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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)
Autoren: Guido Seifert
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intensiv funkelte, dass man nicht lange hinsehen konnte.
    Ash vermutete, dass dieses Artefakt eine weitere Schnittstelle zum HIVE darstellte.
    Nummer Zwei – ein Klon des verstorbenen Star-Corps-Kommandanten Richard J. Leslie – saß mit übereinandergeschlagenen Beinen in einem bequemen Schalensessel und wies leger auf zwei ebensolche Sitzmöbel.
    »Nehmen Sie doch bitte Platz. Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Nummer Neun. Und Sie, Nummer Dreiunddreißig, darf ich ebenfalls aufs Herzlichste begrüßen.« Nummer Zwei strahlte aus seinen meergrünen Augen, und sein Vollbart war wie immer akkurat gestutzt.
    »Befindet sich Nummer Eins auch in Mars Town?«, fragte Ash roh und rührte sich nicht von der Stelle. Auch Gregorovitch blieb stehen.
    »Nummer Eins ist dort, wo er hingehört«, sagte der Leslie-Klon in versöhnlichem Tonfall. Offenbar wollte er vermeiden, Ash auf die Palme zu bringen, wie es auf Gemini Prime mehrfach vorgekommen war. »Die administrativen Aufgaben überlässt er wie immer mir. Diesmal hat er mich mit der Aufgabe betraut, die Verwaltung des Solsystems zu leiten. Mehr als das. Und deshalb sind Sie beide heute hier.«
    »Ich werde Ihnen und den Gemini nicht helfen, Nummer Zwei«, sagte Ash entschieden. »Ich habe Ihnen das auf Gemini Prime gesagt, und ich sage es Ihnen hier auf dem Mars.«
    »Ich erinnere mich sehr gut an Ihre unverständliche und unsinnige Weigerung, mit uns zusammenzuarbeiten«, flötete Nummer Zwei und lächelte gefährlich. »Ich erinnere mich auch daran, dass Sie Gemini-Eigentum zerstörten und Klone umbrachten. Nicht zu reden von Ihrem unsinnigen Versuch, einen Gemini-SEK zu stehlen.«
    »Ein Schiff, das Sie nur bauen konnten, indem Sie Konstrukteure und Wissenschaftler klonten und anschließend töteten. Ich arbeite nicht mit Mördern zusammen.«
    Der Leslie-Klon wandte sich an Walter. »Darf ich Sie noch einmal freundlich auffordern, sich zu setzen, Nummer Dreiunddreißig?«
    »Mein Name ist Walter Gregorovitch. Wissenschaftlicher Leiter bei Far Horizon . Ich protestiere in aller Form gegen den barbarischen Akt, mit dem Sie gegen unsere Mitarbeiter sowie unsere Einrichtungen in der Amazonis Planitia vorgegangen sind. Ich verlange Entschädigungen für die Familien des von Ihnen ermordeten Far-Horizon -Personals sowie die Rückgabe unseres Labor-Komplexes in der Amazonis Planitia. Des Weiteren fordere ich Sie auf, sich unverzüglich aus dem Solsystem sowie allen anderen besetzten Systemen der Solaren Welten zurückzuziehen!«
    Die Mundwinkel von Nummer Zwei bogen sich nach oben. Dann stieß er ein paar Mal hintereinander kurz Luft aus, was sich wie der Start eines altertümlichen Verbrennungsmotors anhörte. Schließlich platzte er mit einem Lachen heraus, das von den Wänden der Zentrale widerhallte.
    Ash bemerkte, wie Gregorovitch mit den Zähnen knirschte, während Nummer Zwei sich immer noch nicht beruhigen konnte.
    Der Leslie-Klon wischte sich die Lachtränen aus den Augen. »Nummer Dreiunddreißig …«, sagte er schließlich und hatte Mühe, seine Heiterkeit unter Kontrolle zu bringen. »Wenn es nicht der Zufall gewollt hätte, dass es Menschen waren, mit denen das HIVE sein Replizierungs-Programm startete und die so zur Haupt-Spezies des Großen Plans wurden, so wäre das HIVE früher oder später dennoch zu der Überzeugung gelangt, Menschen-Klone als dominante Spezies einzusetzen. Ihr Menschen seid einfach unschlagbar – sofern es nicht gerade um die Verteidigung eurer Heimat geht«, fügte er hinzu und ließ sich von seinem eigenen Witz zu einem kurzen Lacher hinreißen. »Ihr habt alles verloren, habt alles verspielt, seid gründlich besiegt worden, musstet mit eurer Flotte fliehen – aber dennoch stellt sich hier eine feiste Nummer Dreiunddreißig vor mich hin und stellt Forderungen. Das kann man entweder als unerschütterlichen Kampfgeist oder als vollkommen realitätsferne Naivität einstufen.«
    »Die Menschheit ist bislang mit vielen Bedrohungen fertig geworden«, schaltete sich Ash ein.
    »Was verwunderlich genug ist«, sagte der Leslie-Klon trocken und erhob sich. Zielstrebig schritt er auf Ash und Walter zu. »Wenn Sie mir nicht die Freude machen wollen, sich zu mir zu setzen, geselle ich mich notgedrungen zu Ihnen.« Seine leuchtend grünen Augen wirkten unheimlich auf Ash. Er fragte sich, ob auch der wirkliche Richard J. Leslie ein solch irrsinniges Glitzern in den Augen gehabt hatte. Ash konnte es sich nicht vorstellen.
    »Shisheni-Replikate«,
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