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Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Titel: Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon
Autoren: Alfred Bekker
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Bergstrom-Raum getaucht war, hatten mindestens ein Dutzend Dronte-Schiffe einen Abfangkurs eingeschlagen. Sämtliche Versuche einer Kontaktaufnahme waren bisher fehlgeschlagen. Die andere Seite antwortete einfach nicht, während zur gleichen Zeit die Funkaktivität innerhalb des näheren, von den Dronte beherrschten Raums um ein Vielfaches angestiegen war.
    Insgesamt sechzehn der geheimnisvollen Lichtsonden waren auf der Übersicht verzeichnet. Sie waren die Objekte, die sich mit Abstand am schnellsten bewegten. Und sie alle schienen ein Ziel zu haben …
    Den Kubus! , erkannte Barus.
    »Keine einzige dieser Sonden konnten wir seit unserer Passage durch Wurmloch Alpha bisher orten«, stellte McKee fest, eine Frau mit einem dichten, roten Haarschopf, den sie zu einem Zopf gebunden hatte. »Jetzt tauchen plötzlich so viele auf einmal auf – das kann kein Zufall sein.«
    »Es könnte sein, dass diese Sonden gerufen wurden«, mischte sich Ortungsoffizier Lieutenant James Teluvion ein. »Das Auftauchen der Sonden korreliert jedenfalls mit der bisher heftigsten 5-D-Schwankung, die von unserem Ortungssystem an Bord des Kubus lokalisiert wurde. Die STERNENFAUST hat erst kürzlich diese Signale als Kommunikation identifiziert, das war im Namban-System.«
    »Halten Sie es für möglich, dass sich jemand an Bord dieser riesigen Station befindet?«, erkundigte sich Barus.
    Teluvion zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen. Wenn, dann ist es sicher kein Dronte. Sie wissen ja, das Virus. Aber was die Artefakte der Toten Götter angeht, wurden die in der Vergangenheit ja durchaus auch ganz von allein aktiv …«
    »Klopfen Sie die Daten in jeder nur erdenklichen Hinsicht ab, Mister Teluvion. Ich will nicht hoffen, dass die Dronte ein Gegenmittel zur Bekämpfung des Virus gefunden haben und es ihnen vielleicht doch wieder möglich ist, die Station zu betreten!«
    »Aye, Captain.«
    »Machen wir uns also auf Überraschungen gefasst.«
     
    *
     
    Der Herr stand vor der großen Bildwand in einer der Hallen seiner Residenz. Er war schlank und trug einen sehr eng anliegenden Overall in dunkelblauer Farbe. Eine ID-Kennung war in seinen Hinterkopf implantiert. Es durfte niemals einen Zweifel daran geben, wer er war.
    Herr lautete die schlichte Bezeichnung, mit der ihn alle Dronte, die unter seiner Herrschaft standen, anredeten, sofern ihre Wirtskörper ein Anreden überhaupt möglich machten. Angehörige zahlloser Spezies waren von den Dronte unterworfen worden. Normalerweise übernahmen Dronte die Individualbezeichnungen ihrer Wirte.
    Das hatte rein praktische Gründe. Die Namen, die sich die primitiven Lebensformen selbst gegeben hatten, entsprachen zumeist auch ihrem Artikulationsvermögen und das machte die interpersonale Informationstransmission – die menschlichen Wirte hätten das vielleicht ein Gespräch genannt – einfach leichter.
    Aber der Herr war in dieser Hinsicht eine Ausnahme.
    Das hatte bei den Dronte eigentlich nur praktische Gründe. Wozu einen weiteren Namen, wenn ohnehin klar war, dass es nur einen Herrn gab.
    Wer herrschte, konnte seinen Namen ablegen, sofern er je einen besessen hatte. Und wer eigens zu dem Zweck implantiert worden war, um zu herrschen, brauchte sich gar nicht erst eine Individualbezeichnung zu geben.
    Manche Dronte sagten sogar, dass es für einen Herrscher einem schlechten Omen gleichkäme, seinen Namen zu behalten. Schließlich konnte man das auch als ein Zeichen für mangelnden Optimismus verstehen, denn ein Herrscher, der seinen Namen behielt, deutete ja damit auch an, dass eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür bestand, dass es zu seinen Lebzeiten noch einen anderen Herrscher gab.
    Auch um diesen fatalen Eindruck zu vermeiden verzichtete der Herr auf das Tragen einer zusätzlichen Individualbezeichnung.
    Der Kopf des Herrn war völlig haarlos. Die Implantierung des Dronte hatte bei zahlreichen Spezies gewisse äußerlich sichtbare Nebenwirkungen. Bei den Menschen gehörte der Verlust jeglicher Behaarung dazu. Sie trat nicht sofort nach der Implantierung ein, sondern zumeist erst nach einiger Zeit. Bis zu sechs Wochen konnten vergehen, ehe dieser Effekt einsetze.
    Der Mensch, in dessen Körper man den Herrn implantiert hatte, hatte ohnehin nur einen unvollständigen Haarkranz und – gemäß den Eigenarten seines Geschlechts – etwas Haarwuchs um den Mund herum aufzuweisen gehabt. Dem Dronte war Haarwuchs ohnehin zuwider und er bedauerte jeden seiner Artgenossen, der das Pech hatte, in
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