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Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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Biochip abgespeicherten Fundus von Erinnerungen zugreifen, und manchmal machte die reale Bilderflut, bei denen die Erinnerungen so real waren wie damals, als er sie erlebte, nächtliche Gedanken zu Albträumen. Cody konnte nur hoffen, dass sich diese Nachteile seiner Aufrüstung mit der Zeit legen würden. Ansonsten würde er mit Doktor Tregarde und Doktor Kremer noch einmal sprechen müssen …
    Das könnte es sein! , dachte Cody, als er zu dem Erinnerungsbild einer zweigeteilten Darstellung gelangt war. Die Schriftzeichen konnte er natürlich nicht interpretieren, doch das, was ihn an Balkengrafiken erinnerte, mochte dem von Tregarde Gewünschten entsprechen. Cody erlebte das Bild vor seinem inneren Auge.
    »Einen Moment, Doktor.«
    Doch auch nach drei Minuten kam es zu keiner Deckung zwischen Erinnerung und optischer Wahrnehmung. Cody wandte den Blick zum rechten Monitor und ließ die schnelle Abfolge der Darstellungen auf sich einwirken.
    Da war es! Für den Bruchteil einer Sekunde waren dieselben Balkengrafiken erschienen, die Cody aus seiner Erinnerung abgerufen hatte. Etwa sieben Sekunden später wiederholte sich die Bildschirmansicht. Und wieder sieben Sekunden später erschien sie erneut.
    »Ich glaube, Doktor, ich habe das, was Sie wollen. Die Sauerstoffversorgung müsste jetzt, da die Körper noch tiefgefroren sind, bei Null liegen – ist das richtig?«
    »Das ist es, Captain.«
    »Sehr gut. Damit habe ich aller Wahrscheinlichkeit nach die eine Balkengrafik identifiziert. Die andere Grafik zeigt mir eine deutliche Markierung an, mit der die Oberkante eines Balkens abschließt. Dies dürfte eine Temperaturskala sein, und die Markierung müsste dann die minus 196 Grad bezeichnen, die den Stickstoff flüssig halten.«
    »Wunderbar, Captain. Können Sie die Skala interpretieren?«, fragte Doktor Tregarde.
    »Das dürfte das Problem sein. Es gibt so etwas wie eine Strichunterteilung, und auch korrespondierende Schriftzeichen sind vorhanden. Aber die Fremden werden sicherlich nicht in unseren Graden Celsius oder Kelvin messen.«
    »Sicherlich nicht. Deshalb werden wir auch keine volle Kontrolle über den Auftauvorgang haben, aber vielleicht doch annäherungsweise. Ich schlage vor, Captain, dass wir die oberste Markierung als plus 40 Grad Celsius auslegen. Im Verhältnis dazu wären dann die anderen Markierungen mit Werten zu belegen.«
    »In Ordnung, Doktor. Ich brauche noch einen Moment.« Cody begann damit, etwas auszuprobieren, an das er vorher noch niemals gedacht hatte. Er strengte sein Vorstellungsvermögen aufs Äußerste an und manipulierte sein Vorstellungsbild von der Temperaturskala. Genau in der Mitte jener Strecke, die zwischen den beiden Markierungen lag, stellte er sich die Ziffer minus 118 vor. Es kostete ihn Mühe, diese Ziffer klar und deutlich in das Bild einzutragen. Dann blätterte er willkürlich in seinem Erinnerungskatalog, um das aktuelle Bild aus seinem Aufmerksamkeitsfokus zu drängen. Anschließend rief er das Skalenbild wieder auf und stellte zu seiner größten Zufriedenheit fest, dass die Ziffer minus 118 dort verankert war, wo er sie ›hingedacht‹ hatte. In dieser Weise teilte er die komplette Skala ein und versah sie mit Celsius-Graden. Am Ende hatte er ein hervorragend manipuliertes Erinnerungsbild, das keine Wünsche offen ließ.
    »Ich bin so weit, Doktor.«
    »Hervorragend, Captain. Wie oft können Sie Werteänderungen ablesen?«, fragte Tregarde.
    »Etwa alle sieben Sekunden.«
    »Das müsste reichen. Dann möchte ich Sie bitten, Captain, den Auftauvorgang für Tank Nummer Drei zu starten.«
    Cody nickte und tippte auf die entsprechenden Tasten. Ihre Funktion hatte er zuvor bereits der grafischen Display-Anleitung entnommen.
    Das Licht um den Kryotank Drei wurde schlagartig um einiges heller. Der Blauton war ins Türkisfarbene umgeschlagen und wirkte wie eine Aura, die das Behältnis eng anliegend umgab.
    Tregarde, Finch, Black Fox, van Houten, Adric und Namakura hangelten sich durch den Kryo-Raum zum Tank Nummer Drei. Jeder wollte einen Blick auf das Alien werfen, obwohl es noch Stunden dauern konnte, bis der Auftauvorgang abgeschlossen sein würde. Cody verharrte vor der Konsole, während Marine de Pento die vierte Druckflasche mit Luftgemisch öffnete.
    »Temperatur bei circa minus 195 Grad Celsius«, verkündete Cody. »Der Stickstoff müsste jetzt damit anfangen zu verdampfen.«
    »Ja«, kam Adrics knabenhafte Stimme über den Helmfunk. »Man sieht nicht viel, aber
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