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Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Titel: Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)
Autoren: Thomas Höhl
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langsam und genüsslich seine Zähne in das Fruchtfleisch versenkte.
    Gondrel kaute, und wieder wanderte sein Blick scheinbar interesselos in die Ferne. Es war erneut eine bewusste Provokation, doch keiner im Saal protestierte, denn sie alle wollten wissen, was Gondrel als Nächstes sagen würde. Also schwiegen sie.
    »Wenn Sie aber darauf aus sind«, fuhr Gondrel schließlich mit seiner Rede fort und genoss innerlich die unterschwellige Demütigung des Oberen Triumvirats, »wenn es Ihnen darum geht, den anderen Völkern zu demonstrieren, dass die Söhne von Ebeem noch immer so stolz, stark und mächtig sind wie einst, dann sollten Sie sich vielleicht einen schwächeren Drachen suchen. Am besten einen, der keine Handelsbeziehungen zu den Menschen pflegt.«
    »Welches Recht nehmen Sie sich für diese Arroganz heraus?«, rief Geelkir Hisam. Er hatte nicht erbost, sondern unglücklich geklungen, so als sei er bessere Umgangsformen gewohnt und bedauere ehrlich das Niveau dieser Diskussion. Dies blieb bei Gondrel nicht ohne Wirkung. Unwillkürlich ließ er demütig den Kopf sinken.
    »Verwechseln Sie nicht Spott mit Verbitterung«, erklärte Gondrel. »Doch sehen Sie sich die vergangene Geschichte der J’ebeem an: Obwohl uns zahlenmäßig massiv unterlegen, konnten sich die Starr nicht nur gegen uns behaupten, sie konnten sich auch weiter in Transalpha ausbreiten.«
    »Die Starr sind wohl kaum noch ein Problem.«
    »Was wir den Dronte zu verdanken haben, nicht unseren Streitkräften«, antwortete Gondrel kalt. »Dann die Shisheni. Nicht einmal bei ihnen ist uns die Unterwerfung gelungen. Und das, obwohl diese Rasse eine nicht unerhebliche Rolle bei der Ermordung des Alten Triumvirats spielte.«
    »Es waren nicht nur die Shisheni allein«, wandte Kar Ataasa ein. »Ich muss wohl kaum erwähnen, wer einst der Drahtzieher dieser Aktion war.«
    »Wohl wahr! Niemand hier muss mich daran erinnern, dass mein Onkel der Drahtzieher war«, sagte Gondrel geduldig. »Und ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich die hinterhältigen Methoden von Siron Talas stets missbilligt habe, auch wenn es zu Reformen führte, die ich noch immer für notwendig und richtig erachte.«
    »Die Probleme des Reiches sind uns allen bekannt«, wandte Geelkir Hisam ein. »So wie die vergangenen Niederlagen. Es bringt wohl wenig, sie erneut aufzulisten. Mich würde mehr interessieren, was Sie vorschlagen, wie unsere Strategie lauten soll, Gondrel Harath.«
    »Wenn Ihnen wirklich das Wohl der Söhne von Ebeem an den zwei Herzen liegt, wenn es Ihnen nicht nur darum geht, den eigenen Stolz zu bedienen und befleckte Namen eigener oder angeheirateter Häuser reinzuwaschen« – es entging Gondrel nicht, dass die ohnehin dunkelrote Hautfarbe von Kar Ataasa noch dunkler anlief, was eine weibliche J’ebeem wohl als attraktiv empfunden hätte – »wie wäre es mit einer neuen Strategie?«
    »Die da lautet?«
    »Wir sollten damit beginnen, ein Netz aus friedlichen Allianzen aufzubauen. In den heiligen Schriften des Philosophen Kand’aru steht geschrieben: Wenn du einen Drachen nicht besiegen kannst, suche seine Freundschaft, und du wirst sehen, sie wird dir sogar mehr nutzen als seine Unterwerfung.«
    »Eine Allianz? Mit wem?«
    »Mit der Spezies, mit der Landis Hisam schon einmal eine Allianz anstrebte. Damals hatte er es unter dem Einfluss eines Kistrano getan, um die Solaren Welten in den Krieg gegen die Kridan zu treiben. Wir könnten es diesmal aufrichtig anbieten.«
    »Hört, hört«, rief Kar Ataasa. »Es soll also nicht nur Gondrel Harath, nein, das ganze j’ebeemische Reich soll mit den Menschen ins Bett gehen!«
    Bei diesen Worten schoss Gondrel hoch, erklomm das Podest, sprang über den steinernen Tisch und stürzte sich auf Kar Ataasa.
    Ataasa war ebenfalls aufgesprungen und hatte versucht, zur Seite zu hechten, doch Gondrel war es gelungen, ihn am Kragen zu packen und mit der rechten Faust zuzuschlagen.
    Doch Ataasa wich schneller aus als ein schlüpfriger Emox-Drache.
    »Wenn du ein Drachenduell willst, nur zu«, rief Gondrel. »Du wirst so enden wie Gerser Tamris, der Bruder deiner Schwiegertochter. Man hört, er treibt sich bei den Starr herum und ernährt sich von deren Abfall!«
    »Das ist dein Tod, Harath«, keuchte Ataasa und kratzte mit seinen scharf geschliffenen Fingernägeln über die Wange von Gondrel. Er hinterließ tiefe, blutende Spuren.
    »Haltet ein!«, rief Geelkir Hisam. Erneut verfehlte die vornehme Stimme von Geelkir
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