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Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)

Titel: Stilsicher im Beruf (TaschenGuide)
Autoren: Horst Hanisch , Matthias Noellke
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ist? Befürchtet er, sich lächerlich zu machen? Steckt ein mir unbekanntes Problem dahinter?
    Wichtig
    Gerade wenn wir uns keinen Reim auf die Reaktion unseres Gegenübers machen können, werden wir von einer überbordenden Neugier gepackt: Warum reagiert der nur so? Wir würden der Sache zu gerne auf den Grund gehen. Das ist verständlich, taktvoll ist es nicht. Also, ersparen Sie Ihrem Gesprächspartner die Peinlichkeit.

Willkommene Ablenkungsmanöver
    Eine der wirksamsten Methoden, jemandem aus einer peinlichen Situation herauszuhelfen: Sie starten ein Ablenkungsmanöver. In seiner einfachsten Form heißt das: Sie wechseln das Thema. Doch ganz so einfach ist das nun auch wieder nicht. Denn ein allzu abrupter, demonstrativer Themenwechsel kann die Situation erst recht peinlich werden lassen. Warum das? Weil der Eindruck entsteht, als müssten Sie jetzt ganz schnell von dieser schrecklichen Angelegenheit wegkommen. Anders gesagt, in einem unvermittelten Themenwechsel liegt auch eine Unterstellung. Und genau dadurch könnte sich Ihr Gegenüber getroffen fühlen.
    Beispiel
    Frau Hohnelt erzählt von ihrem dreiwöchigen Urlaub in der Karibik. „Und wo haben Sie die Ferien verbracht?“, erkundigt sie sich freundlich bei ihrer Arbeitskollegin. „Na ja“, erwidert die zögernd, „wir waren ein paar Tage im Sauerland.“ – „Ah“, sagt Frau Hohnelt, „wie kommen Sie übrigens mit dem neuen Computerprogramm klar?“
    Solch ein gut gemeinter Themenwechsel kann aber wirken wie eine Ohrfeige. Denn die Botschaft lautet: Dass Sie Ihre Ferien im Sauerland verbringen mussten, ist so peinlich. Ichkann Ihnen nicht zumuten, darüber zu sprechen, Sie armes Würstchen.
    Der gelungene Themenwechsel
    Wenn Sie das Thema wechseln, dann sollte sich das aus der Logik des Gesprächs ergeben. Nur so helfen Sie dem anderen, sein Gesicht zu wahren. Doch worin besteht die „Logik des Gesprächs“? Themenwechsel sind ja durchaus keine Seltenheit, vor allem bei einem Small Talk springen wir immer wieder von Thema zu Thema, ohne dass wir einer Peinlichkeit ausweichen.
    Der richtige Zeitpunkt
    Das heißt aber nicht, dass wir jederzeit wechseln dürfen. Hängt ein Thema noch „in der Luft“ wie bei unserem Beispiel der Urlaub im Sauerland, dann dürfen wir nicht unvermittelt von etwas anderem anfangen. Sie müssen vorher irgendwie das Thema abschließen. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass es erschöpfend behandelt werden muss. Es ist viel simpler, Sie brauchen einen Satz, mit dem Sie Ihrem Gesprächspartner deutlich machen: Von meiner Seite war es das. Das kann eine so schlichte Äußerung sein wie: „Na ja, jetzt habe ich die ganze Zeit von meinem Urlaub geredet.“ Auch sehr verbreitet sind zusammenfassende Statements wie: „Also, es war abenteuerlich.“ Oder Sie schließen umgekehrt die Erzählung Ihres Gesprächspartners ab mit der Bemerkung: „Ah ja, das ist ja interessant, was Sie da erzählt haben.“ Jetzt kann ein neues Thema angeschlagen werden.
    Der passende Gesprächsgegenstand
    Im Idealfall gleiten Sie zum nächsten Thema hinüber, ohne dass man dies als „Schnitt“ empfindet. Das gelingt Ihnen am besten, wenn es eine Verbindung zu dem neuen Thema gibt. Diese Verbindung kann sehr assoziativ sein. Der entscheidende Punkt: Es sollte für die anderen nachvollziehbar sein, wie Sie vom alten zum neuen Thema gelangen. Bei unserem Beispiel war der Übergang vom Thema Urlaub zum neuen Computerprogramm nicht nachvollziehbar. Das wirkt plump. Unter Umständen müssen Sie etwas nachhelfen, indem Sie Ihre Gedankenverbindung den anderen mitteilen: „Bei der Karibik muss ich an Rum denken. Und da muss ich Ihnen eine Geschichte erzählen, die mir neulich passiert ist …“
    Je natürlicher Sie zum neuen Thema wechseln, desto angenehmer für Ihren Gesprächspartner. Auf der anderen Seite brauchen Sie keine überzogenen Erwartungen an sich selbst zu stellen. Dem anderen ist ja schon geholfen, wenn Sie überhaupt von dem peinlichen Thema wegkommen.
    So kann der andere sich wieder fangen
    Ein weit verbreiteter Fehler, den Menschen begehen, die es eigentlich ganz besonders gut mit Ihrem Gesprächspartner meinen, der in Verlegenheit geraten ist: Sie erklären ihm, dass die betreffende Sache gar nicht so schlimm sei. Ja, dass die Angelegenheit ihm „gar nicht peinlich sein müsse, weil …“ – und dann folgt eine Trost spendende Geschichte über einen Bekannten, dem „so etwas“ auch schon einmal passiert ist. Was ist daran
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