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Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Titel: Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich
Autoren: Linda Chapman
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einem Pony zu sitzen!“
    „Du kannst so schnell reiten, wie du willst“, sagte Laura. „Sternenschweif ist wirklich ganz brav.“
    Die ersten Meter ließ Michael Sternenschweif nur Schritt gehen. Doch schon bald fühlte er sich so sicher, dass er nicht nur trabte, sondern sogar einen kleinen Galopp wagte. Er war kein geübter Reiter, aber er hielt sich gut im Sattel. Als er Sternenschweif anhielt, strahlten seine Augen und seine sonst so blassen Wangen hatten Farbe bekommen.
    „Das hat echt Spaß gemacht, Laura! Sternenschweif ist ein tolles Pferd!“
    Laura lächelte. „Ja, das finde ich auch.“
    Sie ritten noch ein kleines Stück weiter, bis Michael auf seine Uhr schaute und vorschlug umzukehren.
    Julia wartete auf der Terrasse vor dem Haus auf sie. „Da seid ihr ja endlich“, rief sie und lief die Treppe herunter. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“
    „Entschuldigung“, murmelte Michael betreten.
    „Ist schon in Ordnung. Hauptsache, es hat Spaß gemacht. Bestimmt habt ihr jetzt Hunger? Wollt ihr ein paar Kekse essen?“
    „Das klingt prima“, antwortete Laura. Michael nickte nur. Als Julia in die Küche ging, sah Laura Michael überrascht an. Vorhin im Wald war er so fröhlich gewesen. Jetzt brachte er kaum mehr ein Wort heraus.
    „Deine Adoptivmutter scheint nett zu sein“, flüsterte Laura ihm zu, während sie Sternenschweif am Zaun neben dem Haus festmachte.
    „Das ist sie“, antwortete Michael mit gepresster Stimme. „Chris und Julia sind beide sehr nett zu mir.“ Er setzte sich auf eine Terrassenstufe.
    Laura spürte, dass etwas nicht stimmte. „Aber ...?“ Sie setzte sich neben ihn.
    Michael schwieg eine Weile. Er schien zu überlegen, ob er weiterreden sollte. „Aber sie verstehen mich einfach nicht. Und das ist manchmal ganz schön anstrengend.“
    „Was meinst du damit?“, fragte Laura neugierig.
    „Chris zum Beispiel ist ein absoluter Basketball-Fan“, versuchte Michael zu erklären. „Ständig schlägt er vor, dass wir zusammen spielen. Und Julia will dauernd mit mir zum Schwimmen gehen. Sie meinen es nur gut und ich möchte sie auf gar keinen Fall enttäuschen. Deshalb tue ich so, als würde mir all das Spaß machen. Aber das Einzige, was ich wirklich möchte, ist reiten.“
    „Hast du ihnen das denn auch gesagt?“, fragte Laura vorsichtig.
    Michael zuckte die Achseln. „Nicht so richtig. Am Anfang habe ich ein oder zwei Mal gefragt, ob ich zum Reiten gehen kann, doch dann habe ich es gelassen.“
    „Aber warum denn?“, fragte Laura erstaunt.
    „Weil ich möchte, dass sie mit mir zufrieden sind“, erwiderte Michael leise. „Sie sollen es nicht bereuen, dass sie mich adoptiert haben ...“
    Er verstummte, als Julia mit einem voll beladenen Tablett aus dem Haus kam. „Dabin ich wieder“, sagte sie fröhlich und stellte Saft, Gläser und Kekse auf den Tisch, der auf der Terrasse stand. „So, jetzt stärkt euch mal.“
    Sie setzte sich zwischen die beiden. „Was unternimmst du denn so alles in den Ferien?“, wandte sie sich an Laura.
    „Manchmal gehe ich mit meinen Freundinnen zum Schwimmen an den Fluss. Aber meistens reiten wir aus“, erzählte Laura. „Und jetzt haben wir alle ein eigenes Pony.“
    Julia runzelte die Stirn. „Tatsächlich? Hier auf dem Land scheint einiges ganz anders zu sein. Ich bin in der Stadt aufgewachsen. Und weder ich noch meine Freunde waren jemals auch nur in der Nähe eines Pferdes.“
    „Vielleicht könnte Michael ja reiten, solange Sie hier Ferien machen?“, schlug Laura vor.
    „Also ich weiß nicht“, zögerte Julia. „Er würde wahrscheinlich bald die Lust daran verlieren. Oder, Michael?“
    „Auf gar keinen Fall!“, protestierte Michael. „Ich würde nichts lieber tun als reiten“, platzte es aus ihm heraus.
    Julia sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Laura hatte Mitleid mit Michael. Wie würde es ihr wohl gehen, wenn sie nicht mehr reiten durfte? Und dann hatte sie plötzlich die rettende Idee!

5

    „Ganz in der Nähe gibt es einen Ponyhof“, sprudelte es aus ihr heraus. „Vielleicht könnte Michael dort ab und zu aushelfen? Dann könnte er nicht nur reiten, sondern würde auch noch ein paar nette Leute kennen lernen.“
    Julia sah Michael fragend an. „Würdest du das wirklich wollen?“
    Michael nickte begeistert. „Mehr als alles andere.“
    „Nun ja, ich könnte mir den Hof ja mal anschauen.“
    Michael sprang auf. „Können wir das nicht jetzt gleich tun?“
    Julia wunderte sich immer mehr.
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