Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)
Autoren: Guido Seifert
Vom Netzwerk:
und Freunde verschwanden einfach und tauchten nie wieder auf. Die wenigen, die zurückkamen, waren wie umgewandelt, und tatsächlich waren sie auch nicht mehr dieselben – es waren Klone, Replikate derjenigen Einwohner, denen die Gemini offenbar besondere Fähigkeiten zutrauten. Doch ermordet wurden sie alle – davon waren die Einwohner Mars Towns überzeugt. Es kursierten Gerüchte, dass sämtliche Bürger der beiden im Martian Queen Territory gelegenen unterirdischen Städte Lasswitz und Wells von heute auf morgen verschwunden seien. Ash zweifelte nicht daran, dass diese Menschen – vor allem sogenannte Real Martians, umweltangepasste Nachfahren der ersten Mars-Kolonisten – ermordet worden waren. Die Gemini selektierten, und sie würden so lange damit fortfahren, bis es im Solsystem nur noch Gemini-Doppelgänger gab.
    Einer der Zuschauer wandte den Kopf und musterte Ash von oben bis unten. Es war ein junger Mann, der keine Spur von Angst zeigte. Im Gegenteil fixierte er Ash mit einem grimmigen Blick. Der Bericht über den Anschlag der Aufständischen mochte seinen Widerstandswillen angestachelt haben.
    »… die Täter bereits gefasst wurden und einer strengen Bestrafung zugeführt werden …«
    »Du mieses Verbrecherschwein«, flüsterte der junge Mann und starrte Ash fast irrsinnig vor Zorn in die Augen.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Ash mechanisch. Obschon die meisten Einwohner Mars Towns, denen Ash begegnet war, ihm furchtsam aus dem Weg gegangen waren, hatte er auch immer wieder feindselige Begegnungen erleben müssen. »Ich bin kein Gemini, auch wenn es so scheinen mag«, fügte er hinzu, so wie er es bei diesen Anlässen immer getan hatte.
    »Ach, ja? Ist das so – Nummer Neun? «, zischte der junge Mann und wies mit dem Zeigefinger auf das Brustemblem von Ashs Overall.
    Einige der nahestehenden Zuschauer drehten sich nun ebenfalls um, vermeinten in Ash einen Gemini vor sich zu haben, und verließen sofort die Passantengruppe.
    »Ich würde sogar sagen, dass hier ein verdammt hochrangiger Gemini steht. Ein Oberverbrecher sozusagen.« Die Stimme des jungen Mannes war lauter geworden. Immer mehr Zuschauer waren auf den Disput aufmerksam geworden und entfernten sich ängstlich. Zwei weitere junge Männer aber blieben stehen und sahen mit einer Mischung aus Grimm und Interesse herüber.
    »Die Gemini wollen mich zur Mitarbeit zwingen. Ich bin weder ein Klon, noch werde ich den Gemini zu Diensten sein. Das ist alles. Verstehen Sie?«
    »Ich verstehe nur, dass hier ein verdammter Lügner und Verbrecher vor mir steht!« Der junge Mann ballte die Fäuste und machte einen Schritt auf Ash zu. Auch die beiden anderen kamen nun langsam heran. Ash sah, wie sich ihre Brust- und Oberarmmuskeln spannten. Ihre Gesichter wurden von Sekunde zu Sekunde finsterer.
    »Ich werde mich jetzt umdrehen und weggehen«, sagte Ash leise. »Ich kann Ihnen nur raten, ruhig zu bleiben und nichts Unbedachtes zu tun.«
    In diesem Augenblick nahm Ash einen Tumult hinter sich war, und ein Schrecken spiegelte sich auf dem Gesicht des jungen Mannes. Ash sah über die Schulter. Eine Einheit der MSP näherte sich. Sie bestand aus vier Morax in graublauen Gemini-Uniformen. Ein rotes Abzeichen wies sie als Angehörige der MSP aus. Die Beamten der ursprünglichen Mars-Security-Patrouille waren von den Gemini beinahe vollständig durch Morax-Klone ersetzt worden.
    In dem Moment, als Ash den Kopf wieder wandte, gaben die drei jungen Männer auch schon Fersengeld. Sie jagten nach rechts über die Plaza, offenbar bestrebt, einen der seitlich einmündenden Gänge zu erreichen.
    Die Morax reagierten sofort und sprinteten los. Die zwei Meter großen, gorillaartigen Klone durchquerten die Plaza, ohne Rücksicht auf alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Topfpflanzen wurden umgeworfen und Passanten zur Seite gestoßen. Im Laufen zogen zwei der Morax ihre Monoklingen aus dem Gürtel, während die anderen beiden ihre überdimensionalen Projektilwaffen zückten. Die halb geöffneten, hauerbesetzten Mäuler der Morax wirkten Furcht einflößend.
    »Lasst sie!«, rief Ash ihnen zu, doch keine der Bestien ließ sich stoppen. »Ich bin Nummer Neun! Ich befehle es!«, schrie Ash. Doch vergebens. Die drei jungen Männer verschwanden im Seitengang, den die MSP-Morax nur drei Sekunden später ebenfalls erreichten.
    Und weitere drei Sekunden später hallten Schüsse aus dem Gang und erfüllten die Tycho-Brahe-Plaza.
    Ash rannte los, um möglichen Verwundeten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher