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Stillen

Stillen

Titel: Stillen
Autoren: Dora Schweitzer
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anschließenden Saugen.
Versuchen Sie sich eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und räumen Sie sowohl sich als auch Ihrem Baby ausreichend Zeit zum Stillen ein.
Bitten Sie bei den ersten Stillversuchen die Still- und Laktationsberaterin der Klinik oder das Pflegepersonal um Unterstützung. Die Krankenschwestern und -pfleger werden Ihnen gerne helfen, denn auch sie wissen: Für Ihr Baby ist jedes Tröpfchen Muttermilch kostbar.
    Ein äußerst wichtiger Beitrag
    »Gleich nach der Entbindung von Ellert, der viel zu früh geboren wurde, stellte man mir auf der Wachstation die Frage, ob ich stillen wolle. ›Na, klar!‹, war meine Antwort, wie konnte die Krankenschwester nur fragen. Ich verlangte irgendwann nach einer Milchpumpe und es dauerte lange, bis man mir endlich ein Gerät brachte. Ich hatte noch nie eine elektrische Milchpumpe gesehen und empfand die wenigen Tröpfchen, die ich entnehmen konnte, zuerst als sehr deprimierend. Bei jedem Pumpen konnte ich nur maximal 20 ml gewinnen und machte mir ernsthafte Sorgen, ob sich diese Menge steigern ließe. Einen Milcheinschuss konnte ich nicht spüren .
    Immer wenn ich mich auf den Weg zur Frühgeborenen-Intensiv-Station machte, trug ich meine Milchflaschen mit mir, jede nur minimal gefüllt. Dort fiel ich aber gar nicht auf und merkte bald, dass solche Mengen normal waren .
    Fast schämte ich mich wegen der geringen Menge.
    Nach meiner Entlassung pumpte ich daheim fleißig weiter mit der elektrischen Milchpumpe – gewann in dreistündigem Rhythmus jeweils einige Milliliter Milch – und war zuversichtlich,dass Ellert irgendwann kräftig genug sein würde, aus meiner Brust zu trinken. Durchhalten war angesagt, denn ich konnte anfangs leider nicht mehr tun, als unser Baby zu besuchen und ihm die Milch zu bringen. Bis zum ersten Känguruen sollte es auch noch eine Weile dauern. Es erstaunte mich, dass mir Milch aus der Brust lief, sobald ich meinen kleinen Prinzen im Inkubator betrachten konnte. Ich war mir ganz sicher, würde er erst einmal trinken, käme Milch in Mengen, so wie ich es von meinen beiden gestillten Mädchen kannte. Ich wusste ja, dass die Milchmenge mit der Brustgröße nichts zu tun hat und Stillen eine Kopfsache ist. Also dachte ich mir: ›Nur nicht verunsichern lassen!‹
    Die Milch, die Ellert nicht zu trinken bekam, fror ich zu Hause direkt ein, was sich in den folgenden Monaten als äußerst hilfreich erwies. Nach einigen Wochen bildete ich täglich zusammengerechnet etwa 500 ml Milch. Das war nicht viel im Vergleich zu anderen Müttern, aber unser Sohn brauchte auch noch nicht so viel. In dieser Zeit hörte ich von zahlreichen Frauen, dass sie das Stillen aufgegeben hatten, da ihnen der Stress einfach zu viel wurde. Das konnte ich gut verstehen, denn ohne die positive Stillerfahrung mit meinen beiden Töchtern hätte ich ›die Flinte auch ins Korn geworfen‹. Trotzdem war auch ich oft nahe daran aufzugeben, aber immer wieder nahm ich mir vor: ›Einen Monat schaffst du noch!‹ Insgesamt wurde unser zu früh geborenes Kind 18 Monate lang mit meiner wertvollen Muttermilch ernährt. Darauf bin ich sehr stolz, denn meiner Meinung nach war dies ein äußerst wichtiger Beitrag zur gesunden Entwicklung unseres kleinen Winzlings.«
    Dagmar Gr.
Der Frühchengriff
    Kleine und schwache Babys haben noch Schwierigkeiten, beim Stillen den Kopf und das Kinn zu halten. Sie können Ihrem Kind helfen, indem Sie Ihre Hand so unter die Brust legen, dass sie von drei Fingern gehalten wird, während Daumen und Zeigefinger ein »U« bilden. Mit dem so geformten »U« stützen Sie dann beim Saugen an der Brust die Wangen und das Kinn deswinzigen Babys.
    Lassen Sie sich auch dann nicht entmutigen, wenn anfangs nur eine sehr geringe Menge Muttermilch fließt. Freuen Sie sich über jeden Tropfen, der zum Gedeihen Ihres Babys beiträgt. Denn selbst die kleinsten Mengen, die Ihr Kind trinkt, sind ein guter Anfang. Wenn Ihr Baby alle Voraussetzungen zum kräftigen Saugen erfüllt und es das Stillen nach Bedarf geduldig und ausgiebig einüben darf, können Sie trotz der Besonderheit der Situation einer schönen Stillzeit vertrauensvoll entgegensehen.
    So unterstützen Sie Ihr Kind mit dem Frühchengriff.

Stillen bei Neugeborenengelbsucht
    Bei vielen Neugeborenen tritt ungefähr zwischen dem zweiten und vierten Lebenstag eine harmlose gelbliche Hautverfärbung ein. Diese ungefährliche Neugeborenengelbsucht ist lediglich eine Anpassungsschwierigkeit des Säuglings an
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