Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Bryan in Sicherheit!«
    Sie drehte sich um und war im nächsten Moment verschwunden. Ich sah nur noch einen Fuß von ihr.
    Alle Blicke im Amphitheater richteten sich auf mich.
    »Akashi, Liam, sorgt für ihren sicheren Abzug. Bryan ist nicht kräftig genug, um allein zu reiten.« Ich riskierte es, mich zu ihnen umzuschauen, und sah, wie Akashi nickte und Liam Besorgnis und Furcht zeigte. »Akashi – reite hinter Bryan. Hilf ihm. Bring die Gebras zurück. Liam – lauf neben ihnen her.« Ich beobachtete, wie Ruth mich mit finsterer Miene beobachtete.
    In Akashis Stimme schwang große Besorgnis mit. »Dann würdest du als Einzige hierbleiben.«
    Ich nickte und wandte mich wieder Ruth zu. »Ich weiß. Aber ich muss mich vergewissern, dass Bryan und Liam sich retten können.« Ich musste nicht hinzufügen, dass er Alicia im Auge behalten sollte, mit ihr reden und sie davon abhalten sollte, weitere Dummheiten zu begehen. »Geh jetzt«, sagte ich und war überzeugt, dass Joseph verstand, dass der Befehl auch an ihn gerichtet war. Zweifellos hatte er das gesamte Gespräch verfolgt.
    Ich hörte, wie Akashi und Liam gingen.
    Ich winkte Ruth mit der Hand, in der ich die Mikrowellenwaffe hielt. »Geh weg da, zieh dich zurück.« Ich sprach lauter und richtete meinen Blick auf den versammelten Stadtrat. »Zweifelt nicht daran, dass ich diese Waffe benutzen werde, um Bryan die Flucht zu ermöglichen.«
    »Du wirst dich dafür verantworten müssen, dass du Alicia hast entkommen lassen«, zischte Ruth wütend.
    Ich antwortete sofort. »Weder ich noch ihr hattet das Recht, sie festzuhalten. Sie hätte sich nicht für diese Aktion entschieden, wenn sie hier zu Hause gewesen wäre, so wie ich. Wenn sie als Mensch geliebt worden wäre.«
    Ruth blieb, wo sie war. »Wir werden sie jagen. Mit allen Mitteln.«
    Das bezweifelte ich, aber jetzt war nicht der richtige Moment, sie darauf hinzuweisen. »Bryans Sicherheit geht vor.«
    Gianna meldete sich zu Wort. »Wirst du … werden sie … zur Ebene zurückkehren?«
    Sie konnte nicht wissen, ob ich wusste, dass die Ebene vielleicht in Kürze überflutet wurde.
    Aber sie wusste es. Würde sie es mir sagen? Sie schluckte und machte den Eindruck, als wollte sie etwas hinzufügen, doch dann hielt sie den Mund. Vielleicht würde sie unter vier Augen darüber sprechen. Konnte ich mich auf sie verlassen? »Macht euch keine Sorgen. Ich kann euch garantieren, dass Alicia nicht nach Artistos zurückkehren wird. Dass muss genügen.«
    »Wie kannst du so etwas garantieren?«, fuhr Hunter mich an.
    »Vertrau mir.« Ich deutete erneut auf Ruth. »Geh, und ich werde dir ein Stück nach unten folgen. Komm mir nicht zu nahe. Jetzt haben wir Zeit, und ich möchte das Gespräch mit euch führen, das der Grund für mein Hiersein ist.«
    »Wir diskutieren nicht, während wir bedroht werden«, sagte Hunter.
    Ich hob die Hand, in der ich die Kugel hielt. »Das werde ich euch geben, wenn Akashi mir meldet, dass Bryan in Sicherheit ist.« Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, entspannt zu wirken. »Ich will es gar nicht haben.«
    Ruth machte sich auf den Weg nach unten. Sie behielt mich im Auge, das Gesicht von Hass und Schmerz beherrscht. Sie hielt sich immer noch den Bauch.
    »Du wirst kleine bleibenden Schäden davontragen«, sagte ich und folgte ihr, wobei ich mindestens fünf Meter Abstand hielt. Sie trat wieder auf das Podium, und ich nahm auf einem Sitz am Rand des Mittelgangs Platz, fünf Reihen von der Bühne entfernt, nahe genug, um mit ihnen reden zu können. Ich hielt die Kugel so, dass sie sie sehen konnten, um ihnen meine Bereitschaft zu zeigen, sie zu werfen. Wenn ich sie von hier warf, würde auch ich sterben.
    Die Kugel war schwer genug, um ein wenig an meinem Arm zu ziehen. Es war, als würde ich ein Glas Wasser halten und mich bemühen, nichts zu verschütten. Ich hasste es, so etwas in der Hand zu halten. Ich hasste es, hier zu sitzen.
    Ich sprach zur gesamten Gruppe und setzte mich für die einzige Hoffnung ein, die mir noch geblieben war. »Ich möchte bleiben … zumindest auf Jini. Entweder hier in Artistos oder bei der Westsippe. Um zu helfen.« Inzwischen war ich wütend auf sie, weil sie überhaupt an mir gezweifelt hatten, weil sie mich in diese Lage gebracht hatten, in der ich ihnen großes Leid zufügen konnte. Meine Stimme wurde lauter, je zorniger ich wurde. »Ich habe immer nur versucht zu helfen – ich habe nie irgendjemandem von euch ein Leid zugefügt!«
    Hunter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher