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Sternenfohlen 04 - Saphiras großer Tag

Sternenfohlen 04 - Saphiras großer Tag

Titel: Sternenfohlen 04 - Saphiras großer Tag
Autoren: Linda Chapman
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arbeitete. Es war wunderschön! Der Schleier war mit Juwelen besetzt und wurde mit einer Tiara am Kopf befestigt. Eine lange weiße Schleppe war mit Perlen und winzigen Rubinen bestickt. Wenn nur ich das alles tragen dürfte!, dachte Wolke.
    Sie lief zum Versammlungsplatz, wo die Arbeiten für das Bühnenbild stattfanden. Sie wusste, dass sie Sturmwind dort antreffen würde. Die Kulissen für die ersten Szenen waren schon fertig, und jetzt sollte Sturmwind seinen Zauberwald erschaffen.
    Er stand mit Mondstrahl neben der Bühne. Eicheln lagen um sie herum, aber anstelle von üppigen Zweigen und Bäumen hatteSturmwind anscheinend einen Haufen Schilf herbeigezaubert. Sturmwind und Mondstrahl betrachteten das Ergebnis besorgt.
    „Hallo!“, rief Wolke. Sie sah den Schilfberg neugierig an. „Was ist denn hier los?“
    Sturmwind seufzte. „Ich habe versucht, Bäume für den Zauberwald zu gestalten, aber irgendwie klappt der Zauber nicht, und es kommen diese Dinger heraus“, sagte er und deutete mit seinem Horn auf das Schilf.

    „Oh!“, war Wolkes Reaktion.
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, sagte Sturmwind. „Mir gehen schon die Zaubereicheln aus. Ich hatte gerade genug für die Bäume. Aber wenn ich noch mehr Fehler mache, dann wird das ein sehr kleiner Wald.“
    Wolke runzelte die Stirn. „Kannst du nicht noch mehr Zaubereicheln beschaffen?“
    „Ich war heute schon im Wald, aber ich hab keine gefunden“, antwortete Sturmwind. „Ich muss eben mit den Eicheln auskommen, die ich noch habe.“
    „Versuch es noch einmal“, sagte Mondstrahl. „Du musst dich ganz fest konzentrieren!“
    „Gut.“ Sturmwind trat nervös vor die nächste Eichel. „Also los!“ Er schloss die Augen ganz fest und beugte sich mit seinem Horn zu der Eichel hinunter. Aber plötzlich schreckte er zurück. „Nein. Ich kann dasnicht. Was ist, wenn ich auch noch diese Eichel vergeude?“
    „Du musst es einfach versuchen“, ermutigte ihn Wolke.
    „Los!“, rief Mondstrahl.
    Sturmwind schluckte und schloss wieder die Augen. Dieses Mal berührte er die Eichel mit seinem Horn. Es gab einen violetten Blitz. Wolke hielt den Atem an.
    Vor ihnen lag ein Häuflein Schilf.
    Wolke und Mondstrahl sahen sich an.
    Sturmwind öffnete die Augen. „Es ist schon wieder passiert!“, rief er erschrocken. „Das Problem ist, dass ich eigentlich an einen Baum denken möchte. Aber dann habe ich Angst, dass es Schilf wird, und dann sehe ich es vor meinem inneren Auge, und dann wirkt der Zauber bereits … Was soll ich nur tun? Wir können ja keinen Wald aus Schilfhalmen hinstellen!“
    „Du solltest Thor um Hilfe bitten“, meinte Mondstrahl.
    „Aber ich möchte es alleine schaffen“, beharrte Sturmwind. „Alle haben ihre Kulisse ohne Hilfe gemacht, und sie sind ganz toll geworden. Thor hält mich bestimmt für unfähig, wenn ich ihn um Hilfe bitte.“ Er ließ den Kopf hängen. „Wahrscheinlich kann ich es wirklich nicht.“
    Wolke schmiegte sich an ihn. „Ach, Sturmwind. Das stimmt überhaupt nicht. Hör doch einfach für heute auf und versuch es morgen noch einmal. Wahrscheinlich bist du nur müde.“
    Sturmwind seufzte. „Aber dann muss es mir gelingen. Ich hab bald keine Eicheln mehr.“
    Gemeinsam liefen sie zurück zum Schloss.
    „Wo ist denn Saphira?“, fragte Mondstrahl.
    „Bei der Kostümprobe“, antwortete Wolke.
    „Konnte sie ihren Text?“, fragte Sturmwind. „Sie war heute früh total nervös.“
    „Alles wusste sie nicht“, sagte Wolke. „Das Problem ist, je nervöser sie wird, umso mehr Text vergisst sie.“

    Und umso mehr jammert sie, dachte Wolke. Sie hatte ein schlechtes Gewissen.Sie wusste ja, dass Saphira nicht jammern wollte. Sie machte sich einfach Sorgen wegen ihres Auftritts als Dornröschen. Aber ihre ständige Angst und ihr Gerede, wie schlecht sie doch war, gingen Wolke allmählich auf die Nerven.
    Wenn ich die Hauptrolle hätte, wäre ich superglücklich, dachte Wolke.
    „Ich hoffe, dass Saphira ihre Nervosität bald überwindet und ihren Text kann“, sagte Mondstrahl.
    „Das hoffe ich auch“, stimmte Sturmwind zu. „Und ich hoffe, dass es mir doch noch gelingt, ein tolles Bühnenbild herbeizuzaubern. Wir haben nur noch eine Woche!“
    Wolkes Magen zog sich zusammen. Nur noch eine Woche! Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit!

7

    Am Tag vor der Aufführung rief Feruste alle Einhörner, die beim Theater mitwirkten, auf dem Versammlungsplatz zusammen. Am anderen Ende des Platzes standen die Kulissen.
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