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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung
Autoren: ANNIE BURROWS
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in Vosbey House verbrächte.“
    „Logisch …“ Lady Lensboroughs Stimme bebte ein wenig.
    „Natürlich.“
    „Nicht, dass ich für Ihre Gastfreundschaft nicht dankbar wäre …“
    „… aber die letzten Tage vor der Hochzeit sollte ein Mädchen im Schoß seiner Familie verbringen, nicht wahr?“ Die Marquise betupfte sich die Lippen mit einem Spitzentüchlein. „Selbstverständlich wird Jasper Ihnen und Ihrer Familie einen Anstandsbesuch abstatten. Und er wird Sie zu allen Empfängen begleiten, an denen Sie teilnehmen möchten.“
    „Oh.“ Hester erbleichte.
    „Sie werden Ihre Familie doch sicher in die Gesellschaft einführen wollen?“
    „Ja, natürlich …“
    Lady Lensborough konnte es sich nicht verkneifen, die Schraube noch fester anzuziehen. „Und Sie müssen unbedingt mit meinem Patenkind zu Besuch kommen. Und ich werde laufend in Ihrem Salon auftauchen! Es ist eine Ewigkeit her, dass ich mich ausführlich mit meiner guten Freundin, Ihrer Tante Susan, unterhalten konnte. Jasper kann mich begleiten. Tja, wir werden uns fast häufiger sehen als in der Zeit, die Sie unter meinem Dach verbracht haben.“
    Hester ärgerte sich über ihre dumme Idee, sich aus der Brook Street zurückzuziehen, aber nun gab es kein Zurück mehr: Statt sich weiter in ihrem Zimmer verstecken zu können, musste sie ihre Familie ausführen – und mit Jasper reden.
    Wie hielten andere Frauen es nur aus, einen Mann leidenschaftlich zu lieben, der jedes tiefe Gefühl aus der Ehe herauszuhalten versuchte? Ja, der so wütend war, dass er es kaum über sich brachte, ihr ins Gesicht zu sehen?
    Die Lage war unerträglich. Sobald er sich bei seinen Besuchen über ihre Hand beugte und „Guten Abend“ murmelte, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass er sie nackt gesehen und dass ihr Körper sich lüstern in seinen erfahrenen Händen gewunden hatte. Sie brachte es kaum über sich, seinen Gruß angemessen zu erwidern, geschweige denn, ihm ins Gesicht zu sehen. Unter dem Vorwand, sich um ihre Gäste kümmern zu müssen, ging sie ihm so weit wie möglich aus dem Weg, aber sobald sie ihm den Rücken zuwandte, spürte sie den bohrenden Blick aus seinen dunklen Augen im Nacken.
    Jasper führte das Unbehagen, das unter ihrer Geschäftigkeit durchschimmerte, auf ihre Angst vor Snelgrove zurück. Wenn diese Angst erst ihrer Grundlage beraubt wäre, würde Hester endlich Frieden finden.
    Umso erfreuter war er, als Captain Fawley ihm zwei Tage vor der Hochzeit mitteilen ließ, dass er den Schuft aufgespürt hatte. Sobald er sicher war, dass seine Falle bereit war zuzuschnappen, suchte er Hester auf, die im Salon zwischen seiner Mutter und ihrer Tante saß und so tat, als lausche sie andächtig der Sopranistin, die man für diesen Abend engagiert hatte.
    Er beugte sich über die Lehne ihres Stuhls und flüsterte: „Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“
    Widerstrebend erhob sie sich und folgte ihm in eine Ecke des Zimmers.
    „Dieses Theater endet heute“, versprach er ihr. „Morgen früh wirst du mit mir ausreiten, genau wie an deinen ersten Tagen in London.“ Mit gesenkter Stimme setzte er hinzu: „Ich habe etwas mit dir zu besprechen, das wirklich nicht für andere Ohren bestimmt ist. Vor der Hochzeitszeremonie. Hast du verstanden?“
    Kläglich nickte sie. Würde er sie wieder ausschimpfen? Er hatte jetzt genug Zeit gehabt, über ihre bisherigen Verfehlungen nachzudenken, und würde ihr vermutlich genau auflisten, was sie als seine Gemahlin künftig zu tun und zu lassen hatte. Seine Blicke in den letzten Tagen hatten keinen Zweifel daran gelassen, dass er mit ihrem Verhalten zutiefst unzufrieden war.
    Als er den Salon verließ, nahm sie hoch erhobenen Hauptes wieder Platz. Sie würde alles hinnehmen, was er ihr auferlegte. Ihre Vergangenheit konnte sie nicht mehr ändern, aber ab sofort würde sie sich tadellos benehmen.
    Irgendwann würde sein Wunsch nach einem Erben hoffentlich so übermächtig werden, dass er seinen Widerwillen gegen seine Ehefrau überwand.
    Mit pochendem Herzen erschien Jasper in Captain Fawleys Haus, in dem Snelgrove sein Schicksal ereilen sollte. Stephen Farrar saß bereits mit entschlossener Miene im Empfangszimmer. Schweigend warteten sie, bis sie Captain Fawleys unverwechselbares Humpeln auf den Stufen vor der Tür hörten. Farrar öffnete, und sobald Fawley – auf den rotgesichtigen, keuchenden Snelgrove gestützt – hereingewankt war, schlug er die Tür hinter den beiden zu und lehnte sich mit vor
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