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Sternenfohlen 04 - Saphiras großer Tag

Sternenfohlen 04 - Saphiras großer Tag

Titel: Sternenfohlen 04 - Saphiras großer Tag
Autoren: Linda Chapman
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denn?“, fragte Wolke.
    Saphira atmete tief ein. „Meine Traumrolle ist …“ Mit ihrem Horn berührte sie auf der Liste Dornröschen.
    Als die goldenen Funken aufstoben, sah Wolke ganz erschrocken Saphira an. Sie hätte niemals gedacht, dass ihre Freundin für die Hauptrolle vorsprechen würde.
    „Saphira. Dornröschen. Samstag, 10.40 Uhr“, erschien in goldenen Lettern.
    „Aber du hast doch gesagt, dass du so nervös bist. Und das ist immerhin die Hauptrolle!“, meinte Wolke.
    „Ich weiß schon“, erwiderte Saphira, als ein Stück Pergament von oben aus dem Baum flatterte. „Ich bekomme die Rolle sicher nicht. Ich bin bestimmt nicht annähernd gut genug, aber das Vorsprechen wird trotzdem spannend.“ Sie sah Wolke fragend an. „Wirst du auch für Dornröschen vorsprechen?“
    Wolke zögerte. „Also, eigentlich hatte ich es vor, aber…“ Sie hatte ein komisches Gefühl. Sie wollte sich unbedingt für die Rolle des Dornröschens bewerben, aber dann würde sie mit Saphira in Konkurrenz treten.
    „Aber was?“, hakte Saphira nach.
    „Würde es dir etwas ausmachen?“, fragte Wolke vorsichtig.
    „Natürlich nicht!“, rief Saphira. „Viele Schülerinnen werden versuchen, die Rolle des Dornröschens zu bekommen.“
    Wolke atmete erleichtert auf und berührte mit ihrem Horn die Liste. Ein warmes Gefühl durchströmte sie, vom Horn bis in alle vier Hufe. Sie blinzelte, als die goldenen Funken emporstoben. „Wolke. Dornröschen. Samstag, 10.30 Uhr.“
    Wolkes Text fürs Vorsprechen segelte aus den Blättern des Sprechenden Baumes herunter. Sie hob ihn auf und wurde von Aufregung gepackt. „Dann lernen wir am besten möglichst schnell unseren Text!“, rief sie.

3

    Nach dem Abendessen suchten sich Wolke und Saphira eine ruhige Ecke auf der Mondscheinwiese und übten ihre Rolle.
    Sie mussten beide denselben Text lernen: Dornröschen macht sich am Morgen ihres fünfzehnten Geburtstags daran, das Schloss zu erforschen.
    „Ich bin sehr gespannt, ob eine von uns beiden die Rolle bekommen wird“, sagte Saphira, als sie nach dem Lernen zu den Ställen trabten.
    „Ich hoffe es so sehr!“, rief Wolke aufgeregt.
    „Mir ist es nicht so wichtig“, meinte Saphira. „Es wäre bestimmt toll, Dornröschenzu sein. Aber ich wäre auch gerne eine gute Fee oder eines der Waldtiere.“ Aber Wolke wollte kein Tier und keine Fee sein. Ich wünsche mir so sehr, dass ich Dornröschen sein darf, dachte sie.
    Am Samstagmorgen flogen sie über den Versammlungsplatz, wo das Vorsprechen abgehalten wurde. Als Wolke und Saphira dorthin kamen, bewarb sich Oriel gerade um die Rolle des Prinzen. Er stand auf der Bühne und warf sein Horn von einer Seite zur anderen, als ob er sich durch dichtes Gestrüpp kämpfen würde. Mit einem triumphierenden Wiehern trat er in die Mitte der Bühne und begann mit folgenden Worten: „Man sagt, dass eine wunderschöne Prinzessin in einem Schloss hinter diesem Wald in tiefem Zauberschlaf liegt. Ich will zu ihr!“ Dann fing er an zu singen.

    „Durch Wälder muss ich laufen.
    Durch Regen, Hagel, Wind und Schnee.
    Durch dichtes Gestrüpp muss ich hindurch,
    bis ich die hohen Schlossmauern seh’.“

    Oriels Stimme war kräftig und klar.
    „Er ist sehr gut!“, flüsterte Saphira.
    Wolke nickte. Sie konnte ihr eigenes Vorsprechen gar nicht mehr erwarten!
    Saphira zappelte nervös herum. „Das ist alles schrecklich aufregend! Vielleicht sollte ich lieber doch nicht vorsprechen. Vielleicht sollte ich das Ganze bleiben lassen. Vielleicht …“
    „Du machst das bestimmt ganz toll“, beruhigte Wolke sie. „Mach es einfach so, wie wir es geübt haben. Du kannst das wirklich gut!“
    „Gut gemacht“, rief Feruste, als Oriel geendet hatte. „Das war ein sehr guter Auftritt, Oriel!“ Zufrieden verließ Oriel die Bühne.
    „Und jetzt geht es weiter mit dem Vorsprechen für Dornröschen“, verkündete Feruste. „Fünf Schülerinnen bewerben sich um die Rolle: Columba, Shira, Wolke, Malin und Saphira. Columba, würdest du bitte auf die Bühne kommen?“
    Columba, eine hübsche Drittklässlerin, betrat die Bühne und begann ihren Vortrag. Sie hatte denselben Part gelernt wie Wolke und Saphira, aber sie sprach so leise, dass man kaum etwas verstehen konnte.
    „Sie ist viel zu leise, oder?“, flüsterte Wolke Saphira zu.
    Allerdings sang Columba sehr gut, und Feruste lächelte ihr zu, als sie von der Bühne ging. „Danke, Columba.“ Feruste sah auf ihre Liste. „Shira, du bist die
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