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Stunde der Wahrheit

Stunde der Wahrheit

Titel: Stunde der Wahrheit
Autoren: Miranda J. Fox
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stemmen.
    »Runter«, knurrte sie und konnte nicht verhindern, dass sich Tränen in ihre Augen stahlen. Sie drehte ihren Kopf zur Seite, damit er das Glitzern nicht sah und atmete erleichterte auf, als er endlich von ihr abstieg. Sie sprang vom Bett und stolperte über ihre eigenen Füße, so schnell wollte sie das Zimmer verlassen. Er folgte ihr und wollte Emma aufhelfen, doch sie schlug seine Hände weg.
    »Lass - mich! Fass mich nicht an«, sagte sie mit erstickter Stimme und sah nun doch zu ihm auf. Sie hatte es sich anders überlegt und wollte, dass er den Hass und die Abscheu in ihren Augen sah, egal, ob Tränen darin glänzten. Es war ein Fehler gewesen, hier zu übernachten. Sie hätte sich Rachel schnappen und von hier wegschleppen sollen! Wenn ihr blöder Freund sie nur nicht betrogen hätte, dann wäre Rachel niemals hierhergekommen und Emma hätte seinen Anblick kein weiteres Mal ertragen müssen.
    »Emma ...«, er wollte etwas sagen, doch sie hatte schon die Hälfte der Treppe hinter sich. Sie eilte zur Haustür und hätte sie, wenn nötig, auch eingetreten, um endlich zu verschwinden, als Rachels Stimme hinter ihr erklang.
    »Hey, warum so eilig?« Emma wirbelte zu ihr herum.
    »Warum so eilig?«, wiederholte sie aufgebracht. Da sah sie, dass ihre Freundin mit einem Handtuch umwickelt aus der Seitentür kam.
    »Warst du in der Lagune?«, fragte Emma fassungslos und kam zu ihr zurück. » Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Kerl seine eigene Wellnessanlage unter dem Haus versteckt hat. Der totale Wahnsinn«, schwärmte Rachel, wurde aber von Emma unterbrochen.
    »Sag mal, spinnst du? Du kannst doch hier nicht so einfach schwimmen gehen?« Doch Rachel zuckte verständnislos die Achseln.
    »Was denn? Ihr habt beide geschlafen und du sahst so friedlich aus, da wollte ich dich nicht wecken. Ist übrigens wirklich nett von dir, dass du dich gestern so um mich gekümmert hast.«
    »Ja, Ja«, sagte Emma ungeduldig und zog sie hinter sich her.
    »Deine gestrige Aktion wird übrigens noch ein Nachspiel haben. Darauf kannst du dich verlassen. Jetzt sollten wir aber erst mal verschwinden«, sagte Emma und zog ihre Schuhe an.
    »Wo sind deine Sachen?«, fragte sie Rachel, die immer noch im Handtuch bekleidet vor ihr stand.
    »In der Lagune.«
    »Na dann hol sie«, sagte Emma mit ausgebreiteten Händen und schaute ihrer Freundin verwirrt hinterher, als sie sich davon machte.
    »Was ist denn bloß los mit ihr?«, murmelte sie und rüttelte erneut an der Tür.
    »Sie ist verschlossen«, sagte James das Offensichtliche und kam die Treppe hinunter. Mit Unbehagen beobachtete Emma, wie er immer näher kam und schließlich nur wenige Zentimeter vor ihr stehen blieb. Mit dem Rücken zur Tür blieb ihr nichts anderes übrig, als zu ihm aufzuschauen und für einen Moment dachte sie, er presst sich der Länge nach an sie und stellt sonst was mit ihr an. Doch dann fuhr seine Hand zu dem Ziffernblock und er gab den vierstelligen Code ein. »Valentina verlässt meist als Letzte das Haus, deshalb schließt sie aus Gewohnheit alles ab. Ist besonders lästig, wenn man noch zu Hause ist«, erklärte er mit einem Lächeln. Ohne es zu erwidern oder ihn noch einmal anzugucken, verließ sie die Villa und lief mit eiligen Schritten zu Rachels Wagen. Als diese fünf Minuten später auf den Beifahrersitz sprang, hatte Emma so lange und heftig auf das Armaturenbrett getrommelt, dass ihr die Finger wehtaten. Sie gab Gas und rollte vom Anwesen, dann fuhr sie ihre Freundin an:
    »Wie konntest du nur betrunken Autofahren? Was, wenn du einen Unfall gemacht hättest? Du hättest im Krankenhaus landen können oder schlimmeres! Du hast mir versprochen, dass du keinen Blödsinn machst. Ehrlich Rachel, was sollte das? Du machst ja viel Unsinn, aber für so bescheuert hätte ich dich wirklich nicht gehalten.«
    »Rachel ließ die Predigt über sich ergehen, die noch um einiges länger andauerte, dann sagte sie völlig unerwartet:
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern.« Emmas Kopf fuhr zu ihr herum.
    »Was soll das heißen?« Rachel hatte den Kopf ans Fenster gelehnt und starrte in die Nacht hinaus, dabei beschlug ihr warmer Atem die Scheibe. »Ich weiß nicht. Der Abend ist sehr verschwommen. Nachdem wir telefoniert haben, habe ich mir den erstbesten Typen geschnappt und mit ihm getanzt. Später hat er mir ein paar Drinks spendiert und dann stand ich plötzlich vor James Tür.« Emma hätte beinahe einen gefährlichen Schlenker gemacht und drosselte
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