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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition)
Autoren: Kristina Ohlsson
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leider nicht verraten.«
    »Wie sah sie denn aus?«, fragte der Reporter.
    Der Mann wirkte ratlos. »Das darf ich nicht sagen.«
    »War sie bekleidet?«
    Das Selbstvertrauen des Mannes war wie weggeblasen. »Ich muss jetzt gehen«, sagte er. »Komm, Svante.«
    Und dann verschwand er mit seinem Hund im Schlepptau aus dem Blickwinkel der Kameras.
    In ihrem Arbeitskittel klingelte das Handy. Diese hässlichen Klamotten, die das Heim für seine Angestellten bereitstellte, hatten den einen einzigen Vorteil, dass die Taschen ausreichend groß waren, um Handys und Hustenbonbons und alles Mögliche andere darin zu verwahren.
    Sie erstarrte, als sie sah, wer anrief. So lange war es her, und doch war die Erinnerung nicht verblasst. Er rief immer wieder an, forderte immer wieder. Drohte und überredete.
    »Hallo.«
    »Malena, wie geht’s?«
    Sie verließ die Küche und zog sich in den Flur zurück. Hoffte, dass ihre Kollegin das Gespräch nicht würde hören können.
    »Was wollen Sie?«
    »Dasselbe wie immer.«
    »Wir hatten ein Abkommen.«
    »Ja, und das gilt immer noch. Ich würde es sehr bedauern, wenn du was anderes gedacht hättest.«
    Sie atmete schwer und spürte die Panik in sich aufsteigen wie Kohlensäure in einer Limonadenflasche.
    »Es war niemand hier.«
    »Niemand?«
    »Nicht eine Menschenseele.«
    »Gut. Ich melde mich wieder.«
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, stand sie noch lange im Flur. Sie würde niemals frei sein. Manche Schuld konnte man ganz einfach nicht abarbeiten.

5
    » GEHEN WIR NICHT IN DIE Löwengrube?«
    Peder hielt inne, als er Fredrikas Frage nach dem Besprechungsraum des Teams hörte.
    »Da können wir nicht rein, weil die Klimaanlage kaputt ist und es im ganzen Flur stinkt. Solange das nicht behoben ist, leihen wir uns den Raum von den anderen aus.«
    Die anderen, dachte Fredrika. Eine interessante Art, von seinen Kollegen zu reden, die auf demselben Stockwerk arbeiteten, aber nicht Alex’ Team angehörten.
    Peder warf ihr einen Blick zu. »Verdammt, wie schnell du wiedergekommen bist! Quasi über Nacht.« Als Fredrika zunächst nicht antwortete, beeilte er sich zu sagen: »Klasse, dass du wieder da bist.«
    »Danke«, sagte Fredrika. »Zu Hause hat es ein paar Veränderungen gegeben, und so kam es, dass ich früher wieder anfangen konnte.«
    Peder sah immer noch fragend aus, aber da konnte Fredrika ihm nicht helfen. Sie war selbst verwirrt. Der Schritt vom allmählichen Vermissen der Arbeit und dem Wunsch nach einer Rückkehr in Teilzeit zum tatsächlichen Wiederbeginn war schneller erfolgt, als sie es sich je hätte vorstellen können. So überraschend schnell. Und eigentlich war sie noch nicht wirklich wieder richtig zurück. In den kommenden drei Wochen würde sie Teilzeit arbeiten, und dann… Sie musste ganz einfach warten und sehen, was sich am besten anfühlte.
    Alex wartete in dem neuen Besprechungszimmer auf sie, das fast genauso aussah wie die Löwengrube. Das Gespräch mit Margareta Berlin hatte bei Fredrika einen unangenehmen Nachgeschmack hinterlassen. Sie hatte ihr versprochen, sich zu melden, wenn Alex bei seinen Führungsaufgaben verstört oder unzulänglich erschien. Doch es gab kaum etwas Schlimmeres, als sich von der Personalleitung als Spionin anheuern zu lassen. Aber ganz freiwillig war es ja nicht gewesen.
    Es ist, weil ich mir Sorgen um dich mache, Alex.
    Fredrika hatte von der Reise ihres Chefs in den Irak gehört und geweint, als ihr berichtet wurde, was der Grund dafür gewesen war. Keine Worte konnten beschreiben, was sie fühlte, wenn sie an jene gute Tat dachte. Um die halbe Welt zu reisen, um einer Frau ihren Verlobungsring zu bringen, die, ohne zu wissen, wie und warum, ihren Geliebten verloren hatte.
    Fast wäre ich allein gewesen, Spencer.
    Sie setzten sich um den Tisch herum. Fredrika, Alex, Peder und ein paar Leute, die Fredrika nicht kannte. Neue Ermittler, Gäste in der Gruppe, alle hier wegen einer zerstückelten Leiche in Plastiksäcken.
    Rebecca Trolle. Die DNA -Tests hatten verifiziert, dass es sich um sie handelte. Alte DNA , aus einem fast vermoderten Körper gewonnen. Ein Prozess, der durch die ungewöhnlichen Umstände beschleunigt worden war: Vorfahrt beim Forensischen Institut SKL und auch bei allen anderen Stellen, wo es notwendig gewesen war.
    Alex, der keinerlei Zweifel an der Identität der Leiche gehabt hatte, wollte sofort durchstarten. »Wir haben vor weniger als einer Stunde den Bescheid vom SKL bekommen. Es geht nichts an die
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