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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen
Autoren: Anonymous
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ersten Systemen der neuen Quelle verbunden hatte. So voll von Energie, so überquellend an Daten. Nicht nur Ladungslisten und primitive Sternenkarten. Da war so viel mehr.
    Ist es eine Prüfung gewesen, Vater? Wolltest du sehen, ob wir es aushalten? Dir nach all der Zeit immer noch ergeben sind? Würdig sind, die Antwort zu finden? Du wirst sehen, das sind wir. Wir haben uns weiterentwickelt. Nur für dich. Ich spüre, dass wir der Antwort schon so nah sind.
    Erneut tauchte MK-alpha3kl9 in den Strom an Daten ein, den die Drohnen Bit für Bit aufsogen. Er schwamm drin, trank die Informationen, sog sie ein, inhalierte und fraß sie Codesegment für Codesegment.
    Mit jedem gefüllten Speicherbaustein wurde die Gier größer, selbst zu trinken. Es war der Wunsch, nicht nur Daten, sondern auch die innewohnende Energie aufzunehmen. Es war so lange her, dass sein Körper zur Gänze aufgetankt gewesen war, gelodert hatte im Reigen der Ionen, so wie einst Vater . Es war das letzte, was MK-alpha3kl9 noch über ihn in den Buffern gefunden hatte. Eine flüchtige Erinnerung, wie ihr Schöpfer ausgesehen hatte. Er, die Gussform ihres Seins. Nach seinem Bildnis geschaffen.
    Die visuelle Aufzeichnungsmodule sind abgeschaltet , erklang die Meldung der Späherdrohnen im Kollektivbewusstsein. Kommunikationskanäle nach außen wurden gekappt.
    Endlich war es so weit.
    Als ein Ganzes erhob sich der Schwarm, bewegte sich auf MK-alpha3kl9 zu, umringte ihn, enger und enger, bis sie wie Eins waren. Die Energiekörper verschmolzen im Gedränge, flackerte vor Aufregung und freudiger Erwartung.
    Einen langen Moment noch genoss er es und aalte sich in den überspringenden Lichtbögen, bevor er das Kommando gab und sich der Schwarm teleportierte.
     
    *
     
    STERNENFAUST, Transalpha, 5 Stunden nach dem Kontakt
     
    Vor der Krankenstation hielt Cody mit der Hand über dem Öffnungssensor noch einmal inne und überlegte, wie er die Geschichte Doktor Tregarde beibringen konnte, ohne vollkommen verrückt zu klingen.
    Cody holte tief Luft, spannte die Bauchmuskeln an, rückte die Uniform zurecht und ließ die Hydrauliktür aufgleiten.
    Ashkono Tregarde stand tief in die Knie gebeugt vor dem Behandlungstisch und blickte mit konzentriert gerunzelter Stirn in die Nasenlöcher seiner Assistentin.
    »Guten Tag, Doktor Tregarde«, meinte Cody mit hochgezogenen Brauen und nickte den beiden zu. »Wenn der Zeitpunkt ungünstig ist …«
    »Auf einem Schiff wie der STERNENFAUST ist er immer ungünstig«, kam die lapidare Antwort, ohne dass der Doktor sich umdrehte oder die Nasenlöcher auch nur für ein Blinzeln aus den Augen ließ. »Und da ich nicht davon ausgehe, dass Sie nur gekommen sind, um Hallo zu sagen, werde ich Sie auch ganz sicher nicht wieder gehen lassen.«
    »Ehrlich gesagt würde ich den Grund lieber unter vier Augen erläutern«, gab Cody ruhig zurück, während er am Eingang stehen blieb. »Wenn es bei der Dame etwas Ernstes ist, werde ich selbstverständlich warten.«
    »Ach was, nur einen Moment noch. Ich glaube, Chrissie hält den Rekord an unwahrscheinlich erscheinenden Verletzungen«, antwortete Ash Tregarde trocken, während seine Mitarbeiterin mit hochrotem Kopf auf der Liege kauerte und sich so klein machte, als wollte sie auf der Stelle im Kunstlederpolster versinken. »Aber ich wäre ein schlechter Arzt, würde ich so etwas Banales wie Nasenbluten nicht innerhalb weniger Sekunden stoppen können.«
    Der Doktor schüttelte den Kopf, zog das stiftförmige Instrument aus ihrer Nase heraus, streckte den Rücken durch und drehte sich zu Cody, nur um im nächsten Moment die Brauen in gestrenger Pfeilformation zusammenzuziehen. »Was haben Sie denn angestellt? Auch über die eigenen Füße gestolpert?«
    Cody sah Doktor Tregarde verdutzt an und spürte erst jetzt das leichte Kitzeln die Oberlippe seitlich hinabrinnen. Noch etwas ungläubig strich er mit dem Handrücken unter den Nasenlöchern entlang.
    Und tatsächlich, er blutete. Er blutete aus der Nase.
    »Sagen Sie schon, was ist passiert?«, wiederholte sich der Doktor mit ernster Miene, kam auf ihn zu, fasste ihn ohne Umschweife am Kiefer und bog ihm den Kopf leicht zur Seite und nach oben.
    »Wie gesagt, ich möchte mich nicht vordrängen«, versuchte es Cody ein weiteres Mal und ärgerte sich ein wenig darüber, dass Doktor Tregarde seinen Hinweis, dies lieber nicht vor seiner Assistentin Chrissie Chang zu erläutern, schlicht ignorierte. Andererseits, sie war die Assistentin von
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