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Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar
Autoren: Anonymous
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hatte ihn Meister William zu seinem persönlichen Assistenten am Telepathischen Institut der Brüderschule gemacht. Als Dana William Beaufort nach einer Unterstützung für die bevorstehende Mission fragte, hatte er ohne zu zögern Bruder Izanagi Narada vorgeschlagen.
    »Was erscheint Ihnen denn so befremdlich an Bruder Izanagi, Admiral?« Dana blickte Commodore Taglieri offen an. »Ich hatte den Eindruck, dass Sie zumindest mit Abt Daniel sehr gut auskommen.«
    »Da fragen Sie noch? Ich bin sicherlich ein toleranter Mensch, aber schon rein äußerlich nimmt sich dieser Bruder wie ein Fremdkörper an Bord eines Schiffes des Star Corps aus. Sein ganze Erscheinung kommt doch einem Affront gleich!«
    Dana bemühte sich, ein Grinsen zu unterdrücken. Ein Christophorer-Mönch an Bord eines Star Corps-Schiffes war zwar heutzutage etwas Ungewöhnliches, aber doch für Taglieri nichts Neues. Abt Leslie, Mauritio Abbo und Frida Gudmundsdottir waren vor einigen Monaten Teil der Titanmission gewesen. Die grauen Kutten der Christophorer sollten also auch einem Admiral Taglieri nicht unvertraut sein. Doch es ging dem Kommandanten nicht um die Brüdertracht, das war Dana klar – obschon er sie im Stillen als unpassende Kleidung für ein militärisch organisiertes Schiff ansehen mochte. Nein, es war etwas anderes, das den Ärger bei Taglieri hervorrief. Dana zweifelte nicht daran, dass es sich um Izanagi Naradas Frisur handelte, die so ziemlich das Gegenteil eines militärischen Haarschnitts darstellte. Auf dem Schädel des Bruders prangten acht pechschwarze Haarkegel, die an der Basis etwa fünf Zentimeter durchmaßen und ebenso hoch waren – die Zwischenräume zeigten nichts anderes als kahlrasierte Haut. Izanagis Kopf wirkte wie ein stilisierter Igel – wie ein sehr lebensfroher Igel.
    »Falls Sie auf Bruder Izanagis Haarpracht anspielen, Admiral, so empfehle ich Gelassenheit. Wer weiß schon, ob dieser Schnitt nicht gerade Mode unter den jungen Xeno-Psychologen auf Sirius III ist? Sie stimmen mir sicher zu, dass es in erster Linie auf die Kompetenz und Nützlichkeit eines Missions-Teilnehmers ankommt.«
    »Selbstverständlich, Captain Frost. Ich fürchte, Sie verstehen mich falsch. Wäre es nur das Äußere Bruder Izanagis, brauchte man kein weiteres Wort zu verlieren. Aber seine Erscheinung – wie soll ich sagen? – korrespondiert mit einem Betragen, das an Respektlosigkeit grenzt. Das wird Ihnen doch nicht entgangen sein, Captain!« Taglieri zog seine dichten Augenbrauen zusammen. Dana war der Auftritt Izanagis auf der Brücke nur allzu gut in Erinnerung.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Respektlosigkeit das treffende Wort ist, Admiral. Izanagi ist jung, aufgeweckt und voller Tatendrang. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er mit seinem Betragen provozieren will. Die Temperamente sind unterschiedlich – da werden die Christophorer keine Ausnahme machen. Ich gebe Ihnen aber recht darin, dass die direkte und ungestüme Art des Bruders zu Irritationen auf einem militärisch dirigierten Schiff führen kann. Izanagi Narada ist einfach noch zu jung, um zu begreifen, dass eine größere Zurückhaltung angemessen wäre. Zudem steht er als Zivilist außerhalb der Schiffs-Hierarchie …«
    »Bedauerlicherweise, Captain. Was Sie ungestüm nennen, nenne ich schlicht frech. Fast tut es mir für Lieutenant Brooks leid …«
    »Dazu besteht wohl kein Anlass, Admiral. Ich hatte den Eindruck, dass Lieutenant Brooks gerne die Aufgabe übernommen hat, dem Bruder das Schiff zu zeigen.«
    »Wenn er das mal nicht bereut«, brummte der Kommandant.
     
    *
     
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte Izanagi Narada lächelnd. Max Brooks kicherte in sich hinein und bemühte sich gleichzeitig, seinen Heiterkeitsanfall zu unterdrücken. Der Kommunikationsoffizier der STERNENFAUST und der Christophorer-Mönch saßen sich im »Fuzzy’s«, gegenüber. Sie hatten ihren Rundgang durchs Schiff unterbrochen, um hier, in dem von vielen Crew-Mitgliedern bevorzugten Bordrestaurant, eine Erfrischung zu sich zu nehmen. Vor jedem stand eine Tasse grünen Tees vom Sirius.
    »Nichts!«, presste Lieutenant Brooks hervor, doch sein sich in leichten Vibrationen schüttelnder Körper strafte seine Antwort Lügen.
    »Kommen Sie schon, Lieutenant! Lassen Sie mich an Ihrer Heiterkeit teilhaben.« Bruder Izanagi legte den Kopf schräg. Die mandelförmigen Augen deuteten auf seine japanische Herkunft, und die großen, geringfügig abstehenden Ohren gaben ihm einen Anstrich von
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