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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt
Autoren: Kerstin Pflieger
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wen haben wir denn hier? Mit dir hatte ich nicht gerechnet, aber das macht es einfacher.«
    Calista wich zurück. »Verschwinde!«
    »Magst du einen Schluck von meinem Energydrink?« Michelles Lächeln erinnerte an das Zähnefletschen eines tollwütigen Hundes. »Er schmeckt super.«

61
    † K aum hatte sie wieder Empfang, als sich Lilly Aurinsbach näherte, da vibrierte auch schon ihr Handy. Acht verpasste Anrufe. Alle von Samuel. Das war kein gutes Zeichen. Rasch rief sie ihn an. »Was gibt es?«
    »Lilly!« Sie hörte sein erleichtertes Seufzen. »Calista und ich haben Neuigkeiten. Oder hat sie dich schon gefunden?«
    Sie runzelte die Stirn. »Bisher nicht. Ich bin auf dem Weg zum Unterschlupf.«
    »Michelle muss Lucretia sein.«
    »Was?« Das durfte nicht sein! Die Nachricht brachte sie aus dem Tritt, sodass sie beinahe gestürzt wäre. Auch wenn sie sich dabei nicht verletzt hätte, wäre ihre Kleidung bei der übermenschlichen Geschwindigkeit danach doch vollkommen zerfetzt. »Und das glaubst du ihr?«
    »Das tue ich. Sie wirkt aufrichtig.«
    »Aber Michelle? Du kennst sie doch.«
    »Wirklich?«, fragte er. »Wie viel hatten wir denn die letzten Tage mit ihr zu tun? Du bist ihre Freundin, aber sie hatte Jahrhunderte, um zu lernen, wie man Menschen hintergeht.«
    Schuldbewusst zuckte sie zusammen. Sie hätte wirklich mehr Zeit mit ihren Freundinnen verbringen müssen. Sie verlangsamte ihren Lauf, als ihre Knie unter ihr nachgaben. Nicht schon wieder ein Mensch, den sie liebte, auch wenn sie sie vermutlich nie wirklich gekannt hatte. Und dieses Mal hatte sie keinen Ansgar, kein Amulett, das sie retten konnte. Und sie bezweifelte, dass sie Michelle vor Fynn und den anderen Stargazern beschützen konnte. Zudem war sie sich nicht sicher, ob sie das mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte. Lucretia war keine unerfahrene Sternenbestie, die den menschlichen Körper noch nicht vollständig beherrschte. Sie war eine echte Gefahr und ihre Gelegenheit, sie endgültig zu vernichten. Durfte sie diese Möglichkeit wirklich verstreichen lassen? »Wo seid ihr?«
    »Ich bin zu Hause, aber Calista ist zur Ruine gegangen.«
    »Du hast sie allein in den Wald gelassen?«
    »Versuch du mal, sie aufzuhalten«, schnaubte Samuel. »Selbst ein Löwe würde sich ängstlich wie ein neugeborenes Kätzchen vor ihr verstecken.«
    Da hatte er zwar recht, trotzdem beschlich sie ein beunruhigendes Gefühl. »Warum seid ihr nicht zum Unterschlupf gegangen?«
    »Du wolltest nicht, dass sie erfährt, wo er ist.«
    »Auch wieder wahr, aber dann hättest du allein gehen können.«
    »Willst du jetzt wirklich mit mir diskutieren, was ich hätte tun oder lassen sollen?«, fuhr er sie an. »Was geschehen ist, kann man nicht mehr rückgängig machen.«
    »Sorry«, murmelte sie. »Ich mache mir nur Sorgen um sie und Michelle.«
    »Schon okay.«
    »Was habt ihr ausgemacht? Kommt sie wieder zu dir zurück? Die Sternenseelen treffen sich in einer knappen Stunde im Unterschlupf. Bis dahin suche ich sie. Wenn ich zurück bin, rufe ich dich an. Sollte sie vor mir bei dir sein, geht ihr so schnell wie möglich zum Unterschlupf. Dort solltet ihr sicher sein.«
    Nach einer erfolglosen Suche nach Calista stand Lilly mit wachsender Sorge im Wohnzimmer des Hauses, das Raphael für sie gemietet hatte und das nun als ihr geheimes Lager diente. Auf dem Teppich waren noch immer Blutspritzer zu sehen, die an Leas Tod erinnerten. Ihre Kehle schnürte sich bei der Erinnerung zusammen.
    Bisher war das Mädchen nicht wieder aufgetaucht. Niemand hatte sie gesehen, und bei ihrem letzten Gespräch hatte Samuel sich schwere Vorwürfe gemacht, dass er es nicht ernsthaft genug versucht hatte, sie aufzuhalten.
    Und auch von Mikael, Torge und Raphael fehlte jede Spur. Etwas war nicht in Ordnung. Nachdem sie noch eine halbe Stunde gewartet hatten, rief Fynn sie zusammen. Es brachte nichts, noch länger untätig zu bleiben.
    Sie hatten sich gerade um den Tisch versammelt, als sich die Tür öffnete und Torge eintrat. An seiner Miene konnte sie ablesen, dass etwas nicht in Ordnung war.
    »Wo ist Raphael?«, fragte sie mit belegter Stimme.
    Er sah zu Boden. »Rechne nicht damit, dass er heute kommt.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Ras. »Geht es ihm gut?«
    »Ich habe Amadea getötet. Ich sah sie im Wald, als ich auf dem Weg zum Training war.«
    »Du hast was?« Lilly sank in ihrem Stuhl zurück, versuchte, ihre Gefühle zu ordnen. Auf der einen Seite war sie froh, dass die Gefahr
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