel 6
    Als sie am nächsten Tag an der Arbeit erschien und sich nach Ryan erkundigte, sagte man ihr, dass er krank sei. Emma hatte sich noch einmal für ihr Verhalten entschuldigen wollen und bekam nun prompt ein schlechtes Gewissen. Hatte er sich krank gemeldet, weil er sie nicht sehen wollte? Weil sie ihn gekränkt hatte? Sie hätte ihn gerne angerufen, doch Annabell drückte ihr so viel Arbeit auf, dass sie die gesamte Schicht über nicht dazu kam. Also wartete Emma bis zur Mittagspause. Sie war gerade auf dem Weg zu ihrem und Rachels Lieblings-Café, das nur eine Straße entfernt lag und rief bei ihm an, als seine Mailbox erklang. Emma schnaubte verärgert.
    Also wirklich! Wenn er sauer auf sie war, konnte er ihr das doch einfach sagen! Sie bestellte einen heißen Kakao und einen Schoko-Muffin und machte sich gerade über Letzteres her, als eine Frau den Nachbartisch verließ und ihre Zeitschrift liegen ließ. Emma wollte ihr hinterherrufen, doch das Schokostück steckte ihr so fest im Hals, dass sie kein Wort herausbrachte. Erst, als sie mit ihrem Kakao nachgeholfen hatte, konnte sie wieder sprechen. Doch da war die Frau schon über alle Berge. Daraufhin zuckte Emma mit den Schultern, sah sich mit einen unauffälligen Blick um und langte nach dem Magazin. Es war eine Klatsch-Zeitschrift über aktuelle News und Ausrutscher der Stars und Sternchen. Genüsslich an ihrem Muffin knabbernd, durchblätterte Emma das Magazin, als ihr James‘ Gesicht erneut zulächelte. Emma hörte auf zu kauen und legte den Muffin, von dunkler Vorahnung gepackt, aus der Hand. Denn als sie eine Seite weiterblätterte, sprang ihr ein ganzer Artikel über den berühmten Mr. Carter entgegen.
    Emma schlug die Zeitschrift zu und legte sie beiseite.
    Denn was auch immer in dem Artikel stand, sie wollte es nicht wissen. Sie hatte den echten Mr. Carter zur Genüge kennengelernt und wenn sie endgültig von ihm loskommen wollte, durfte sie nicht zulassen, dass er sich weiter in ihr Leben schlich. Sei es bei einem Kinobesuch, in einem Zeitungsartikel oder sogar während sie einen anderen Mann küsste. Sie musste den Kopf schütteln, als sie an gestern zurückdachte. Sie hasste James, mehr noch als ihren vorigen Exfreund und der hatte sie schon hinterhältig gelinkt. Wie konnte sie also zulassen, dass er sich während eines so intimen Momentes in ihre Gedanken schlich? Emma machte sich noch so lange Vorhaltungen, bis sie ihren Muffin aufgegessen und den Kakao ausgetrunken hatte. Doch selbst ihre eigenen Vorwürfe konnten sie nicht davon abhalten, schließlich doch einen Blick auf den Artikel zu werfen.
Nur um mal zu schauen, was es so zu erzählen gibt
, redete sie sich ein, während sie die Zeilen überflog. Offenbar war James von den Leserinnen zum charmantesten Millionär des Landes gewählt worden, wofür er sich im Interview noch einmal bedankte.
    Eine Seite weiter beantwortete er Fragen zu seiner Person, plauderte über den Erfolg und verschiedene Geschäftsmodelle. Auf der letzten Seite wurde dann das Thema
Liebe
angesprochen. Die Reporterin wunderte sich, dass ein so gutaussehender und erfolgreicher junger Mann noch keine Partnerin hatte. James Antwort darauf lautete, dass es schwer war, in seiner Situation jemanden zu finden, dem er vertrauen konnte, er die Augen aber offen halten würde. Emma konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, die Zeitschrift an die Wand zu werfen. Vertrauen? Wie konnte ausgerechnet
er
es wagen, der Reporterin Vertrauen vorzuheucheln? Sie schleuderte die Zeitschrift an ihren ursprünglichen Platz zurück und verließ verärgert das Café. An der frischen Luft angekommen, atmete sie erst einmal tief durch, ehe sie sich auf den Rückweg machte.
Tja, du hättest eben den Artikel nicht lesen müssen!
, schalt sie sich in Gedanken, als auch schon der nächste Schreck auf sie wartete. Emma kam gerade an einen Zeitungsstand vorbei, als sie James erneut sah - diesmal das Titelbild einer großen Zeitschrift zieren.
    Doch er war nicht allein auf dem Cover, dessen Titel
Neues Promi-Traumpaar?
lautete, sondern wurde von einer sterbend schönen Rothaarigen umarmt. Die Frau aus seinem
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