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Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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als ob ein Lebensfunken Matai Kais in dieser Welt zurückgeblieben wäre, um den völligen Untergang der Hinhan abzuwenden. Mit Wehmut dachte Mato Kin an seine Frau und ihre Liebe zu den eleganten, zweifüßigen Wesen. Doch auch diese Gruppe der Hinhan würde wohl kaum überleben können. Wasser war zwar genug vorhanden, doch ob ausreichend Tiere und essbare Pflanzen dort am grünen Horizont existierten, schien zweifelhaft.
    Es war vor allem Mato Kins Mitgefühl, das ihn dazu brachte, sich um die Hinhan in der Oase zu kümmern. Doch war er es Matai Kai auch schuldig, für ihre Lieblinge zu sorgen. Mittels seines Energie-Materie-Wandlers schuf er ein Röhrensystem, das die Kuppel mit dem inzwischen errichteten Dorf in der Oase verband. So konnte er die Hinhan mit Nahrung, Kleidung und Pfeilwaffen versorgen, ohne sich offenbaren zu müssen. { * } Dennoch war ihr Leben hart und wurde bald schon wieder bedroht, als sich zeigte, dass eine monströse Spezies, welche der Katastrophe entgangen war, sich mittlerweile bis in diese Gegend ausgebreitet hatte. Mato Kin identifizierte diese Spezies, bei der es sich um riesenhafte, im Wüstensand lebende Würmer handelte { ** } , in der Datenbank seiner Frau. Die von ihr Tatanka genannte Art hatte ursprünglich nur in der Wüste des Südkontinents gelebt und die nach der Katastrophe entstandenen neuen, großen, und zusammenhängenden Wüstengebiete zu ihrer Ausbreitung genutzt. Die Tatanka machten Jagd auf die Hinhan, und Mato Kin synthetisierte ein spezielles Pfeilgift, mit dem sich die Weißhaarigen der Bestien erwehren konnten.
    Die Eingeborenen schienen intuitiv zu begreifen, woher all die Hilfe kam, die sie vor dem Untergang rettete. Längst hatten sie natürlich die weiß schimmernde Kuppel entdeckt, und an manchen Abenden, wenn die beiden Sonnen Hogan Kins fast untergegangen waren, und der Himmel sich mit roten Streifen bedeckte, kamen sie scheu bis vor die Kuppel und dankten Mchasch , dem Gott, für den sie ihn hielten.
    So vergingen weitere Jahrhunderte und Jahrtausende. Die Wüste hatte Bestand, aber auch die Oase; in der die Hinhan Generation auf Generation ihr Dasein fristeten, existierte fort. Die große Katastrophe hatte sich ins kollektive Gedächtnis der Weißhaarigen geschrieben, und ihr Wort für dieses alte Unglück lautete Charachasch und war zugleich ihr Wort für Feuer .
    Mato Kin Wayat fühlte seine Kräfte unterdessen erlahmen. Beinahe eine Million Jahre hatte er mittlerweile auf Hogan Kin verbracht, und noch immer befand er sich in einem Versteck vor seinen eigenen Kreaturen. Er wusste, die Zeit rückte heran, Matai Kai zu folgen, und er zeichnete weiterhin sein Leben auf, jenes biologische Leben, das bald verlöschen würde.
    Immer häufiger kam es vor, dass ihn Visionen plagten. Vor allem ein Traum war es, der ständig wiederkehrte, und ihn entsetzt erwachen ließ. In diesem Traum jagte ein Komet durchs All, der von den Orphanen umgelenkt worden war und nun auf Hogan Kin zustürzte. Dies schien freilich unsinnig zu sein – denn wie sollten die Orphanen ihn unter der mehrdimensionalen Kuppel aufspüren?
    So sehr er diese Vision auch abtat, so sehr erschrak er, als er eines Tages diesen Kometen mit seinen beschränkten technischen Mitteln tatsächlich anmaß! Ein gigantischer Klumpen aus Eis und Gestein flog auf Hogan Kin zu, und die mehrmals wiederholten Berechnungen bestätigten, dass er den Planeten nicht verfehlen würde. Mato Kin glaubte nicht daran, dass er von den Orphanen aufgespürt worden war, aber offensichtlich hatte sich seine Vision – woher sie auch immer gekommen sein mochte – bewahrheitet. Jetzt wusste er, dass sein Ende definitiv gekommen war. Hatten die mächtigen Vulkanausbrüche den Planeten nicht völlig auslöschen können, so würde dies nun doch durch den Kometen geschehen. Sein Einschlag würde die letzten Hinhan vernichten – Mato Kin konnte nichts mehr daran ändern. Und er selbst? Er würde endlich wieder mit Matai Kai, die die biologische Existenz nicht mehr hatte ertragen können, vereint sein. Dennoch nahm er sich vor, seine Aufzeichnungen bis zum letzten Augenblick fortzusetzen, und er wusste auch schon, wie er sie möglicherweise vor dem Untergang des Planeten retten konnte.
    Mit jedem Tag kam der Komet näher. Die Zeit lief ab. Doch dann geschah etwas, das ihn irritierte. Die Sensoren seiner Kuppel verrieten ihm, dass sich eine Gruppe von Hinhan an der Kuppelwand befand. Sie hatten sich offenbar aufeinander gestellt,
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