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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd
Autoren: David Gerrold
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erkennbar, zusammen mit den altersfleckigen Wänden und der abgenutzten Ausrüstung. Männer stehen mürrisch an ihren Konsolen, die Kragen der Uniformen wegen der herrschenden Hitze aufgeknöpft. Die Luftumwälzer flüstern unermüdlich. Es ist ein ständiges Summen an der Grenze des Bewußtseins, ein allgegenwärtiger unterschwelliger Druck – und trotzdem können sie den schweren Geruch der Niederlage nicht vertreiben, der sich über die anderen abgestandenen Ausdünstungen des Schiffes gelegt hat.
    Der Kapitän rutscht in eine bequemere Position. »Hmmm, so ist es besser.«
    Weiter vorn am Hufeisen beginnt eine gelbe Diode an der Gravitationskontrolle zu blinken. Rogers beantwortet den eingehenden Anruf.
    »Wie steht’s jetzt mit Ihrer Gravitation?« fragt eine beißende Stimme. »Haben Sie inzwischen genügend Energie?«
    Der junge Mann murmelt eine zögernde Antwort.
    »Was haben Sie gesagt?« kommt es aus dem Lautsprecher. »Wiederholen Sie das!«
    Rogers wiederholt es. »Gravitation konstant bei eins Komma null null g.«
    »Äh… ja«, knurrt die Stimme im Lautsprecher. »Das haben wir bereits bemerkt als sie ruckartig wieder hochschnellte.«
    »Tut mir leid«, entschuldigt sich Rogers.
    Der andere antwortet mit einem lauten verächtlichen Geräusch. Korie und Brandt werfen einen Blick zum Hufeisen hinauf und sehen sich dann an.
    »Da«, flüstert Brandt. »Das ist es, worauf wir achten müssen. Im Augenblick sind alle ein wenig empfindlich. Ganz besonders, seit wir die Jagd aufgeben mußten.«
    »Möchten Sie, daß ich Rogers aus der Zentrale abziehe? Er ist noch ein Kind.«
    »Nein. Geben Sie ihm eine Gelegenheit alleine mit seinen Problemen fertig zu werden. Ich habe keine Lust mich in die Angelegenheiten der Besatzung einzumischen, wenn es nicht unbedingt sein muß.«
    Korie nickt in widerwilliger Zustimmung. Zumindest diesmal beurteilt der Kapitän die Situation richtig. Er strafft sich, fährt mit der Hand durch das helle Haar und setzt sich in Richtung des Zentrums der Grube in Bewegung, während er die Männer am Hufeisen im Auge behält.
    Brandt lenkt seine Aufmerksamkeit nach links zu den Hyperraumkontrollen. Einer der Techniker hat sich über die Konsole gebeugt und streitet über Interkom mit jemandem aus dem Maschinenraum.
    »Haben Sie die Sekundärspulen noch einmal überprüft?«
    »Nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder«, ertönt die Antwort aus dem Lautsprecher. »Ich sage Ihnen, die Spulen sind in Ordnung.«
    »Nun, hier sieht jedenfalls auch alles gut aus. Und das bedeutet der Fehler muß irgendwo dort unten im Maschinenraum liegen. Irgendwo an Ihren Maschinen.«
    »Jetzt hören Sie mal gut zu. Sie Schwachkopf! Wenn es an den gottverdammten Maschinen liegen würde – glauben Sie vielleicht ich würde Ihnen das verschweigen?!!«
    Der Techniker atmet langsam aus. »Also schön. Wenn das Problem nicht bei Ihnen zu suchen ist dann wo zur Hölle ist es?!«
    Die Stimme aus dem Kommunikator klingt gedämpft, aber der Inhalt ist unmißverständlich. »Ich komme gleich zu Ihnen hinauf und zeige Ihnen, was… halt! Mir ist da gerade eine Idee gekommen…!« Er unterbricht die Verbindung und läßt den Techniker mit offenstehendem Mund zurück.
    Brandt beobachtete die Szene ebenfalls und reibt sich gedankenverloren die Nase. Seine Augen verengen sich sorgenvoll. Irgend etwas muß geschehen, um die Moral der Besatzung zu heben.
    Eine Diode neben seinem Ellbogen beginnt zu blinken. Er schaltet sich in die Leitung. »Brandt hier. Was gibt’s?«
    »Kapitän, hier spricht Leen. Uns ist eben eine Idee gekommen. Angenommen, der Fehler liegt im Gitter…?«
    »Fahren Sie fort…«
    »Die Systemanalyse zeigt ein totes Gebiet im sekundären Phasenschaltkreis. Das könnte es sein. Ich würde gerne zwei Männer nach draußen schicken, um die Sache zu überprüfen.«
    Brandt hebt eine fleischige Hand, als wolle er eine lästige Fliege vertreiben. Traditionsgemäß kann nur der Kapitän einem Mann befehlen, in den Raumanzug zu steigen. »Erlaubnis erteilt.«
    »Danke, Sir.« Leen unterbricht die Verbindung. Der Kapitän mustert die Schirme – nichts als dunkle Sternenfelder. Er berührt die Armlehne und schwenkt um hundertachtzig Grad herum. »Sie da! Wie heißen Sie?« Die Frage ist an den Mann am Autolog gerichtet einen dicken Burschen mit scharfen, ungleichmäßigen Gesichtszügen und kleinen, stechenden Augen.
    Der Mann nimmt die Füße von seiner Konsole und strafft sich in seinem Sitz,
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