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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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der Steuerung abwechseln. Ich vertraue dem verdammten KI-System nicht.«
    »Meinetwegen.«
    Jan atmete hörbar ein. Er zögerte kurz. »Verachtest du mich, Alwin? Sag die Wahrheit.«
    »Nein, natürlich nicht. Nun hör schon auf mit dem Blödsinn.«
    »Ich meine es ernst, wenn ich sage, dass sich alles ändern wird, Alwin. Und ich meine es ernst mit Anna. Ich meine es sogar so ernst, dass ich …«
    »Was?« Alwin sah seinen Kollegen an. Jan wich dem Blick nicht aus.
    »Scheiße, wir haben prima Abende verlebt, nicht wahr Alwin?«
    »Klar …«
    »Wir sind um die Häuser gezogen, richtig, Junge?«
    »Ja, natürlich …«
    »Wärst du sauer, wenn ich in Zukunft etwas häuslicher würde?«
    »Nein, natürlich nicht. Im Gegenteil – ich meine … wovon sprichst du?«
    Jan griff in seine Kombi und brachte ein kleines, satinbezogenes Etui zum Vorschein. »Das ist für deine Schwester – für Anna.« Er streckte die Hand aus. »Sieh’s dir an.«
    Alwin nahm das Kästchen entgegen, betätigte das winzige Sensorfeld und sah zu, wie sich die Klappe langsam öffnete. Zwei polierte Titanringe mit eingelassenem winzigen Diamanten funkelten ihn an. Alwin pfiff leise zwischen den Zähnen.
    »Was hältst du davon, Schwager ?«
    »Weiß Anna, dass … dass du …«
    »Nein.« Jan schüttelte den Kopf. »Vielleicht ahnt sie’s. Vielleicht erwartet sie’s. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich es will. Ich möchte mich mit Anna verloben – ich möchte deine Schwester heiraten, Alwin.«
    »Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. Ich meine, versteh mich nicht falsch, ich …«
    »Ich weiß ganz genau, was du sagen willst. Du glaubst, ich könne keine Verantwortung übernehmen. Doch Alwin, das kann ich! Ich bin fest entschlossen, mein Leben zu ändern. Anna ist genau die Frau, die ich immer wollte, und ich will kein Idiot sein und mir alles kaputtmachen. Die fette Prämie, die wir für Charons Kryovulkane bekommen, wandert sofort zu meinen Gläubigern. Ich komme da raus, peu à peu. Ich bin fest entschlossen.« Er nahm das Etui wieder an sich und steckte es weg.
    »Ich wünsche es dir, Jan, von ganzem Herzen. Ich würde mich freuen, wenn Anna deinen Antrag annimmt. Ich bin mir sicher , dass sie ihn annimmt. Jedenfalls drücke ich dir die Daumen – Schwager! «
    »Ich danke dir, Alwin.« Jan lehnte sich zurück und atmete kräftig durch.
    Alwin drückte seinem Kollegen wirklich die Daumen, denn er hatte Anna nie glücklicher gesehen als in ihrer Beziehung mit Jan – sofern man von den letzten drei Monaten absah. Jan war im Grunde ein starker Charakter, und wenn Alwin jemandem zutraute, aus eigener Kraft mit einem Laster Schluss zu machen, so war es sein Kollege. Die Prämie, die sie für die 3-D-Aufnahmen der Kryovulkane auf Plutos Mond Charon bekommen würden, war tatsächlich nicht unerheblich. Crossmind Holo Art New York war einer der führenden Anbieter von kinematografischen Holo-Projektionen und bezahlte seine Mitarbeiter sehr gut. In den Solaren Welten fand man kaum ein renommiertes Hotel, das seine Gäste nicht mit CHA-Holos verwöhnte. Und keine Wellness-Anlage, die etwas auf sich hielt, verzichtete darauf, ihre Besucher mit CHA-Projektionen zu entspannen. Inzwischen wurden auch mehr und mehr Fitness-Gravitons mit CHA-Holos ausgestattet. Die Kryovulkane auf Charon würde sicher ein reizvolles Motiv für neue 3-D-Aufnahmen abgeben. Die mal blubbernde und mal spritzende Mischung aus Ammoniumhydroxid und kristallinem Wassereis hatte bislang noch keinen Eingang in die CHA-Holothek gefunden, und wer wäre besser für solch einen Auftrag geeignet als Alwin Hilleboe und Jan Theodopolos? Sie waren gestandene 3-D-Filmer und hatten schon die gefährlichsten Ecken in den Weiten der Solaren Welten aufgesucht.
    Und jetzt waren sie dabei, eine Strecke von beinahe 35 AE zurückzulegen – zum fernen Pluto, dem man zu Beginn des 21. Jahrhunderts den Planetenstatus aberkannt hatte. Obwohl sich seitdem die wissenschaftliche Definition der Zwergplaneten nicht geändert hatte, war Pluto noch immer für die meisten Menschen nichts anderes als ein vollwertiger Planet ihres Sonnensystems, sodass bereits überlegt wurde, Pluto aus Gründen der Tradition auch in den Lehrbüchern wieder als neunten Planeten des Solsystems zu bezeichnen.
    Doch das änderte nichts daran, dass der aus Gestein und Wassereis bestehende Himmelskörper von nur 2.300 Kilometern Durchmesser deutlich kleiner war als die größten Monde im Sonnensystem.
    »Die
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