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Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge
Autoren: Anonymous
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nicht.
    ›Wie werden die Sprengsätze gezündet?‹
    Ist er bereit, gemeinsam mit uns zu sterben? Ich ramme ihm meine Waffe in den Bauch, und er sackt zusammen, nach hinten weg. Ist verdammt seltsam, wenn Beine in die falsche Richtung knicken, so, als hätte man einem den Kopf auf den Rücken gedreht. Um mich herum kehrt Stille ein. Vier Kridan sind tot, es hat einen von uns erwischt und sechs Geiseln liegen in einer Blutlache. Das nehme ich alles wahr, darauf bin ich trainiert. Funktioniert reibungslos. Ein Blick und alles ist klar, dann konzentriere ich mich wieder auf den Anführer.
    ›Wo – ist – der – Zünder?‹ Jedes Wort begleite ich mit einem Schlag, der letzte landet auf seinem Schnabel, der knisternd reißt wie brüchiges Leder.
    ›Genug, Lieutenant Bruce!‹, donnert Yefimov in meinem Ohr. Meine Kameraden kommen rein, der Colonel vorneweg.
    Und wieder ist da Taglieris Blick. Er redet, aber der Ton funktioniert nicht. Spricht er mir Mut zu? Ist es das? Oder will er mich davon abhalten, den Mistkerl auszufragen? Der Kridan blutet, manchmal dachte ich, diese Viecher bluten nicht, aber das stimmt nicht. Ich vermute, uns läuft die Zeit weg, und ich denke daran, wie viele Menschen hier an Bord sind. Eingesperrt, verzweifelt!
    Ich will nicht zulassen, dass so viele Menschen sterben. Kann ich nicht. Also reiße ich eine Nadler-Granate aus meinem Gürtel. Tippe blitzschnell die Zeit auf dreißig Sekunden. Soll schließlich eine Chance haben, der Geier! Stecke dem Kridan das Ding in den Nacken und zische ihn an, sodass ich mich fast anhöre wie einer von denen. ›Meine letzte Warnung. Rede oder du stirbst! Du hast dreißig Sekunden!‹
    Aber er redet nicht.
    Ich aktiviere den Timer. ›Neunundzwanzig!‹, brülle ich.
    Stattdessen reißt er sich los. Taumelt zur Seite, stolpert über die Geiseln, wobei er wie ein Verrückter versucht, die Granate aus seinem Nacken zu ziehen. Sind ziemlich verwachsen, diese Geierköpfe, und haben kurze Arme. Er kommt nicht dran. Frage mich, wie der seinen Rücken kratzt. Ich zähle mit.
    ›Achtundzwanzig!‹
    Gleich macht es Bumm . Niemand schießt auf den Anführer, denn er schützt sich, indem er sich unter die Geiseln begibt.
    ›Komm zurück! Ich entferne die Granate. Rede, und ich entferne die Granate!‹ Ich stehe da und kreische wie ein Besessener. Er dreht sich herum, und seine kleinen Augen glühen. Er bückt sich und reißt Savanna Dionga mit unglaublicher Kraft hoch an seinen Körper. Die Frau fängt an zu fluchen. Halb rechts sehe ich Taglieris Holobild, er hat den Mund weit aufgerissen, und seine Augen wirken wie Golfbälle, weiß und kalt. Sein Gesicht formt ein verzweifeltes NEIN!
    Ich muss dem Kridan die Nadler-Granate wegnehmen. Sofort. Habe übereilt gehandelt. Nein, das wollte Taglieri bestimmt nicht. Nicht, dass seine Freundin draufgeht, wenn das Ding explodiert. Ich springe nach vorne, taste über den Rücken des Kridan und spüre erschüttert, dass das Ei tiefer in seinen Kampfanzug gerutscht ist, als gut ist. Savanna Dionga stöhnt und versucht sich aus der Umklammerung des Kridan zu befreien, was die Sache nicht grade erleichtert.
    ›Vierundzwanzig!‹
    Um mich herum bewegen sich Menschenleiber. Drücken sich an die Wände, kriechen weg, übereinander, stoßen sich zur Seite, wollen nur weg von dem Geier und der Handgranate.
    Ich schiebe meinen linken Arm in seinen Kampfanzug, weil ich mit dem rechten Arm eine Waffe halte, und taste danach. ›Zweiundzwanzig‹, zähle ich in Gedanken weiter mit. ›Oder schon einundzwanzig?‹ Glauben Sie mir Doktor, so was geht schneller, als ich es erzählen kann. Ist wie ein Blitz, wissen Sie?
    Savanna Dionga reißt sich los. Ich taste. Gut so, gut so! Sie konnte sich befreien. Ist sehnig und stark, diese Frau. Schweißüberströmt, schwarze Haare, glühende dunkle Augen.
    ›Verdammt, sag mir, wie wir die Sprengung aufhalten können!‹
    Dieser Geierkopf schweigt noch immer. Sein Schnabel klackert. Er wackelt mit dem Schädel wie ein Irrer. Savanna Dionga flüchtet und presst sich an die Wand. Legt den Kopf auf die Knie und schützt sich mit den Unterarmen. Meine Kameraden brüllen. Irgendwo weit hinten höre ich Yefimov. Er bugsiert einige Geiseln nach draußen, wo Schüsse fallen.
    ›Zwanzig!‹
    Und der Kridan fängt an zu zittern wie ein frisch geschlüpftes Küken. Schnattert vor sich hin. Will nicht sterben. Jetzt endlich begreift er den Ernst der Lage. Endlich. Wurde auch Zeit. Sein Translator sagt:
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