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Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Titel: Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich
Autoren: Linda Chapman
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„Nein. Es gehört Tina Brad. Das ist die Besitzerin des Ponyhofs. Wie heißt du eigentlich? Und warum kommst du mitten in der Nacht hierher?“
    „Ich heiße Michael. Was hast du um diese Zeit hier zu suchen, wenn Mondlicht gar nicht dein Pony ist?“, gab Michael die Frage an Laura zurück.
    „Ich ... ich war heute Morgen schon mal hier“, stotterte Laura. „Mit meiner Freundin. Ihr Vater will ihr und ihrer Schwester ein Pony kaufen. Dabei habe ich Mondlicht entdeckt. Ich fand sie so toll, deshalb bin ich wiedergekommen.“ Das entsprach zumindest teilweise der Wahrheit.
    Michael schien beruhigt und lächelte zum ersten Mal. „Da haben wir ja etwas gemeinsam“, gestand er. „Vor ein paar Tagen habe ich die Gegend erkundet und Mondlicht kennen gelernt. Sie sah so einsam aus und seitdem besuche ich sie jeden Tag.Wo wohnst du denn eigentlich?“, fragte er neugierig.
    „Gar nicht weit von hier“, antwortete Laura ausweichend. „Und du?“
    „Ich?“ Michael zögerte. „In Washington. Meine Eltern und ich machen hier Ferien. Wir haben für ein paar Wochen unsere Wohnung gegen das Haus einer Freundin von Julia, das heißt von meiner Mutter, eingetauscht.“ Er stockte und warf ihr einen verstohlenen Blick zu. Offensichtlich überlegte er, ob er noch mehr erzählen sollte. Er schwieg eine Weile, dann fuhr er fort: „Julia ist meine Adoptivmutter. Ich bin noch nicht so lange bei ihr. Meine richtige Mutter ist vor zwei Jahren gestorben und danach habe ich im Heim gelebt.“
    Laura wusste nicht, was sie sagen sollte. „Das ... das tut mir sehr Leid für dich.“
    Michael starrte verlegen auf seine Schuhspitzen. „Schon in Ordnung.“
    Da kam Mondlicht auf ihn zu und rieb ihren Kopf an seiner Schulter. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er strich sanft über ihre weichen Nüstern. Eine Weile schwiegen beide.
    „Muss komisch sein, nur für die Sommerferien aufs Land zu ziehen“, nahm Laura schließlich die Unterhaltung wieder auf.
    „Stimmt“, erwiderte Michael. „Alles ist neu und ich kenne niemanden. Aber wenigstens gibt es hier Ponys. Und die findet man in der Stadt schließlich nicht allzu oft.“ Er kraulte Mondlicht hinter den Ohren. „Ich wünsche mir so sehr ein eigenesPony. Ich habe eine Weile bei Pflegeeltern auf einer Farm gelebt. Dort habe ich auch Reiten gelernt. Seitdem sind Pferde für mich das Allergrößte.“
    „Geht mir genauso“, antwortete Laura. „Mondlicht wird übrigens zum Verkauf angeboten“, fügte sie noch hinzu. Sie hatte Michael zwar gerade erst kennen gelernt, aber sie war sich sicher, dass er einen prima Einhorn-Freund abgeben würde.
    „Zum Verkauf?“, wiederholte Michael. Sein Gesicht leuchtete kurz auf, aber dann verdüsterte es sich wieder. „Julia und Chris, das sind meine neuen Eltern, würden mir niemals ein Pony kaufen.“
    „Na ja, ein Pony ist ja nicht gerade billig und Stall und Futter kosten auch eine Menge“, erklärte Laura.
    Michael schüttelte den Kopf. „Das Geld spielt keine Rolle. Sie verstehen einfach nicht, warum ich so gerne reiten möchte. Vor kurzem habe ich sie gefragt, ob ich Reitunterricht nehmen kann. Aber sie haben mir nicht geglaubt, dass ich es wirklich ernst meine. Stattdessen haben sie mir ein Fahrrad gekauft.“
    Traurig sah er Mondlicht an. „Julia und Chris sind eigentlich ganz in Ordnung. Sie verstehen nur einfach nicht –“ Plötzlich brach er ab, als hätte er bereits zu viel von sich verraten. „Ich sollte jetzt besser gehen“, murmelte er. „Mach’s gut.“
    „Ich heiße übrigens Laura.“ Ihr war eingefallen, dass sie ihren Namen noch gar nicht verraten hatte.
    „Tschüs, Laura“, sagte Michael. Und imnächsten Moment rannte er auch schon davon.
    „Michael, lauf doch nicht weg! Ich weiß noch nicht mal, wo du wohnst“, rief Laura verdutzt hinter ihm her.

    Aber es war zu spät. Michael schwang sich über den Zaun und verschwand in der Dunkelheit. Verwirrt schaute Laura ihm nach, bisein vertrautes Schnauben sie aus ihren Gedanken riss.
    Sternenschweif war aus seinem Versteck gekommen. An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er jedes Wort gehört hatte.
    „Michael klingt nicht gerade glücklich“, stellte Sternenschweif fest, als er sich zu Laura und Mondlicht gesellte.
    Laura schüttelte den Kopf. „Es muss ganz schön schwer sein, sich an neue Eltern und an ein neues Zuhause zu gewöhnen. Und hier kennt er auch niemanden.“
    „Außer Mondlicht natürlich.“ Sternenschweif stupste das Pony
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