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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen
Autoren: Guido Seifert
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ein neuer Kommandant für eine Raumschiffcrew immer eine zusätzliche Belastung war.
    »Wir konnten das UBO, das die STERNENFAUST bedrohte, aus unserem Shuttle heraus anmessen«, erklärte Commodore Taglieri. »Und wir konnten es mit ein paar Schüssen aus der leichten Bordkanone zerstören. Es scheint zwei Sorten von UBO zu geben, wobei es noch nicht klar ist, wie sie sich zueinander verhalten.«
    »Bei dem UBO, das Sie vernichteten, handelte es sich um einen Gemini-Orphanen«, entgegnete Dana.
    »Gemini-Orphanen?«, fragte Taglieri irritiert und warf seine Stirn in Falten.
    Dana spürte, dass nicht nur Taglieris fragender Blick auf ihr ruhte.
    »Sie können auch Gemini-UBO sagen. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass die ursprünglichen UBO nicht mehr als sieben waren. Bei allen weiteren UBO handelt es sich um Replikate der Gemini, die von ihnen gesteuert werden und in der Lage sind, die ursprünglichen UBO zu neutralisieren. Am Ende werden wir es nur noch mit Gemini-UBO zu tun haben, die nicht mehr beide Flotten angreifen werden, sondern nur noch uns – das Star Corps.«
    »Woher haben Sie all diese Informationen, Captain?«
    »Ich fürchte, uns bleibt nicht die Zeit, dies im Detail zu klären«, entgegnete Dana kühl. »Für den Moment wäre es wichtig, dass wir so schnell wie möglich auf Bergstrom-Geschwindigkeit beschleunigen, um von hier zu verschwinden. Ich nehme als sicher an, dass es hier bald nur so von UBO wimmeln wird – von Gemini -UBO wohlgemerkt.«
     
    *
     
    Limonow-Werft im Orbit des Mars
    31. Juli 2258, 13:29 MST
     
    »Alle fünf Kampfquallen sind durch unsere Replikate paralysiert und durch weitere Replikate schließlich zerstört worden«, sagte Nummer Zwei mit tiefer, flüsternder Stimme.
    Der Gemini-Befehlshaber im Solsystem hatte soeben einen Kontakt zum HIVE beendet und war auf dem aktuellen Stand. Seine meergrünen Augen blickten in eine imaginäre Ferne, und Ash bemerkte, wie eine Träne aus seinem Augenwinkel rann.
    Nummer Zwei musste glücklich sein; er musste zutiefst glücklich sein. Er musste wieder gehoben worden sein in seiner Wertschätzung durch das HIVE. Nummer Zwei hatte sich bewiesen, er hatte dem HIVE gezeigt, dass er seine Position zurecht innehatte. Das drückten seine Augen und der halb geöffnete Mund aus. Das drückte die Träne aus, die über seine Wange lief.
    Nummer Zwei schritt langsam in die Mitte des Raums, verschränkte seine Hände hinter dem Rücken und blickte hoch zum Panoramaschirm.
    Ja – dort war der Triumph der Gemini zu bewundern. Dutzende von Gemini-Kampfquallen glitten durch das dunkle, kalte All, strömten in Richtung äußeres Sonnensystem, um dem Star Corps den Garaus zu machen.
    Ash fühlte sich erschlagen. Der Triumph des Leslie-Klons war seine Niederlage. Ein Meer von gigantischen Medusen flutete über den Panoramaschirm, während sich weitere Replikate in der Produktion befanden.
    Ash hatte alles verspielt.
    Noriyuki Borzan reagierte nicht, und während er vielleicht schon vergessen hatte, den Nano-Virus abzustrahlen, war die Welt untergegangen, und die Reste des Star Corps würden in kurzer Zeit zerschlagen werden.
    Ashs Plan hatte sich in sein Gegenteil verkehrt. Er hatte nur erreicht, dass die sechs ursprünglichen Kampfquallen zerstört worden waren. Dabei hätte sein oberstes Ziel sein sollen, die Gemini zu bekämpfen. Stattdessen hatte er einen Feind der Gemini vernichtet.
    Vielleicht hatte er von Borzan zu viel erwartet. Vielleicht war es einfach ein Ding der Unmöglichkeit, auf dem jetzigen technologischen Stand einen funktionierenden X-Raum-Sender zu bauen.
    Ash trat an Nummer Zwei heran.
    »Ich bitte darum, mich zurückziehen zu dürfen. Es war sehr anstrengend für mich, und die Kampfquallen-Produktion läuft auch ohne mich weiter.«
    »Ihre Leistung für die Gemini war außerordentlich«, sagte der Leslie-Klon generös, was Ash einen Stich versetzte. »Es war die richtige Entscheidung, Ihre Fähigkeiten im Dienst der Gemini zu nutzen, Nummer Neun!«
    Ash nickte knapp, drehte sich um und verließ den Kontrollraum.
     
    *
     
    SEK STERNENFAUST
    zwischen und Mars- und Jupiterbahn
    31. Juli 2258
     
    Dana hatte recht behalten. Erst waren eine, dann zwei und schließlich drei neue Riesenquallen aufgetaucht. Dana hatte die Ortungskonsole von Lieutenant Toober übernommen und sah Commodore Taglieris Aussage bestätigt. Die Gemini-Orphanen waren ein offenes Buch für die Sensoren der STERNENFAUST. Wenn sie aber anmessbar waren, dann waren
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