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Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Titel: Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)
Autoren: Horst Hanisch , Matthias Noellke
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erzählt, irgendein Vorkommnis, in das Sie verwickelt waren und bei dem Sie sich blamiert haben. Womöglich schmückt der Erzähler die Sache noch aus, so dass Sie noch etwas unbeholfener und dümmer dastehen.
    Verzichten Sie auf eine Richtigstellung
    Solche Erzählungen können außerordentlich quälend sein. Sie spüren das Verlangen, Ihren Ruf zu retten und die Geschichte richtigzustellen. Unser Rat: Widerstehen Sie diesem Drang. Denn Sie machen die ganze Sache dadurch nur noch peinlicher – für die Zuhörer, die meist gar nicht wissen wollen, wie sich die Dinge „wirklich zugetragen haben“. Die Angelegenheit ist so schon peinlich genug – allerdings in einem anderen Sinne, als Sie vielleicht meinen. Denn nicht Sie sind es, der den Zuhörern peinlich erscheint, sondern der Erzähler.
    Der Erzähler macht sich unmöglich
    Es gehört sich einfach nicht, die Blamagen seiner Mitmenschen als heitere Anekdoten zum Besten zu geben. Wer so etwas tut, der stellt sich selbst ins Abseits. Die Zuhörer versuchen vielleicht taktvoll über diese Geschmacklosigkeit hinwegzugehen, indem sie über die Geschichte schmunzeln – aber sie denken sich ihren Teil.
    Reagieren Sie gelassen
    Sie können die Geschichte souverän ignorieren. Dadurch ersparen Sie sich und den anderen, dass sie erst breitgetreten wird. Sie können aber auch ganz schlicht nachfragen: „Warum haben Sie diese Geschichte jetzt eigentlich erzählt?“ Ebenfalls recht souverän wirkt es, wenn Sie lächelnd anmerken: „Und wenn Sie wissen wollen, wie sich die Geschichte wirklich abgespielt hat, dann erzähle ich sie Ihnen gerne noch einmal – bei Gelegenheit.“
    Von den boshaften Blamage-Geschichten zu unterscheiden sind Erzählungen, bei denen es auch um menschliche Schwächen geht, die Sie aber durchaus liebenswert erscheinen lassen. Wer solche Erlebnisse schildert, der will Ihnen nichts Böses. Es wäre geradezu peinlich, dem Erzähler in die Parade zu fahren und die Dinge richtigzustellen. Allenfalls wenn er recht weit von der Wahrheit abweicht, können Sie schmunzelnd andeuten, dass es von dieser Geschichte unterschiedliche Versionen gibt.
    Beispiel
    Herr Lichtenau gilt als etwas zerstreut. In geselliger Runde erzählt ein Kollege, dass Herr Lichtenau einmal mit dem Taxi nach Hause fahren musste, weil er vergessen hatte, wo er sein Auto im Parkhaus abgestellt hatte. „Doch, das wusste ich noch ganz genau“, erklärt Herr Lichtenau mit einem feinen Lächeln, „ich hatte nur vergessen, dass das mein Auto war.“

Ihr Gegenüber stellt Ihnen eine Falle
    Es ist schon bitter genug, durch eine unglückliche Verkettung von Umständen in eine peinliche Situation hineinzugeraten: im Freizeitdress an einer festlichen Abendveranstaltung teilzunehmen, unvermittelt aufgefordert zu werden, eine Ansprache zu halten, weil „das ja so ausgemacht“ war, oder gar bei einer Lüge ertappt zu werden. Es verschlimmert die Lage jedoch noch, wenn hinter solchen peinlichen Situationen nicht der blinde Zufall steckt, sondern ein nicht sehr wohlmeinender Kollege oder ein Familienmitglied mit einem Hang zur Schadenfreude.
Tief in der Tinte
    Meistens dürfen Sie immerhin darauf hoffen, dass sich Ihre Mitmenschen bereit finden, über eine Peinlichkeit hinwegzusehen oder Ihnen sogar herauszuhelfen (→ nächstes Kapitel). Sind Sie jedoch in eine Falle hineingetappt, dann kommen Sie in aller Regel nicht so ungeschoren davon. Der Fallensteller will ja, dass Sie sich so richtig blamieren. Nur deshalb hat er Ihnen die Falle überhaupt gestellt.
    Ziehen Sie den Fallensteller mit hinein
    Im Grunde brauchen Sie nicht viel anders zu reagieren, als wären Sie zufällig in die Verlegenheit hingeraten. Es gibt nur einen wesentlichen Unterschied: Womöglich können Sie denjenigen, der Ihnen die Falle gestellt hat, mit in die peinliche Situation hineinziehen. Und das sollten Sie auch tun.
    Bleiben Sie amüsiert
    Erscheinen Sie unpassend gekleidet auf einer Veranstaltung, weil Sie der Fallensteller „versehentlich“ falsch informiert hat, können Sie auf dem Absatz kehrtmachen. Wenn Sie jedoch bleiben, können Sie jedem die „lustige Geschichte“ erzählen, dass der Gastgeber Sie „reingelegt“ hat. Selbstverständlich zeigen Sie sich darüber nicht verärgert, sondern belustigt – auch wenn Sie dem anderen am liebsten den Hals umdrehen würden. Nur so bleiben Sie nämlich souverän.
    Wichtig
    Fassen Sie Fallen sportlich auf. Und halten Sie sich ansonsten an das Motto des ehemaligen
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