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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön
Autoren: Peter James
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befriedigenden Ergebnis führen, das mit einem Fall zu tun hat. Ich vermute, mit diesem Fall.«
    »Können Sie das etwas präzisieren?«
    »Nein, das geht nicht. Wie gesagt, ich weiß auch nicht, ob es wichtig ist.«
    »Eine bestimmte Marke?«
    »Nein. Aber teuer.«
    »Teuer?«
    »Ja.«
    »Herren- oder Damenuhr?«
    »Herrenuhr. Vielleicht auch mehr als eine.«
    Grace schüttelte den Kopf. Im Augenblick konnte er überhaupt nichts damit anfangen. »Okay, vielen Dank, Harry. Geben Sie mir Bescheid, falls Sie noch etwas herausfinden.«
    »Keine Sorge!«
    Grace beendete das Gespräch und wählte die Londoner Nummer von Interpol. Er musste zwei Minuten warten, bis Farriers scharfer Cockneyakzent erklang.
    »DS Farrier, was kann ich für Sie tun?«
    Grace stellte sich vor. Farrier sprang sofort darauf an.
    »Ich habe Ermittler in Griechenland, der Türkei, der Schweiz und in Paris, die sich nur zu gern mit Mr Luvic unterhalten würden.«
    »Ich weiß, wo sich sein Wagen gerade befindet«, sagte Grace. »Was haben Sie über Carl Venner?«
    »Nichts. Wurde seit drei Jahren nicht mehr geortet. Und er ist schwerlich zu übersehen.«
    Es klopfte, und Norman Potting trat mit einem Blatt Papier ein. Grace machte ein Zeichen, er habe zu tun. Potting blieb zögernd an der Tür stehen.
    »Ich bin an allem interessiert, was Sie zu Venner haben«, erklärte Farrier. »Sie glauben nicht, was alles gegen ihn vorliegt, in ganz Europa ist die Liste so lang wie mein Arm.«
    »Könnte er sich in England aufhalten?«
    »Falls Luvic hier ist, schon.«
    »Was können Sie mir über ihn sagen?«
    »Albaner. Zweiunddreißig. Kluger Junge. Hat Technik an der Uni dort studiert, war Champion im Kickboxen und Boxen mit bloßen Fäusten. Als er von der Uni kam, fand er keinen Job – typisch für seine Generation. Ließ sich mit einer Gruppe Studenten ein, die aus Spaß Computerviren entwickelte, vermutlich aus reiner Langeweile. Danach landete er bei einer Bande, die große Firmen erpresste.«
    »Erpressung?«
    »Ganz großes Geschäft. Nehmen Sie beispielsweise so ein Sportereignis wie das Derby. Alle wichtigen Buchmacher erhalten kurz vorher eine Drohung, dass ihr System am Tag des Derbys für vierundzwanzig Stunden mit Viren lahmgelegt werden könnte, wenn sie nicht zahlen. Also entscheiden sich die meisten fürs Zahlen, was meist der billigere Weg ist.«
    »Hab davon gehört.«
    »Ja, das läuft sehr erfolgreich. Jedenfalls kam Luvic darüber irgendwie an Venner. Der hat ihn vermutlich angeworben. Die beiden steckten sicherlich hinter dem französischen Snuff-Ring und sind zur selben Zeit abgetaucht. Ich kann Ihnen die ganzen Akten mailen.«
    »Ich bitte darum.«
    »Eins sage ich Ihnen: Ich habe einige der Bilder gesehen. Am liebsten würde ich mir Venner und Luvic mal in einer dunklen Ecke schnappen, nur fünf Minuten lang.«
    »Das kann ich gut verstehen. Ach, noch etwas, sagt Ihnen ein Skarabäus etwas?«
    »Meinen Sie den Käfer?«
    »Ja.«
    Farrier schwieg kurz und sagte dann: »Auf den Fotos und Filmen, die sie in Frankreich machten, war immer irgendein Tier zu sehen, ein Skorpion, glaube ich, sozusagen ihr Markenzeichen.«
    »Lebendig oder tot?«
    »Tot. Darf ich fragen, worauf Sie hinauswollen?«
    »Klingt, als hätte er es mit Krabbeltieren«, sagte Grace. »Wenn wir es mit demselben Mann zu tun haben, hat er sich mittlerweile auf Skarabäen verlegt, besser gesagt, auf Mistkäfer.«
    »Wie passend.«
    Grace bedankte sich, versprach, Farrier auf dem Laufenden zu halten, und hängte ein. Sofort trat Norman Potting an den Tisch und legte ihm das Blatt hin.
    »Die Schwefelsäure, Roy. Das hier dürfte eine ziemlich umfassende Liste sämtlicher Lieferanten in Großbritannien sein. Fünf im Süden, zwei davon in unserer Gegend – Newhaven und Portslade.«
    Grace war noch dabei, die Informationen, die er von Farrier erhalten hatte, zu verdauen, griff nach der Liste und las rasch die Namen und Adressen durch.
    Plötzlich flog die Tür auf, und Glenn Branson stürmte mit aufgeregter Miene herein. Ohne auf Potting zu achten, schlug er mit beiden Händen auf den Schreibtisch. »Ich hab eine Spur!«
    »Und?«
    Branson klopfte triumphierend auf das Foto des Golffahrers. »Eben hat mich ein Taxifahrer angerufen, ein Informant.«
    »Nicht zufällig derjenige, der Cleo und mich belauscht hat?«, fragte Grace spontan.
    »Doch, genau der.« Branson grinste. »Ich hab das Foto an all meine Kontaktleute gegeben. Er hat eben angerufen. Hatte heute einen
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