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Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Titel: Sternenfaust - 114 - Feuersturm
Autoren: Anonymous
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reißen, die Daten analysieren zu dürfen.« Er wurde wieder ernst. »Viel Glück, Berkin.«
    Abiraan schloss kurz die Augen. »Das habt ihr nötiger als wir«, stellte er fest. »Ich hoffe für uns alle, dass die Verwachsenen Götter heute gute Laune haben.«
    Harath quittierte das mit einem Grinsen und unterbrach die Verbindung. Abiraan wandte sich wieder seiner Aufgabe zu, »Seraluun, was dauert denn da so lange, um eine günstige Schussposition zu erreichen?«
    »Die Lage des Ionensturm-Ausgangspunktes, die Thermik der Atmosphäre und die Tatsache, dass die Manövriertriebwerke nicht optimal arbeiten, Kommandant.«
    Ihre Stimme klang gepresst, und Abiraan drang nicht weiter in sie. Ein Blick auf den Bildschirm zeigte ihm, dass sie vollkommen recht hatte. Das von Lamak aufgespürte Zentrum, von dem der Ionensturm ausging, lag tief in einer Gebirgsschlucht und innerhalb des Berges selbst. Um es wirksam ausschalten zu können – immer vorausgesetzt, es war nicht mit irgendwelchen Schutzmechanismen versehen, die selbst dem Beschuss aus einer Ionenkanone widerstanden – war ein Treffer erforderlich, der so direkt wie möglich in das Zentrum platziert wurde.
    Das bedeutete, dass die DAGORTHAR nicht einfach von oben auf das Gebirge feuern konnte. Die über dem Zentrum liegenden Gesteinsschichten waren so dick, dass, um bis dorthin vorzudringen, möglicherweise mehr als ein Schuss erforderlich wäre. Und Abiraan war sich wegen der schon mit einem einzigen Schuss verbundenen Risiken sehr sicher, dass sie zu einem zweiten keine Gelegenheit bekommen würden. Deshalb mussten sie direkt in die Schlucht hinein, um einen Frontal- oder Seitenbeschuss zu initiieren, je nachdem, wo das Ding lag, das den Sturm verursachte. Und zu dem Zweck musste Seraluun das Schiff direkt in diese enge Bergschlucht bis fast zum Grund hinein steuern.
    Die DAGORTHAR wurde von einem überraschend heftigen thermischen Wirbel erfasst und regelrecht zur Seite geschleudert in dem Moment, da sie gerade den Rand der Schlucht erreicht hatte und darin eintauchen wollte. Seraluun stieß einen erschrockenen Fluch aus. Ihre Finger glitten hektisch über die Touchscreens ihrer Konsole, und es gelang ihr, das Schiff beinahe im letzten Moment wieder hoch zu bringen, bevor es gegen den Schluchtenrand krachte. Doch die untere Seite schrammte mit einem, von den Außenmikrofonen übertragenen kreischenden Geräusch über das Gestein und fräste eine tiefe Furche hinein, ehe Seraluun es vollständig abfangen konnte. Die DAGORTHAR wurde kräftig durchgeschüttelt.
    »Verdammt, Seraluun!« Abiraan brüllte fast. »Hätten Sie das nicht vermeiden können?«
    »Ja, wenn dieser Ionensturm wenigstens halbwegs berechenbar reagierte, könnte ich auch entsprechend steuern!«, schnappte die Navigatorin gereizt. »Aber leider tut er mir diesen Gefallen nicht, Kommandant!«
    »Das stimmt«, kam Thano Lamak ihr zu Hilfe. »Es ist aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht möglich, seine Bewegungen und die hier herrschenden aerodynamischen Verhältnisse vorauszuberechnen. Es ist beinahe so, als besäßen der Ionensturm und die Thermik hier ein Eigenleben …«
    Abiraan verzichtete darauf, Saya Seraluun dafür zu maßregeln, dass sie sich im Ton vergriffen hatte. Natürlich musste sie seine Bemerkungen und Zwischenfragen als störend empfinden, da sie alle Hände voll damit zu tun hatte, zu verhindern, dass die DAGORTHAR endgültig abstürzte und am Boden zerschellte.
    Und das Letzte, was sie dabei gebrauchen kann, ist ein Kommandant, der zwar kaum Ahnung von ihrer Arbeit hat, ihr aber unbedingt seine ungelegten Dracheneier in den Weg packen muss , dachte er reumütig. Und das mit dem »Eigenleben«, ist vielleicht gar nicht mal so falsch gedacht. Falls wir beobachtet werden, so ahnen die Erdanaar sicherlich, dass wir hier nicht zum Vergnügen waghalsige Manöver fliegen, sondern in die Schlucht wollen, um ihre Schaltzentrale zu zerstören. Oder was immer sie dort unten haben. Und wenn sie einen Ionensturm in einem Feuer verbergen und lenken können, dann dürfte es für sie ein Leichtes sein, die Aerodynamik einer ganzen Planetenatmosphäre nach ihren Wünschen zu beeinflussen und sie als eine Waffe gegen uns zu benutzen. – Saya Seraluun, jetzt hängt alles an Ihnen …
     
    *
     
    Gondrel Harath wandte sich zu seinen Leuten und den Starr um, nachdem er die Verbindung zur DAGORTHAR unterbrochen hatte. Die Sauroiden lagen fast alle am Boden und röchelten vor sich hin. Nur
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