Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Eroberung (German Edition)

Stürmische Eroberung (German Edition)

Titel: Stürmische Eroberung (German Edition)
Autoren: Bärbel Muschiol
Vom Netzwerk:
zukünftigen Gemahl anging endgültig verloren hatte.
    Benedikt würde ihr mit ganz viel Glück zuhören; doch was er glauben würde, wäre wiederrum eine ganz andere Sache. Er packte sie hart am Ellenbogen und zerrte sie immer noch tödlich ruhig Richtung Haus. Der Schnee knirschte unter ihren Ballerinas, und der eisige Nordwind blies ihr erbarmungslos ins Gesicht. Es wäre ihr bei weitem lieber gewesen, wenn er getobt und geschrien hätte.
    S ein ruhiges Verhalten schüchterte sie ein, denn so kannte sie ihn nicht. Sie hörte ihren Puls in den Ohren dröhnen und eine panische Angst breitete sich in ihr aus. Sie näherten sich der Eingangstür von Atwood Hall, ohne innezuhalten wurde Leonora bis in den Morgensalon gezogen. Benedikt sah seine Cousine an, >> Rühr dich nicht von der Stelle. << seine Gesichtszüge waren die eines Kriegers, mit geballten Fäusten drehte er sich um, ohne ihre Antwort abzuwarten, schlug er die Türe hinter sich zu. Ihre Gedanken rasten und ihr Herz schlug wie wild gegen ihre Brust, sie ahnte dass er auf dem Weg zurück zum Stall war. Leonora konnte nur hoffen, das Jamie so klug war und bereits das weite gesucht hatte. So würde sie zwar die gesamte Wut ihres Vormundes abbekommen, doch Jamie würde zumindest nichts passieren. Sie vermochte sich nicht vorzustellen was Benedikt mit ihm anstellen könnte. Natürlich hatte Jamie kein Recht gehabt sie zu küssen, doch seltsamer weise war Leonora trotzdem um sein Wohlergehen besorgt, immerhin waren sie doch Freunde, oder etwa nicht? In der kurzen Zeit die ihr noch blieb bevor sie sich vor ihrem Cousin erklären musste, sammelte sie all ihre Kraftreserven und versuchte das Chaos das in ihrem Kopf herrschte wieder in Ordnung zu bringen. Leonora wusste nicht welche Stunde gerade anbrach, die aufgehende Sonne hatte ihre Wanderung Richtung Horizont schon längst begonnen, doch die zarten strahlen vermochten gegen die eisige Winterkälte nicht viel zu bewirken.
    Goldene Morgenstrahlen erleuchteten den tristen Winterhimmel, erweckten den Tag, küssten den Horizont. Das Geräusch von Stiefelabsätzen die auf den Marmorboden trafen erfüllte die Eingangshalle, der feste und zielstrebige Gang gehörte zu Lord Atwood. Die Stiefel näherten sich dem Salon in dem sie sich gerade befand. Leonora versuchte sich aufzurappeln - eine gerade Körperhaltung zu erlangen. Was jetzt kommen würde, würde bestimmt nicht angenehm werden. Doch Leonora war fest entschlossen sich so viel Stolz zu bewahren wie nur möglich. Immerhin hatte sie sich ja nichts zu schulden kommen lassen…
     
    Sie streckte den Rücken durch und reckte ihr Kinn in die Höhe, in diesem Moment flog die Türe auf. Benedikt hatte sich noch nicht wieder beruhigt und sein Zorn erfüllte innerhalb von wenigen Minuten den ganzen Raum. Es wurde ihr flau im Magen und ihre Knie begannen zu zittern, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Tapfer beobachtete sie ihn, wartete gespannt auf seine Worte.
    Für einen unerträglichen Moment blieb er im Türrahmen stehen und betrachtete sie abschätzend. >>Leonora, << Beim klang seiner Stimme hätte sie fast der Mut verlassen. >> Was hast du dir nur dabei gedacht? << Er fing ihren Blick ein, >>Wie konntest du nur so etwas tun? << er schüttelte mehr verzweifelt als wütend den Kopf, ohne dabei ihren Blick wieder frei zugeben. >> Liebst du ihn etwa, diesen Stallburschen, ist er der jenige den du willst? Wie lange geht das schon zwischen euch, hast du an ihm deine Jungfräulichkeit verschwendet? << Bei seinen Worten wurde Leonora klar, das er die Situation genau so aufgenommen hatte, wie sie wohl ausgesehen haben musste. Er zweifelte nicht daran… er fragte Leonora nicht einmal nach einer Erklärung.
    Vor lauter Wut und Enttäuschung über sein mangelndes Vertrauen, schoss ihr die Röte in die Wangen und ihre Hände verkrampften sich in einander.
    Bevor s ie antworten konnte, bevor sie auch nur die geringste Möglichkeit hatte sich zu diesen Vorwürfen zu äußern, begann er wie ein Tiger auf und ab zu laufen.
     
    Seine Cousine war eine bildschöne junge Frau, die Herren lagen ihr zu Füssen und sie hätte schon längst verheiratet sein können. Er fuhr sich mit der Hand durch seine blonden Haare, und verfluchte zum bestimmt hundertsten mal seinen Onkel. Es überstieg sein Verständnis wie dieser seiner Tochter nur versprechen konnte, sie nicht gegen ihren Willen zu verheiraten. Jeder halbwegs intelligente Mann wusste doch von der Launenhaftigkeit junger Frauen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher