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Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Titel: Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber
Autoren: Chapman Linda
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Tieren und Menschen Zuversicht und Stärke einzuflößen gehörte ebenfalls zu Sternenschweifs magischen Fähigkeiten.
    „Es würde nicht funktionieren“, erwiderte Sternenschweif. „Nachtwind besitzt bereits den Mut eines Einhorns. Er muss ihn nur in sich finden.“ Das Wasser stieg immer schneller. „Wir müssen los!“, rief er und stieß sich kraftvoll vom Boden ab.
    Nachtwind wieherte jämmerlich und bäumte sich auf. Grace schluchzte laut.
    Panisch versuchte das kleine Einhorn, ihnen zu folgen, aber es konnte sich nicht vom Boden lösen. Hilflos schlugen seine Hufe durch die Luft.
    „Sternenschweif, halt an!“, bat Grace verzweifelt. Tränen strömten über ihr Gesicht. „Ich kann Nachtwind nicht allein lassen! Ich kann nicht!“
    Sternenschweif nickte verständnisvoll, machte eine Kurve und flog zurück.
    „Nachtwind, ich komme!“, rief Grace gegen den tosenden Fluss.
    Sternenschweif landete mit einem lauten Platschen direkt neben Nachtwind. Grace rutschte von seinem Rücken und fiel Nachtwind um den Hals. „Du darfst nicht aufgeben!“
    „Ich schaffe es nicht“, erwiderte Nachtwind mutlos. Seine Augen waren riesengroß vor Angst.
    „Doch, du kannst das!“ Grace sah ihn eindringlich an. „Ich
weiß
, dass du es kannst!“
    „Glaubst du das wirklich?“, fragte Nachtwind zweifelnd.
    Mit zitternden Fingern berührte Grace seine Stirnlocke. „Ja, das glaube ich. Du bist mein magisches Einhorn. Du kannst alles, was du willst!“
    Die beiden schauten sich an. Die Zeit schien stillzustehen. „Bitte, versuch es“, flüsterte Grace. „Für mich!“
    Nachtwind nickte. „Gut, ich versuche es noch einmal.“
    Grace kämpfte sich zurück durchs Wasser auf Sternenschweifs Rücken. Sternenschweif spannte alle seine Kräfte an und stieß sich mit einem gewaltigen Stoß seiner Hinterbeine ab. „Bleib so nah wie möglich bei mir!“
    Nachtwind sprang vorwärts. Endlich schien er wieder an sich zu glauben. Seite an Seite schossen die beiden Einhörner hoch in die Luft.

    „Du hast es geschafft!“, jubelte Grace überglücklich. „Du fliegst!“ Sie war so stolz auf ihn.
    Mühelos folgte das Fohlen Sternenschweif über den tosenden Fluss in die Sicherheit des gegenüberliegenden Waldes.
    „Wow!“, stammelte Grace nach der Landung benommen. „Fliegen ist ... es ist riesig!“
    „Wem sagst du das!“, erwiderte Laura mit einem breiten Grinsen.
    Nachtwind schoss auf sie zu und setzte elegant neben Grace auf den Boden.
    „Das war unglaublich!“, staunte Grace mit großen Augen.
    Nachtwind schüttelte keck seine Mähne. „Fand ich auch!“
    Grace drückte ihn an sich, so fest sie nur konnte. „Ich bin so froh, dass du es geschafft hast! Ich weiß nicht, was ich sonst getan hätte. Aber wieso konntest du es plötzlich?“
    Nachtwind stupste sie an. „Das warst du. Als du sagtest, dass ich
dein
Einhorn sei und dass ich fliegen könne, habe ich selbst wieder daran geglaubt.“
    Sternenschweif schnaubte. „Du bist seine Einhorn-Freundin, Grace. Nachtwind und du, ihr macht seine Magie gemeinsam.“
    „Was meinst du damit?“, fragte Grace verwirrt.
    „Nachtwind musste erst davon überzeugt sein, dass du an ihn glaubst, Grace“, erklärte Laura. „Das ist so ähnlich wie mit dem Verwandlungszauber. Wenn wir ihn aufsagen, müssen wir auch daran glauben, dass er wirkt. Genauso muss ein Einhorn wissen, dass sein Einhorn-Freund an ihn glaubt, sonst wirkt seine Magie nicht. Nachtwind konnte nicht fliegen, weil er gedacht hat, dass du an ihm zweifelst!“
    Sternenschweif nickte ernst. „So war es. Nachtwind konnte von dem Moment an nicht mehr fliegen, als Grace sagte, er sei zu klein und solle lieber noch warten.“
    „Das tut mir so leid“, stammelte Grace bestürzt. „Ich hatte bloß Angst, dass du dir wehtust, Nachtwind! Ich habe niemals gedacht, dass du nicht fliegen kannst.“
    Nachtwind ließ den Kopf hängen. „Ich schon. Ich dachte, du hättest lieber ein anderes Einhorn. Ein richtiges, so wie Sternenschweif, das schon alles kann.“
    „Aber du bist genau das Einhorn, das ich haben will“, rief Grace. „Ich würde mir niemals ein anderes wünschen!“
    „Wirklich? Auch wenn du noch ein paar Jahre warten musst, bevor wir zusammen fliegen können?“
    „Das ist mir doch ganz egal!“, erklärte Grace. „Der Flug auf Sternenschweif war toll. Aber du bist mein Einhorn und das ist noch viel besser! Wenn du größer bist, werden wir fliegen, soviel wir nur wollen.“ Sie lächelte. „Doch bis
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