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Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Titel: Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich
Autoren: Alfred Bekker
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überprüfen, ob die regungslos Daliegenden noch am Leben waren.
    Zumindest bei denen, die er auf die Schnelle überprüfen konnte, war das der Fall.
    Es machte normalerweise auch keinen Sinn, die Frauen und Kinder eines Kriegers umzubringen, dessen Position man haben wollte, da die damit einhergehende Ehrlosigkeit den Betreffenden sofort den Respekt der anderen Krieger kostete und es dann für denjenigen fast unmöglich wurde, die angestrebte Führungsposition auch tatsächlich auszufüllen.
    Der Mpongor hielt sich dicht bei Tazaror.
    Er stieß ein paar gurrende Laute aus und ließ dabei das Echsenmaul mit dem Ätzspeichel geschlossen.
    »Feiglinge sind das!«, murmelte Tazaror. »Verfluchte Feiglinge!«
    Eigentlich erwartete er nun, dass sich die Verschwörer zeigten. An die Möglichkeit, dass es vielleicht nur ein Krieger war, der sich ihm entgegenstellte, glaubte er nicht. Wer so hinterhältig war, hatte auch bestimmt nicht den Mut, einem Krieger wie Tazaror Halbschädel allein und zu einem Kampf unter fairen Bedingungen entgegenzutreten.
    Der Morax-Unterhäuptling fühlte plötzlich eine gewisse Schwäche in den Knien.
    Tazaror schleppte sich zum Korridor.
    Ihm war schwindelig.
    Undeutlich nahm er Schritte wahr.
    Er sank auf die Knie. Mehrere Morax-Krieger in voller Rüstung traten ihm entgegen. Sie kamen aus den Nachbarräumen. Insgesamt zu fünft waren sie – und sie trugen Atemschutzmasken.
    »Alles ist nach Plan gegangen«, sagte einer von ihnen. Tazaror erkannte die Stimme seines dritten Offiziers Rezuk wieder. Rezuk war für die Koordination der Jägereinsätze zuständig. Er galt als sehr ambitioniert.
    »Was ha… habt ihr getan?«, dröhnte Tazaror. Er versuchte wieder auf die Beine zu kommen und schaffte es auch. Allerdings wirkte er sehr wackelig und hatte das Gefühl, jederzeit erneut das Gleichgewicht verliefen zu können. Der Mpongor war vollkommen zutraulich und schien die gesamte Situation überhaupt nicht zu begreifen.
    »Zunächst einmal haben wir den Mpongor mit Hilfe einiger geeigneter Chemikalien zu einem sehr sanftmütigen Wesen gemacht, das auch keinerlei Argwohn gegenüber Fremden mehr empfindet«, erklärte Rezuk. »Deine aggressiven Frauen waren da schon ein etwas größeres Problem, das sich aber auch lösen ließ.«
    »Was habt ihr getan? Sie gezwungen, ein Betäubungsgift einzunehmen?«
    »Gute Beziehungen zum Offizier für die Wartung der Lebenserhaltungssysteme können sich durchaus bezahlt machen«, dröhnte Rezuk. »Es ist so leicht, hier ein entsprechendes Gas einzuleiten. So leicht …«
    Jetzt erst begriff Tazaror die ganze Perfidie des Plans, den sich seine Gegner ausgedacht hatten.
    Er schwankte. Alles begann sich vor seinem inneren Auge zu drehen.
    Ein Strudel aus Farben und Formen entstand, der eine Art Sogwirkung auf das Bewusstsein entfaltete.
    Das Gas, dass man eingeleitet hatte, um seine Familie bewusstlos werden zu lassen, stand offenbar kurz davor, auch ihn niederzustrecken. Es war geruchlos und nicht zu sehen. Aber es war da, daran konnte es keine Zweifel geben. Die Atemmasken der Verschwörer hätten sonst keinen Sinn gemacht.
    »Na los, worauf wartet ihr!«, rief Tazaror wütend. »Warum tötet ihr mich nicht, so wie ihr es doch geplant habt! Schlagt mir auch noch die andere Hälfte meines Schädels von den Schultern! Aber ich warne Euch! Mit dem letzten Rest meiner Kraft werde ich mich dagegen wehren und versuchen, so viele wie möglich von euch mit meinem Mono-Schwert niederzustrecken!«
    Rezuk trat etwas vor.
    Seine Gestalt war für einen Morax eher schmächtig zu nennen. Zwar war er immer noch deutlich größer und kräftiger als eine Morax-Frau, aber unter den Morax-Männern war seine nicht gerade besonders voluminös zu nennende Muskulatur immer wieder Gegenstand spöttischer Bemerkungen gewesen. Der eine oder andere hatte diese mit dem Leben oder ein paar Mono-Schwert-Narben bezahlt, da Rezuk zwar von schmächtiger Statur war, aber durchaus ein guter Mono-Schwertkämpfer, dessen Schnelligkeit gefürchtet wurde.
    Allerdings trug Rezuk sein Mono-Schwert nun am Gürtel. Er machte keinerlei Anstalten, die Waffe zu ziehen. Er schien nicht davon auszugehen, dass es nötig war, sie auch einzusetzen.
    Rezuk hielt sich in gebührendem Abstand zum Unterhäuptling.
    Er wusste schließlich um dessen Gefährlichkeit im Kampf – gerade dann, wenn er angeschlagen war. Der verstümmelte Schädel gab davon schließlich ein beredetes Zeugnis ab. Man durfte diesen Haudegen
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