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Strange Love (German Edition)

Strange Love (German Edition)

Titel: Strange Love (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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er Cerys an.
    »Aber diese Musik passt zu den Goths. Sie wissen, dass ich keiner von ihnen bin. Aber sie mögen meine Musik und meine Texte.«
    »Worin, meinst du, unterscheidest du dich von ihnen?«, fragte Cerys.
    Nick lächelte leicht. »Ich habe keinen Sarg – und keine Vorliebe für Totenköpfe. Ich bin einfach viel zu normal.«
    Sie sah ihn an. Normal. Schwarze Fingernägel, schwarze Haare, Kajal, dunkler Lidschatten, das Gesicht eindeutig weiß gepudert. Seine Kleidung war schwarz und hauteng. Er hatte eine Taille, auf die man neidisch sein konnte. Und er konnte einen anschauen, dass einem das Blut in den Adern gefror. Cerys zog die Augenbrauen hoch – was er unter normal verstand ...
    »Genießt du das – deine Auftritte, das ewige Umherfahren ...?«
    »Ja, eine Zeitlang liebe ich es. Es ist mein Leben. Irgendwann bin ich einfach nur noch fertig, dann kann ich nicht mehr sagen, ob es mir gefällt oder nicht. Ich glaube, dann denke ich einfach nicht mehr darüber nach.«
    Nick bot ihr eine Zigarette an, die sie ablehnte. Er selbst steckte sich eine an.
    »Ich wusste gar nicht, dass du rauchst.«
    Nick grinste, nachdem er einen tiefen Zug genommen hatte.
    »Tu ich auch nicht, so gut wie nie. Schadet der Stimme.«
    Cerys runzelte die Stirn. Er war so voller Widersprüche.
    »Bist du eigentlich bei allen Gigs in England?«
    »Nein, aber ich versuche zu so vielen Auftritten wie möglich zu kommen.«
    »Warum?«, fragte Nick, und wieder inhalierte er den Rauch seiner Zigarette.
    Erstaunt sah Cerys ihn an. »Warum?« wiederholte sie ungläubig.
    Er nickte. »Interessiert mich wirklich.«
    »Weil ...«, Cerys suchte angestrengt nach den richtigen Worten, »weil ... eure Musik so wichtig für mich ist. Eure Texte, einfach alles. Und – weil du ... absolut faszinierend bist.« Sie errötete leicht.
    Nick sah sie aufmerksam an.
    »Ich ... fühle mich unglaublich wohl bei den Konzerten. Sie geben mir ... Energie.« Cerys wusste, dass sich das alles eigenartig anhörte. Aber sie sah, dass Nick sich nicht darüber lustig machte.
    »Ich – ich habe was für dich.« Cerys zog ein in Geschenkpapier gewickeltes Buch aus ihrem Rucksack.
    »Danke. Wofür?« Langsam packte Nick das Geschenk aus.
    »Einfach nur so. Ich dachte, du magst es vielleicht.«
    Als Nick das Buch ausgepackt hatte, legte sich ein breites Lächeln auf seine Lippen.
    »Hey, danke. Das neue Buch von Anne Rice. Da hast du wirklich meinen Geschmack getroffen.«
    Cerys biss sich auf die Lippen. Seine Freude war das allerschönste Dankeschön, das sie bekommen konnte.
    Plötzlich öffnete sich die Tür, und Phil trat ein. »Hier bist du noch.«
    Nick sah ihn an.
    »Ich möchte jetzt fahren, ist das okay? – Die anderen sind schon vor einiger Zeit mit dem Bus vorgefahren.«
    Nick stand auf. »Ja, ich komme jetzt.«
    Cerys geriet in Panik. Warum musste dieser wunderschöne Abend so abrupt enden?
    »Wenn du mal Hilfe brauchst, irgendwann ...«, sagte sie leise und wusste selbst nicht, warum sie das dachte, »dann kannst du immer bei mir anrufen. Ich wohne auch in London.«
    »Schreib mir deine Nummer auf«, sagte Nick lächelnd und hielt ihr das Buch entgegen.
    Cerys öffnete es auf der ersten Seite und schrieb ihren Namen und ihre Telefonnummer hinein. Es sah fast wie eine Widmung aus.
    Nick umarmte sie zum Abschied, als wären sie alte Freunde, dann verschwand er zusammen mit Phil.

Nick betrat sein Hotelzimmer und stellte fest, dass es bereits besetzt war. Julian und Ray vergnügten sich mit zwei Mädchen in seinem Bett. Und Nick war todmüde. Genervt trat er an das Bett heran und schaute auf Julian hinunter.
    »Wieso seid ihr in meinem Bett?«
    Julian sah ihn erstaunt an. Seine Pupillen waren riesig.
    »Weil in Rays Zimmer ’ne Orgie abgeht – eine After-Show-Orgie sozusagen, und weil in meinem Zimmer Rob am pennen ist – völlig breit.«
    »Tolle Entscheidung, dass ihr jetzt hier seid ...«
    Eines der Mädchen sprang aus dem Bett und umarmte ihn heftig. Ihr nackter Körper war unglaublich heiß.
    »Nick, Nick, warum bleibst du nicht einfach hier, bei uns?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Sie rieb ihren wohlgeformten Körper an ihm.
    »Cora – komm zu mir zurück«, forderte Ray schmollend. Nick wusste, dass die meisten Mädchen ihn wollten, aber er schob sie sanft zur Seite.
    »Wo soll ich nun schlafen?«, fragte er Ray, der wieder unter der Decke verschwinden wollte.
    »Ich weiß nicht. Johns Zimmer müsste frei sein ... ähm. Es sieht vielleicht ein
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