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Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Titel: Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)
Autoren: Thomas Höhl
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passieren? Notfalls ziehen sie sich auf ihr Lehen in Transbeta zurück, während hier die Planeten brennen. Willst du das wirklich alles riskieren? Du kennst die Berichte des Temuran. Diese Wanagi sind ein Machtfaktor, den viele noch nicht erkannt haben. Wahrscheinlich selbst die Menschen nicht. Wir wissen, was die Orphanen unserer Flotte angetan haben. Und die Wanagi sind die direkten Nachkommen jener Spezies, die solche Waffen bauen konnten. Daher frage ich dich, Harath, ist dies wirklich der geeignete Augenblick, das Reich der J’ebeem blinden Machthabern und folgsamen Marionetten zu überlassen?«
    Gondrel wusste nicht, was er darauf antworten sollte. »Ich danke dir, Denirth, für deine offenen und freundschaftlichen Worte.«
    Dann wandte er sich ab und lief los.
    »Was wirst du tun, Harath?«, rief ihm Denirth hinterher.
    »Ich werde es dich bald wissen lassen«, antwortete Gondrel, ohne sich dabei noch einmal umzusehen.
    Die Wahrheit war: Er wusste es selbst nicht.
     
    *
     
    Sol-System, Makato-Zan
     
    »Was soll nun mit den Menschen geschehen?« , wollte Romana Hel’gara wissen.
    »Die Menschen wurden als Gefahr eingestuft« , erwiderte Wambli Gleska. »Notfalls werden sie als Spender herhalten müssen.«
    Romana war entsetzt. »Das war nicht Teil der Abmachung« , rief sie empört. »Ihr hattet versprochen, die Menschen zu verschonen.«
    »Ich hatte für dich und deine Komplizen Amnestie versprochen« , erwiderte Wambli. Seine Mentalstimme durchdrang Romanas Bewusstsein kalt und lärmend. »Und dies ist mehr, als dir an Forderungen zusteht, Romana Hel’gara. Du hast dich gegen die Gemeinschaft vergangen, du hast die neue Ordnung sabotieren wollen.«
    »Die neue Ordnung« , wiederholte Romana wütend. »Du meinst die alte Ordnung. Die Ordnung unserer Vorfahren!«
    »Hüte deine Gedanken« , lärmte das Bewusstsein von Wambli Gleska zurück.
    »Es gibt Beleidigungen, die auch dir nicht verziehen werden können.«
    »Dann sag es mir, Wambli Gleska!« Romana war fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen. »Sag mir, was den Weg der Wanagi von dem unserer Vorfahren unterscheidet! Wir als Regenten der Galaxis, und die Völker aufgeteilt in Hilfsvölker und deren Sklaven. Das waren die Pläne unserer Vorfahren. Und jetzt sind es unsere.«
    »Unsere Vorfahren taten es, um zu herrschen. Wir tun es, um die Ordnung zu bewahren. Du kennst die zwei Grundprinzipien des Seins. Wo keine Ordnung ist, ist Chaos. Und das Chaos führt direkt in die große Leere.«
    »Dann antworte auf meine Frage: Welche Rolle hast du den Menschen zugedacht? Immerhin waren sie das große Ziel unserer Vorfahren!«
    »Wir werden die Menschen ehren!« , antwortete Wambli nachdenklich. »Mehr noch, als es unsere Vorfahren sich erdacht hatten.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir werden uns nicht länger unter sie mischen. Wir werden ihren Platz einnehmen.«
    Das nackte Entsetzen überfiel Romana, und für einen Moment vergaß sie ihre mentale Abschirmung. Wambli spürte ihre Reaktion, und Romana fühlte für einen Moment, dass er sogar so etwas wie Mitleid mit ihr hatte. Also regten sich auch in ihm allmählich die alten Empfindungen, die tief in seinem Unterbewusstsein begraben waren.
    Wambli Gleska pausierte kurz. »Es fällt schwer, die Menschen zu verachten. Ich verstehe das durchaus. Sie sind das, was wir einst verloren haben. Und zugleich sind sie uns ähnlicher, als ihnen selbst bewusst ist. Voller Ideale, Forscherdrang, Hoffnungen, Mitgefühl. Allein ihr Lebenswille ist faszinierend. Unser Volk hat längst vergessen, was es heißt, am Leben zu hängen.«
    In Romana drehte sich alles. Reflexartig zog sie die geistigen Schutzwände hoch. Sie musste die Menschen warnen. Das hatte sie nicht gewollt. Sie hatte die Menschen verraten, aber sie hatte es getan, um sie zu schützen. Nun führte dieser Verrat zu ihrem Untergang.
    »Keine Sorge« , hörte sie erneut die Stimme von Wambli Gleska. »Ratspräsident Taglieri und Savanna Dionga werden sicher sein. Ich weiß, dass du vor allem sie beschützen möchtest. Ihnen soll daher nichts geschehen. Aber wir müssen die Menschen zumindest auf eine ungefährliche Größe dezimieren. Gerade weil sie uns so ähnlich sind.«
    »Die Verformersphäre hat sich aktiviert« , ertönte die Mentalstimme von Ahte Anpetuwi. »Der Schutzschirm hält.«
    Ein Schaudern ging durch das Bewusstsein von Wambli Gleska und Romana Hel’gara.
    »Da siehst du es, Romana Hel’gara« , erklang Wamblis Stimme.
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