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Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)

Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)

Titel: Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)
Autoren: Birgit Schilling , Kerstin Hack
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auch nur still im Kopf. Ich persönlich bevorzuge die schriftliche Variante, weil ich meine Notizen anschließend nachlesen kann. Ich habe es immer wieder erlebt, dass ich das, was ich aufschrieb, nicht nur als meine Gedanken, sondern sogar als persönliches Reden Gottes zu mir empfunden habe.
     
Denk mal
In welchem Lebensbereich wünscht du dir gerade besonders intensiv Klarheit?
Mach mal
Probiere es aus: Bitte Gott, zu dir zu sprechen. Werde ruhig und schreibe deine Fragen auf und dann, was dir als Antwort in den Sinn kommt.



1.6 Gott entdecken
    Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.
—Gott. Die Bibel. Psalm 46,1
    Pastor Jim Henderson hat einmal gesagt: Im Laufe meines Lebens habe ich zwei Dinge erkannt. Es gibt einen Gott und ich bin es nicht.
    Im Alltag leben wir oft so, als ob wir selbst Gott wären. Wir denken, alles hänge an uns. Wir machen uns Sorgen, als ob wir dadurch die Welt retten könnten und wir halten uns häufig für unersetzlich.
    In der Stille wird unsere Perspektive wieder gerade gerückt. Wir erkennen: Es gibt einen Gott. Er ist da. Er wacht schützend über mir. Er ist real und er ist Gegenüber. Er ist mächtig, liebevoll und stark. Er kommuniziert und will nahe sein. Der Blick auf Gott und sein Wesen bringt uns immer wieder zum Staunen.
    Zeiten mit Gott bringen uns auch wieder in die richtige Position: Ich bin nicht Gott. Das scheint manchmal schade. Wir haben unsere eigenen Ideen, wie das Leben und die Welt laufen sollte und manchmal beten wir auch so, als ob wir Gottes Chefberater wären: Herr, du solltest dies oder jenes tun. Wir denken in unserer Arroganz gelegentlich, dass wir die Dinge besser managen könnten, als er. In der Stille wird uns klar, dass wir nicht Gott sind. Das ist manchmal ernüchternd aber meistens ungemein entlastend: Wir sind nicht Gott und müssen es nicht sein.
    Wir müssen nicht die Last der Welt auf unseren Schultern tragen. Wir können und müssen nicht den Überblick über alles behalten. Wir müssen nicht alles wissen, alles regeln. Es gibt einen Gott und ich bin es nicht.
     
Denk mal
Woran würdest du erkennen, dass du weniger häufig versuchst, Gott zu spielen als bisher?
Mach mal
Vertraue etwas, um das du dir viele Sorgen machst, bewusst Gott mit den Worten an: »Ich geb’ dir das. Du bist Gott. Ich bin es nicht.«



1.7 Inspiration aus der Stille
    Aus der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren.
—Thomas Carlyle
    Freunde von mir (Kerstin Hack) haben eine Wohnung, die sie nicht immer nutzen. Ich kann mich dorthin zurück ziehen, wenn ich Stille und Inspiration suche. Es gibt dort kein Telefon und kein Internet und aus dem riesigen Wohnzimmerfenster heraus sieht man auf einen ruhigen, grünen Hinterhof.
    Ich ziehe mich im Jahr ein-oder zweimal für mehrere Tage dorthin zurück – ohne festes Programm. Manchmal sitze ich stundenlang am Fenster, schaue hinaus, bete und denke nach oder tue gar nichts. Manchmal, selten, lese ich auch etwas oder schreibe an einem Buch. Wenn ich keine Lust mehr auf ruhig sitzen habe, schlendere ich durch die Gassen der schönen Altstadt und lasse mich von dem inspirieren, was ich sehe ... Und wenn mir gar nicht nach Stille ist, gehe ich auch mal ein Stündchen in den Läden bummeln oder besuche eine Ausstellung oder Galerie.
    In diesen stillen Tagen passiert für einen außen stehenden Betrachter scheinbar gar nichts. Ich tue nicht viel.
    Dennoch sind es für mich oft die produktivsten Phasen des Jahres. Gegen Ende der Tage sprudeln bei mir die Gedanken nur so. Dinge, an denen ich lange herumgekaut hatte, klären sich plötzlich. Und ich bin voller neuer Ideen. Ich schreibe einen Zettel nach dem anderen mit Konzepten für neue Bücher, Impulshefte, Quadros, Seminare und vieles andere voll. Nicht alles, aber doch sehr vieles, wird später umgesetzt. Ich erlebe immer wieder: In der Stille wird viel Inspiration geboren.
     
Denk mal
Hast du auch schon die Erfahrung gemacht, dass in der Stille Inspiration geboren wird? Wann und wie war das?
Mach mal
Lege bei Zeiten der Stille einen Stift und Papier bereit. Notiere Ideen und Gedanken, die dir in der Stille kommen.



Woche 2 — Stille im Alltag



2.1 Stille-Störer ausschalten
    Es gibt nichts demokratischeres als einen Fernsehapparat: Man kann einschalten, umschalten und ausschalten.
—Günter Jauch
    Es stimmt: Manches können wir nicht verhindern. Wir können die Autos nicht stoppen, die auf unseren Straßen fahren oder die Vögel am Zwitschern hindern
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