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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition)
Autoren: Unknown
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gefertigt aus kleinen Mithrilringen, ein Metall, das keinen Laut von sich gab, auch nicht, wenn man es an-schlug. An der einen Hand hielt sie einen Welpen ihrer Art, vielleicht ihren eigenen, in der anderen hielt sie krampfhaft einen abgebrochenen Säbel. Kaum hatten sie sich etwas vom Lichtungsrand entfernt, brachen die ersten Orks aus dem Unterholz; kleine, hässliche Kreaturen, doch flink trotz ihrer schweren Thoriumpanzer und schweren Äxte und plumpen Schwerter, die eher an Keulen erinnerten.
         Grunzend und heulend rannten sie hinter den beiden Elfen her, die mittlerweile dort angekommen waren, wo er zuvor seine Beute gerissen und zerlegt hatte. Das Gras dort war rutschig vom Blut und man konnte in Eile die Stelle leicht übersehen. Insgeheim freute er sich, als er sah, wie die Elfe ausrutschte und hinfiel, wobei der Säbel ihrer Hand entglitt. Eine Vertreterin eines sonst so trittsicheren Volkes war schlichtweg von den in der Eile nicht entsorgten Ab-fällen seiner kargen Mahlzeit zu Fall gebracht worden.
    Genugtuung machte sich in ihm breit und er beobachtete, wie die Orks ihre Beute einholten. Kreischend, johlend und grunzend wurde ein Ring um die beiden gezogen, der im -mer enger wurde. Das Weibchen nahm ihr Welpe schüt-zend in die Arme und er hörte, wie das Kleine weinte und schrie, was aber vom Lärm der Orks übertönt wurde. Ein Grinsen stahl sich in sein Gesicht, während er weiter zusah, wie die Orks die beiden mit Gewalt auseinander rissen.
    Gegen diese Übermacht hätte selbst der beste Elfenkrieger ohne Waffe keine Chance mehr.
     
         Er mochte weder Orks noch Elfen, aber es erfüllte ihn mit einer tiefen Zufriedenheit, dass zwei derer, die seinem Volk am meisten geschadet hatten, hier vor seinen Augen nun ein grausames Schicksal ereilen würde. Es geschah ih-nen recht, denn sie hatten seinem Volk so viel Böses und Schlechtes getan, seinem Volk, einem edlen, aufrichtigen Volk, einem Volk von Beschützern und Heilern.
    „Beschützer?“, schoss es ihm durch den Kopf. Vor seinen Augen wurde ein unschuldiges Welpe und seine Mutter von Kreaturen gequält, die schlimmer und grausamer waren als alles, was er je kennen gelernt hatte.
         „Was ist aus dir geworden? Du bist nicht der Letzte deines Volkes! Dieser letzte Vertreter starb schon vor dir! Du bist nur eine Hülle - leer, zerfressen von Hass und Zorn! Zerfressen! Zerfressen!“
    Seine Krallen gruben sich wie von selbst tiefer und tiefer in die Innenflächen seiner Hände, die Zähne wurden mehr und mehr entblößt und tief aus seinem Innern drang ein Grollen, wollte hinaus und stieg als Knurren seine Kehle hinauf. Seine Augen erfassten jede Kleinigkeit, die Zeit floss zäher und zäher und schien fast still zu stehen. Er sah das klobige Schwert den Kopf des Elfenweibchens treffen und ihren Körper leblos zusammen sacken, sah, wie man ihr und sogar ihrem Welpen die Kleider vom Leib riss.
    Sein Körper zitterte, jeder seiner in den langen Jahren bis aufs Äußerste gestählten Muskeln war zum Zerreißen ge-spannt und Blut lief aus seinen Händen, dort, wo die Kral-len tief in sein Fleisch drückten.
     
         Ein Schrei, laut und grausam wie nie zuvor, ließ die Orks in ihrem widerwärtigen Tun abrupt innehalten, selbst der Elfenwelpe hörte auf zu weinen. Er fuhr zwischen die kleinen Kreaturen wie ein Schatten, er vergaß Hunger und Schmerz, nur ein tiefer, brodelnder Selbsthass schrie und tobte in seiner Seele.
    Seine Klauen zerfetzten die harten Panzer als wären sie aus welken Blättern, die Wunden, die sie ihm schlagen konnten, waren nicht mehr als Kratzer, deren Schmerz ihn nicht er-reichte. Unter dem Hieb seiner Krallenhand löste sich ein Orkschädel in eine Wolke aus Blut und Knochensplitter auf. All der Hass, erst der auf die drei fremden Völker, dann auf sein Versagen, bahnte sich seinen Weg und ließ ihn wüten wie ein uralter Avatar, dessen Machtlosigkeit endlich beendet war. Seine Krallen durchtrennten Metall, Fleisch und Knochen, seine Hände rissen Körper ausein-ander, brachen Knochen und schleuderten Körper wie kleine Steinchen umher. Jeder Hieb, der ihn traf, fachte das Feuer in seinem Inneren nur weiter an.
         Er fühlte unendlich befreiende Ewigkeit, doch nach kaum 300 Körnern war das Gras der Lichtung rot vom Blut der toten Orks und die Reste ihrer zerrissenen Kadaver lagen überall verstreut, einige waren sogar in den Wald ge-flogen. Bebend stand er da, seine Hände zitterten, das Fell
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