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Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Sternenschweif 36 - Das magische Tuch

Titel: Sternenschweif 36 - Das magische Tuch
Autoren: Linda Chapman
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Laura.
    „Ja, das ist es“, pflichtete Catherine ihr bei. „Früher gingen die Geschäfte übrigens richtig gut. In den Kisten, die ich heute durchgesehen habe, waren nämlich auch alte Kassenbücher. Meine Tante hat eine Zeit lang richtig viele Bücher verkauft. Sie hat ihre Arbeit so gern gemacht. Und die Kunden haben gewusst, dass sie von ihr immer gut beraten werden. Trotzdem wurden es über die Jahre ständig weniger.“
    „Für mich war es toll, dass Mrs Fontana dadurch so viel Zeit hatte“, gestand Laura. „Manchmal waren wir richtig lange alleine.“
    „Ja, du hättest am liebsten den ganzen Tag bei ihr im Laden zugebracht“, meinteMrs Foster mit einem Schmunzeln. „Oft hast du mich gar nicht kommen gehört, wenn ich dich abgeholt habe. Du warst immer so versunken in die Bücher.“
    „Natürlich vor allem in Pferdebücher“, meinte Catherine und zwinkerte Laura zu. Laura musste grinsen. Daran hatte sich bis heute nicht viel geändert.
    „Und was haben Sie außer diesen Kassenbüchern sonst noch gefunden?“, wollte sie wissen.
    „Ach, nichts Besonderes. Dekorationsmaterial und ein bisschen Krimskrams. Ich weiß gar nicht, warum meine Tante das alles aufgehoben hat. Vermutlich hatte sie die Kisten vergessen. Sie standen ganz hinten im Keller. Der neue Hausbesitzer hat sie beim Räumen entdeckt. Er hat michangerufen und gefragt, ob ich die Sachen durchschauen möchte.“
    In diesem Moment öffnete Max die Haustür und Buddy kam in die Küche gerast. Der ungestüme Berner Sennenhund lief direkt auf Catherine zu. Hechelnd stellte er beide Vorderpfoten auf Catherines Beine und stupste sie mit der Schnauze in den Bauch.
    „Oh, hallo Buddy“, begrüßte sie ihn freundlich. „Du bist aber groß geworden.“
    „Ja, kein Wunder, Buddy könnte ja auch den ganzen Tag nur fressen“, erklärte Max.
    „Und spazieren gehen“, fügte Laura grinsend hinzu.
    Catherine lachte. „Das ist ein gutes Stichwort. Wollen wir nicht noch ein bisschen raus, Laura? Nach einem halben Tagim Keller könnte ich ein wenig frische Luft vertragen.“
    „Ja, klar“, antwortete Laura. Das war das Kommando für die Hunde. Buddy begann sofort, wild zu bellen und Walter raste zur Tür.
    „Sie hätten den beiden keine größere Freude machen können“, meinte Mrs Foster schmunzelnd. „Viel Spaß!“
    Kaum hatte Laura die Tür geöffnet, stürmten die Hunde nach draußen. Es sah lustig aus, wie Buddy mit großen Sätzen voraussprang und Walter versuchte, auf seinen kurzen Beinen mit ihm Schritt zu halten.
    „Ein ziemlich ungleiches Paar“, stellte Catherine fest, während sie und Laura sich ihre Jacken anzogen.
    „Ja, aber sie verstehen sich prima“, erwiderte Laura.
    Gemeinsam gingen sie nach draußen. Sie folgten den Spuren, die die Hunde im frischen Schnee hinterließen. Die Sonne war bereits Richtung Horizont gewandert und färbte die wenigen Wolken am Himmel rot.
    „Mmmh, die frische Luft tut gut“, sagte Catherine und atmete tief ein. „Wie schön, wenn man gleich von der Haustür aus loslaufen kann. Ich muss immer erst ein Stück fahren, wenn ich in den Wald will. Brrr, aber ganz schön kalt ist es wieder geworden.“ Sie schlang ihr Tuch enger um die Schultern.
    „Das ist ja Mrs Fontanas Schal!“, rief Laura erstaunt. „Den hat sie doch jedenTag getragen! Ich glaube, ich habe sie nie ohne ihn gesehen.“
    Catherine lächelte versonnen, als sie den feinen Stoff betrachtete. „Ja, ich auchnicht“, antwortete sie. „Ich habe meine Tante nur mit diesem Schal gekannt. Er hat einfach zu ihr gehört. Deswegen ist er mir auch so wichtig, denn es ist, als ob sie damit immer noch ein bisschen bei mir wäre.“

    Laura betrachtete nachdenklich das goldgelbe Tuch. Die feinen Stickereien darauf glitzerten in der Sonne. Hier und da fehlten ein paar kleine Perlen, aber ansonsten sah man dem Schal nicht an, dass er schon so alt war. Mrs Fontana hatte ihn auch umgehabt, als Laura ihr zum allerersten Mal begegnet war. Sie waren zufällig bei einer Pferdeauktion vor Sternenschweifs Box aufeinandergestoßen. Laura hatte sofort gespürt, dass Sternenschweif ihr Pony war. Dass sie ihn haben wollteund kein anderes. Dank Mrs Fontanas Hilfe hatte sie später herausgefunden, dass er noch viel mehr war, als nur ein gewöhnliches Pony. Sternenschweif war ein Einhorn! Mithilfe eines Zauberspruchs konnte Laura ihn verwandeln und sogar mit ihm sprechen. Aber das war streng geheim. Nur bestimmte Menschen, nämlich die Freunde der
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