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Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)

Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)

Titel: Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)
Autoren: Birgit Schilling , Kerstin Hack
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Schlüssel denn dort verloren habe, gibt er zur Antwort: »Nein, aber hier ist das Licht heller.«
    Wenn wir Stille finden wollen, dann ist neben einem klaren Bild davon, wie Stille für uns aussieht, auch die Frage wichtig, ob wir mehr Stille in unserem Leben schon kannten und sie »nur« verloren haben, oder ob es für uns ein ganz neuer, vollständig unbekannter Weg ist, den wir nun beschreiten.
    Die meisten Menschen kennen kürzere oder längere Momente der Stille.
An welche kurzen Stille-Momente kannst du dich erinnern?
Hast du schon einmal längere Zeiten der Stille erlebt? Was hat sie ausgezeichnet?
Wie ist es dir gelungen, diese Zeiten der Stille in dein Leben einzubauen?
Was war dabei hilfreich?
    Es kann auch interessant sein, darüber nachzudenken, was zum Verlust der Stille beigetragen hat. Hierbei ist es hilfreich, nicht so sehr nach außen auf die Umstände zu sehen, die du vielleicht ohnehin nicht ändern kannst. Konzentriere dich vielmehr auf die Dinge, die du beeinflussen kannst. Was hast du aktiv getan, um Stille zu verlieren? Oder, noch etwas provokanter gefragt: Wenn du dafür sorgen müsstest, dass keine Stille in deinem Leben ist – wie könntest du das am Besten tun?
     
Denk mal
Was kannst du tun, um die Stille, die du verloren hast, wieder zu finden?
Mach mal
Setze eine der Ideen, die du als Antwort auf die obige Frage gefunden hast, gleich heute um.



1.4 Das eigene Herz entdecken
    Stille ist nicht nur das Fehlen von Geräuschen. Stille ist vielmehr auch die Einkehr in sich selbst.
—Willy Meurer
    Wenn ich anfange, still zu werden, beginne ich zu spüren, was mein Herz bewegt. In meinem intensiven Alltag ist dafür nicht immer Raum – oder genauer: Der Raum ist da, aber ich nutze ihn nicht.
    Wenn ich still werde, dann spüre ich. Ich spüre, was mich beglückt. Lächle, wenn ich an schöne Momente zurück denke, und durchlebe sie in Gedanken noch einmal. Manchmal spüre ich auch Traurigkeit, wenn ich in Zeiten der Stille erkenne, wo ich daneben gelebt und Dinge gedacht oder getan habe, die nicht zum Leben beitrugen. Es tut mir gut, das noch einmal zu betrachten und dann auch im Gebet Gott hinzulegen: »Schau mal, das war nicht so gut.«
    In der Stille lerne ich mich – Schicht um Schicht – besser kennen. Im Alltag reagiere ich häufig spontan. Meist ist das gut, aber gelegentlich entspringen meine spontanen Reaktionen alten, negativen Mustern von Angst oder Hilflosigkeit. In der Stille wird mir das bewusst. Manchmal ist das auch nicht angenehm.
    Es tut weh, den eigenen Schmerz wahrzunehmen. Gelegentlich will ich dem ausweichen und weiche so auch den Zeiten der Stille aus oder bin so voller Ideen, dass ich kaum etwas spüren kann.
    Wenn ich es wage, hinzusehen, dann kann ich Verhaltensmuster, die mich belasten, auch vor meinen Gott hinlegen und ihn bitten, mir bei den anstehenden Veränderungsprozessen zu helfen. Ich erlebe, wie sich manches auflöst – dass ich weniger reagiere, sondern klarer handeln kann.
     
Denk mal
Wo willst du nicht so gerne hinsehen? Was würde sich ändern, wenn du es wagen würdest?
Mach mal
Nimm dir einige Momente Zeit, den vergangenen Tag zu betrachten. Was empfindest du, wenn du verschiedene Situationen Revue passieren lässt?



1.5 Klarheit
    Stillsein ist eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung und der Sammlung.
—Dietrich Bonhoeffer
    Fast jeder kennt das Phänomen, abends mit einer offenen Frage eingeschlafen zu sein und morgens plötzlich wie aus dem Nichts die Antwort zu wissen. Das überrascht uns, weil wir manchmal den ganzen vorausgegangenen Tag gegrübelt haben, ohne zu einem wirklichen Ergebnis gekommen zu sein.
    Dieses Phänomen hat damit zu tun, dass das Hirn nachts weiterarbeitet, wenn es Ruhe hat und nicht mit anderen Dingen beschäftigt wird. Und damit, dass sich in der Stille unsere Gedanken sortieren und wir zu Lösungen finden.
    Hörend schreiben
    Eine Möglichkeit, sich dies zu Nutze zu machen, ist hörend zu schreiben. Das geht so: Du setzt dich mit einem Blatt Papier und einem Stift entspannt hin und wirst ganz ruhig. Am besten, du atmest tief durch, kommst zur Ruhe. Du kannst auch in einem Gebet Gott einladen, dir nahe zu sein und zu dir zu sprechen. Schreibe anschließend eine Frage auf, die dich gerade bewegt.
    Notiere dann entspannt, was dir als Antwort auf die Frage in den Sinn kommt. Wichtig hierbei ist, nicht zu grübeln oder zu zensieren, sondern die Gedanken einfach kommen zu lassen.
    Manche Menschen machen das
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