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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang
Autoren: Andreas Suchanek
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der den Überfall auf der Raumstation WAR HOPE wider Erwarten überlebt hatte, hatte sich geopfert, um das Solsystem von den Gemini zu befreien. In dieser Zeitlinie hatte sich zwischen ihm und Dana nie eine Freundschaft entwickeln können.
    Am Ende war auch Ash Tregarde vorzeitig gestorben, weil Dana den Lauf der Zeit verändert hatte.
    Doch zumindest war Ash als Held für die Menschheit gestorben. Er und Walter Gregorovitch hatten ein Programm entwickelt, das den Tarnmodus des Gemini-Implantats abschaltete und die dabei frei werdenden Naniten umprogrammierte. Ein allgemeiner Programmierfehler wurde ausgenutzt, um die fortwährend notwendige Basenexzisionsreparatur zu unterbinden. Die Folge war ein Versagen des Implantats, ein damit einhergehender Kontaktverlust zum HIVE und die daraus resultierende Bewusstlosigkeit. Am Ende starb der Klon.
    Ähnlich hatten die Solaren Welten sich in der ersten Zeitlinie gegen die Gemini durchgesetzt. Damals hatte Yasuhiro von Schlichten einen HD-Störsender entwickelt, der den Kontakt zwischen Gemini und HIVE unterband { * } . Einmal mehr entpuppte sich die Abhängigkeit der Klone zum HIVE als ihre Achillesferse.
    Das Tregarde-Virus konnte nun eingesetzt werden, um die Naniten in den Köpfen der Gemini zu vernichten. Voraussetzung hierfür war allerdings ein X-Raum-Sender, um den Algorithmus zu übertragen.
    »Was wirst du tun, wenn der Auftrag auf Gemini Prime erledigt ist?« Shesha’as große Augen suchten Danas Blick. »Wirst du zu diesem ›Auge des Universums‹ fliegen?«
    »Ich weiß es nicht.« Müde blickte Dana auf den erkalteten Kaffee in ihrer Tasse. Von der Oberfläche der schwarzen Flüssigkeit starrte ihr das eigene, verzerrte Spiegelbild entgegen. »Ich weiß es nicht.«
     
    *
     
    »Meldung, Lieutenant«, bat Dana, als sie den Maschinenraum betrat.
    Sofort kam Lieutenant Simon E. Jefferson auf sie zugeeilt. Der athletische Genetic, der ursprünglich für den Bergbau auf Methanwelten »designt« worden war, hatte seine Spezialbrille aufgesetzt. Da er andernfalls durch seine riesigen Facettenaugen lediglich Infrarot-Strahlung interpretieren konnte, war er auf das Hilfsmittel angewiesen.
    »Wir sind soweit, Ma’am«, entgegnete er. »Zumindest glauben wir das.«
    »Sie glauben?« Eine ungewöhnliche Aussage für den sonst so peniblen Chefingenieur. »Wir stehen kurz davor, in ein feindliches Gebiet einzudringen, da benötige ich ein wenig mehr als Glaube.«
    »Wie Sie wissen, wurde die Entwicklung des Von-Schlichten-Aggregats vor allem zur Zeit des Dronte-Krieges massiv vorangetrieben«, erklärte er. »Zwar hat Far Horizon seitdem beträchtliche Fortschritte gemacht, doch die fünfdimensionalen Strahlungsmuster der Gemini unterscheiden sich deutlich von denen der Dronte. Wir haben uns die Logbücher der PLUTO-Mission aus dem Jahre 2248 angesehen. Es gab offenbar den radikalen Anstieg eines spezifischen fünfdimensionalen Wellenmusters, bevor der Leichte Kreuzer aus dem Bergstrom-Raum gerissen wurde.«
    »Das ist mir bekannt«, warf Dana ungeduldig ein.
    »Vermutlich gibt es spezielle Einflugkorridore für Schiffe ohne Sicherung«, sprach der LI unbeirrt weiter. »Oder es muss ein Code über den X-Raum gesendet werden, damit die Störgeneratoren abgeschaltet werden. Wir glauben mittlerweile, dass die Gemini einen Störsender verwenden, um so alle Schiffe aus dem Bergstrom-Raum zu holen, die sich ihrer Welt nähern. Da wir weder den Code besitzen noch die sicheren Einflugkorridore kennen, sind wir auf das Aggregat angewiesen. Viel wichtiger aber ist es noch, auf eine genaue Kalibrierung des Aggregats zu achten. Und hier liegt das Problem.«
    »Fahren Sie fort«, forderte Dana ihren LI auf.
    Gemeinsam gingen sie zu dem Von-Schlichten-Aggregat, das seit einigen Jahren standardmäßig in alle Schiffe integriert wurde, um den Bergstrom-Antrieb vor fünfdimensionalen Strahlenschauern zu schützen. Die anfänglichen Probleme mit der Von-Schlichten-Strahlung, die das Gerät emittierte, war durch eine spezielle Legierung aus Emuyili gelöst worden.
    »Vor unserem Abflug habe ich die Kalibrierung mit Lieutenant Rinjev von der ARES abgesprochen. Doch vergessen Sie nicht, dass wir es mit Daten zu tun haben, die ein Jahrzehnt alt sind. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.«
    »Das heißt, wenn wir Pech haben, wird das Schiff gewaltsam aus dem Bergstrom-Raum gerissen, und wir landen havariert im Gemini-System«, stellte Dana beunruhigt fest.
    »Ein sehr
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