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Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich

Titel: Sternenschweif 06 - Freunde im Zauberreich
Autoren: Linda Chapman
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meine Tochter das graue Pony auch reiten?“
    „Tja.“ Tina stellte sich vor Mondlicht. „Da gibt es leider ein kleines Problem. Ich habebereits einen anderen Interessenten für dieses Pferd. Ich musste ihm ausdrücklich versprechen, dass ich es auf keinen Fall verkaufe, bevor er es gesehen hat. Er will heute noch vorbeikommen.“
    Laura traute ihren Ohren kaum. Warum interessierten sich auf einmal so viele Leute für Mondlicht? Tina konnte sie doch unmöglich ausgerechnet jetzt verkaufen, wo Michael gerade hinter ihr Geheimnis gekommen war!
    Monika schmollte. „Was kümmert mich dieser andere Interessent, wenn ich dieses Pony haben will!“
    „Tut mir Leid“, erwiderte Tina. „Da kann man nichts machen. Ich hab’s versprochen.“
    „Reiten will ich sie aber trotzdem“, knurrte Monika trotzig.

    Tina wandte sich an Michael. „Machst du bitte Mondlicht fertig?“
    Michael war ganz blass geworden. Wie betäubt holte er Sattel und Zaumzeug aus dem Stall. Laura wollte sich gar nicht erst vorstellen, was jetzt in ihm vorging.
    Als Monika aufstieg, plumpste sie unsanft in den Sattel. Irritiert trat Mondlicht einen Schritt zurück.
    „Los geht’s!“, befahl Monika barsch und grub dem Pony ihre Absätze in die Seite. Als es nicht sofort reagierte, benutzte Monika die Reitgerte. Michaels Gesicht verlor alle Farbe. Erschrocken machte Mondlicht einen Satz vorwärts. Dann trabte sie zögernd an.
    „Gib ihr ein bisschen Zeit, Monika“, rief Tina. „Sie muss sich doch erst an dich gewöhnen.“
    Monika versuchte Mondlicht durch Schenkeldruck anzutreiben, doch trotz all ihrer Bemühungen wurde das Pony kein bisschen schneller. Nach einer Runde hielt Monika entnervt vor ihrem Vater und Tina an. „Mir reicht’s. Das ist ja eher eine Schnecke als ein Pony!“, schnaubte sie beim Absteigen verächtlich. Laura musste sich ein Grinsen verkneifen.
    „Mach dir nichts draus“, meinte Tina. „Wahrscheinlich passt ihr einfach nicht zusammen. Ich glaube allerdings, dass sie für die Leute, die heute Nachmittag kommen, genau das richtige Pony ist.“
    Laura warf ihr einen Blick zu. Dachte Tina denn überhaupt nicht an Michael? Wusste sie nicht, wie traurig er sein würde, wenn er Mondlicht nie wieder sehen könnte?
    „Wenn Mondlicht schon mal gesattelt ist, kannst du auch gleich noch mit ihr ausreiten“, schlug Tina Michael vor. „Wenn ihr nicht zu lange wegbleibt, hast du genug Zeit, sie zu putzen, bevor die Interessenten kommen.“
    Michael nickte stumm. Wahrscheinlich hatte Tina gesehen, dass er mit den Tränenkämpfte. Jetzt wollte sie ihm die Gelegenheit geben, vielleicht zum letzten Mal auf Mondlicht zu reiten.
    „Das ist wirklich schrecklich“, sagte Laura, als sie vom Hof ritten. Michael starrte mit großen Augen vor sich hin. Er sah ganz grün aus im Gesicht. „Das kann doch nicht wahr sein, dass Mondlicht verkauft wird“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Wenigstens wird diese blöde Monika Mondlicht nicht bekommen“, versuchte Laura ihn zu trösten. „Und wer weiß? Wenn Mondlicht sich nachher genauso benimmt, wollen die anderen Interessenten sie bestimmt auch nicht.“ Sie beugte sich zu Mondlicht. „Du musst heute Nachmittag nur genau dasmachen, was du jetzt bei Monika gemacht hast. Dann will dich bestimmt niemand kaufen.“
    Mondlicht schaute sie aufmerksam an.
    „Und wir könnten auch noch ein bisschen nachhelfen“, fuhr Laura fort. „Wir könnten ihnen zum Beispiel erzählen, dass Mondlicht furchtbar bissig ist.“
    „Hmmh ja, vielleicht ist das noch eine Idee.“ Michael sah sie hoffnungsvoll an, aber dann huschte ein Schatten über sein Gesicht. „Mist! Ich muss ja nachher mit meinen Eltern in die Stadt.“
    „Na, ich bin ja auch noch da“, versuchte Laura ihn aufzumuntern. „Ich bleibe einfach auf dem Ponyhof, bis diese Käufer kommen. Mir wird schon etwas einfallen.“
    Michael musste hart schlucken. „Ich ... ichwusste ja immer, dass Mondlicht und ich uns trennen müssen, wenn die Ferien vorbei sind. Aber schon morgen! Das ... das halte ich einfach nicht aus. Wo ich doch erst seit gestern Abend weiß, dass sie ein –
    „Pssst!“, unterbrach Laura ihn rasch. „Man weiß nie, wer einem zuhört!“
    In Michaels Augen schimmerten Tränen. „Irgendwie kriegen wir das schon hin“, versuchte Laura ihn zu trösten. Aber sie hatte selbst ein ganz flaues Gefühl im Magen.

8

    Als Michael und Laura wieder auf den Hof ritten, kam Tina gerade aus dem Stall. „Da
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