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Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Titel: Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber
Autoren: Chapman Linda
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Walter spazieren gehen.“ Die Besitzerin des kleinen Buchladens in der Stadt zog den senfgelben Schal enger um ihre Schultern. „Und nach“ – sie machte eine bedeutungsvolle Pause – „interessanten Dingen Ausschau halten.“ Sie zwinkerte Laura zu.

    Laura hatte plötzlich das Gefühl, dass Mrs Fontana bereits wusste, was Sternenschweif und sie ihr erzählen wollten. „Sie kennen Nachtwinds Geheimnis?“
    „Und wissen über Grace Bescheid?“, fügte Sternenschweif hinzu.
    Mrs Fontana nickte. „Ich freue mich so für die beiden. Grace kommt oft in meine Buchhandlung. Ich bin sicher, dass sie eine wundervolle Einhorn-Freundin ist.“
    „Aber ... aber woher wissen Sie das alles?“, fragte Laura verwundert.
    Die alte Frau lächelte geheimnisvoll. „Ich habe so meine Möglichkeiten.“ Rasch wechselte sie das Thema. „Erzählt mir lieber, welche Abenteuer ihr in letzter Zeit erlebt habt.“
    „Wir haben Grace geholfen, Nachtwinds Geheimnis zu entdecken. Und Sternenschweif bringt ihm das Fliegen bei.“
    „Das ist gut. Aber denkt immer daran“, sagte Mrs Fontana ernst, „Grace und Nachtwind müssen seine magischen Fähigkeiten ganz alleine herausfinden.“
    Laura nickte. So lautete eine der Regeln. Mrs Fontana hatte ihr einmal erklärt, dass es eine Art Test war, um herauszufinden, wie schlau und mutig ein Einhorn und sein Freund waren.
    Sternenschweif scharrte mit dem Huf, um Laura an ihre Frage zu erinnern.
    „Heute Nacht ist etwas Seltsames passiert. Grace wollte so gerne fliegen. Ich weiß, ich hätte ihr eine Runde auf Sternenschweif anbieten sollen. Aber irgendetwas ...“, Laura suchte nach Worten, „… hielt mich zurück. Als ich sie endlich fragen wollte, ist mir ganz schwindlig geworden. Und auch Sternenschweif hat sich plötzlich wacklig gefühlt und ist gestolpert. Dann haben wir beide nicht mehr daran gedacht. Jetzt komme ich mir so gemein vor!“
    „Das musst du nicht“, beschwichtigte Mrs Fontana sie. „Ihr zwei braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. Die Freundschaft zwischen einem Einhorn und seinem Einhorn-Freund ist etwas ganz Besonderes. Es wäre nicht richtig gewesen, jemand anderen auf Sternenschweif fliegen zu lassen. Die Einhorn-Magie hat dich schwindlig werden lassen, weil du dich dazu zwingen wolltest, es Grace anzubieten. Aus demselben Grund bist du gestolpert, Sternenschweif.“
    Eine Last fiel von Lauras Schultern. „Uff! Und ich dachte, ich wäre zu egoistisch!“
    „Ein Einhorn kannst du mit niemandem teilen, Laura. Und es muss dir nicht leidtun, dass Grace noch nicht fliegen kann. Sie hat jetzt ihr eigenes Einhorn. Das ist ein großes Geschenk!“
    Plötzlich erinnerte sich Laura an etwas. „Aber schon zweimal sind andere auf Sternenschweif geflogen, Mrs Fontana: Jo-Ann, nachdem sie von Beauty gefallen und bewusstlos war, und Jessica, als sie von zu Hause weggelaufen ist. Damals war mir kein bisschen schlecht.“
    „Natürlich nicht“, erwiderte Mrs Fontana. „Die beiden brauchten eure Hilfe. Das ist etwas ganz anderes, als jemanden nur so zum Spaß fliegen zu lassen.“
    „Es ist schade, dass Nachtwind noch so jung ist und Grace erst in ein paar Jahren fliegen kann.“
    „Das stimmt“, sagte Mrs Fontana. „Auf der anderen Seite kann sie sich glücklich schätzen, dass sie sein Geheimnis so früh entdeckt hat. Sie kann sehen, wie er größer wird. Das ist nur sehr wenigen Einhorn-Freunden vergönnt.“ Sie lächelte. „Auch wenn sie ihn noch nicht reiten kann, werden sie bestimmt eine Menge miteinander erleben.“
    Plötzlich bellte Walter. Mrs Fontana nickte. Einen Moment später fielen die ersten Regentropfen. „Es wird Zeit“, verabschiedete sie sich. „Wir sollten uns auf den Heimweg machen, bevor es richtig losgeht. Wir sehen uns bald wieder. Und übt in der Zwischenzeit mit Nachtwind. Ich bin sicher, dass er schon bald viel besser fliegen kann.“

    Früh am nächsten Morgen sprang Laura aus dem Bett. Das gehörte zu den Wundern von Sternenschweifs Magie. Sie war niemals müde, egal wie spät sie unterwegs gewesen waren. Sie zog sich an und lief hinaus. Es regnete schon wieder.
    Sternenschweif wieherte zur Begrüßung. Laura streifte ihm das Halfter über. „Zeit zum Frühstücken!“
    Nach dem Frühstück begann Laura Sternenschweif zu striegeln. Sie überlegte, ob sie Mel und Jessica zu einem Ausritt überreden könnte. Sie warf einen Blick nach draußen. Dicke Wolken zogen über den Himmel. Vielleicht sollte sie einfach zu Mel
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