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Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Titel: Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich
Autoren: Linda Chapman
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Sternenschweif hinunterglitt, stoben die Ponys erschrocken davon. Nur Mondlicht rührte sich nicht von der Stelle. Wie gebannt starrte sie auf Sternenschweif. Ihre dunklen Augen schienen immer größer zu werden. Plötzlich hob sie den Kopf und schüttelte stolz ihre lange Mähne. Dann stellte sie ihre kleinen Ohren auf und schritt anmutig auf diebeiden zu. Ihr helles Fell glänzte wie Seide. Sie sah so wunderschön aus, dass Laura nicht länger auf Sternenschweifs Antwort warten musste. Sie war sich absolut sicher, dass Mondlicht ein verzaubertes Einhorn war.
    Sternenschweif wieherte sanft und Mondlicht antwortete ihm. Dann blieb sie so dicht vor ihm stehen, dass ihre Nüstern sich berührten.
    „Ein Einhorn, keine Frage“, murmelte Sternenschweif.
    Mondlicht wieherte wieder, dabei sah sie Laura an.
    „Was sagt sie?“, wollte Laura wissen.

    „Sie sagt, dass du ihr erzählt hast, dass du mit einem Einhorn befreundet bist“, übersetzte Sternenschweif. „Und dass sie ihrenEinhorn-Freund noch nicht gefunden hat, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünscht.“
    Laura tat das kleine Pony schrecklich Leid. Sie wusste, dass ein Einhorn nur von seiner Ponygestalt erlöst werden konnte, wenn es ein Kind fand, das ein gutes Herz hatte und fest an den Zauber glaubte. Erst dann konnte es verwandelt werden und gemeinsam mit seinem Freund die unglaublichsten Abenteuer erleben. Laura beugte sich vor und streichelte Mondlichts weiche Nüstern. „Du wirst ganz bestimmt eines Tages deinen Freund finden“, versicherte sie ihr mit fester Stimme.
    Mondlicht senkte den Kopf und schnaubte leise.
    „Sie sagt, dass sie die Hoffnung schon fastaufgegeben hat“, übersetzte Sternenschweif.
    Laura wünschte sich nichts sehnlicher, als dem kleinen Pony zu helfen, das niemand haben wollte. Wenn sie nur wüsste wie!
    Sie glitt von Sternenschweif und legte tröstend einen Arm um Mondlichts Hals. Das Pony schaute sie aus tiefen, unergründlichen Augen an.
    Plötzlich wurde Mondlicht unruhig. Ihre Ohren stellten sich auf und sie schnaubte aufgeregt. Jetzt sah auch Sternenschweif beunruhigt aus. „Schnell, Laura! Wir müssen uns verstecken. Da kommt jemand.“

3

    „Komm, dort hinüber“, flüsterte Laura und zeigte auf ein dichtes Gebüsch. Sie hätten wirklich keinen Moment länger warten dürfen. Kaum hatten sie ihr Versteck erreicht, sahen sie einen Jungen, der über den Zaun auf die Weide kletterte. Was wollte denn der hier mitten in der Nacht?
    Der Junge ging direkt auf Mondlicht zu. Er war ziemlich dünn, nicht besonders groß und hatte strubbelige dunkle Haare. Er schien etwa so alt wie Laura zu sein.
    „Hallo, Mondlicht“, sagte er und zog eine Möhre aus seiner Tasche. „Komm doch zu mir.“
    Mondlicht ging langsam auf den Jungen zu. Sanft nahm sie die Möhre aus seiner Hand und ließ sich von ihm streicheln.
    Laura flüsterte Sternenschweif zu: „Weißt du, wer das ist? Hat Mondlicht dir seinen Namen genannt?“
    „Sie weiß nicht, wie er heißt“, erwiderte Sternenschweif. „Sie hat mir erzählt, dass er vor ein paar Tagen das erste Mal aufgetaucht ist. Er macht hier Ferien mit seinen Eltern. Jedes Mal bringt er ihr etwas mit und bleibt immer ziemlich lange. Mondlicht hat ihn schon in ihr Herz geschlossen.“
    Laura beobachtete den Jungen noch eine Weile. Dann stand ihr Entschluss fest. „Wartehier“, sagte sie zu Sternenschweif und trat zwischen den Büschen hervor.
    Erschrocken zuckte der Junge zusammen. Er starrte Laura einen Moment lang verwirrt an, dann drehte er sich um und lief davon. „Hey, warte doch mal!“ Laura lief ihm nach, aber der Junge war schneller.

    „Bitte, bleib stehen!“ Laura keuchte schon bald vom schnellen Laufen. „Ich will doch nur mit dir reden!“
    Der Junge warf einen Blick über seine Schulter. Dabei stolperte er über eine Wurzel und fiel der Länge nach hin. Bevor er wieder aufstehen konnte, hatte Laura ihn eingeholt und packte ihn am Arm.

    „Lass mich los! Ich habe doch gar nichts getan“, japste er. Sein Gesicht war blass, seine braunen Haare standen unordentlich vom Kopf ab. „Ich wollte nur das Pony besuchen. Sonst nichts. Ganz ehrlich!“
    „Das weiß ich doch“, versuchte Laura ihn zu beruhigen. „Du brauchst keine Angst zu haben.“
    „Dann ... dann bist du also nicht wütend, weil ich Mondlicht gefüttert habe?“, fragte der Junge zögernd.
    „Nein, natürlich nicht.“ Laura half ihm auf die Beine.
    „Ist das nicht dein Pony?“
    Laura schüttelte den Kopf.
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