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Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Titel: Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich
Autoren: Alfred Bekker
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wurden«, äußerte Briggs seine Vermutung und vergrößerte das Bild. Die schematische Darstellung des künstlichen Mondes, die bisher nur einen verschwindend geringen Anteil an der Oberfläche des großen Panorama-Schirms auf der Brücke der STERNENFAUST hatte, wuchs jetzt so weit an, dass sie fast ein Drittel ausmachte.
    Er ließ die Finger über die Sensorpunkte seines Touchscreens gleiten und markierte auf diese Weise einen bestimmten Bereich des Objekts. »Hier orte ich einen beträchtlichen Hohlraum. Wenn man des Weiteren bedenkt, wie riesig die Hangar-Tore waren, die sich dort auftaten, dann haben wir da wohl noch einiges zu erwarten.«
    Unterdessen erfragte Mutawesi der Reihe nach die Gefechtsbereitschaft der einzelnen Gauss-Geschütze, deren Leitstände jeweils von einem Waffenoffizier besetzt wurden.
    »Überall werden jetzt Sturm-Shuttles und Jäger von den Mutterschiffen ausgesetzt«, meldete Ortungsoffizier Lieutenant Ashley Briggs.
    »Zumindest scheinen sich die hiesigen Morax in ihrer bevorzugten Kampftaktik nicht von denen zu unterscheiden, auf die wir bisher getroffen sind«, meinte Stephan van Deyk. Der Erste Offizier nahm ein paar Schaltungen am Touchscreen seiner Konsole vor und holte sich die Ortungsdaten direkt auf das Display. Dann ließ er sich dazu eine schematische Positionsübersicht zeigen, die deutlich machte, was die Morax bezweckten. »Sie kreisen uns ein und werden uns wohl einfach von allen Seiten angreifen.«
    »Wir behalten den Kurs bei, so lange das irgendwie möglich ist«, entschied Frost. »Wir müssen die STERNENFAUST so nahe wie möglich an dieses künstliche Objekt heranbringen.«
    Jede Lichtsekunde, die sie näher an das mondgroße Objekt herankamen, bedeutete, dass mehr Daten gesammelt werden konnten – und vielleicht auch mehr Klarheit darüber bestand, womit man es hier eigentlich zu tun hatte.
    Bruder William hatte sich inzwischen zu Lieutenant Jamil an die Konsole gestellt. Während Jamil die reguläre Kommunikation überwachte, befasste sich der Christophorer damit, den Funkverkehr der Morax unter bestimmten Kriterien auszuwerten. Alles, was von den Empfängern der STERNENFAUST aufgezeichnet werden konnte, wurde einer Analyse durch den Computer unterzogen. Bruder William hatte jedoch darüber hinaus seine eigenen Analysekriterien, von denen manche auf einen Außenstehenden wohl eher intuitionsgeleitet als systematisch wirkten.
    »Captain, die Schiffe der Morax nehmen immer wieder mit dem Objekt Kontakt auf und erhalten von dort offenbar ihre Befehle. Allerdings beziehen sie sich dabei nicht auf irgendeinen Stammeshäuptling, sondern auf ihren höchsten Gott Denuur.«
    Captain Frost hob die Augenbrauen.
    »Inwiefern?«
    »Wenn ich das richtig deute, dann ist dieses Objekt Denuur – oder Denuur wohnt in ihm.«
    »Die Morax erhalten direkte Befehle von ihrem Gott?«, hakte van Deyk verwundert nach.
    Bruder William nickte. »Anders lässt sich der Funkverkehr kaum interpretieren.«
    »Wir erhalten gerade eine Audiobotschaft!«, meldete jetzt Jamil. »Mit der Option auf einen Antwortkanal!«
    »Schön, dass Ihre Bemühungen um die Kommunikationsaufnahme Erfolg hatten«, sagte Captain Frost. »Auf den Schirm damit, Lieutenant!«
    »Aye, aye, Ma’am!«
    Im nächsten Moment verschwand die Darstellung des nahen Weltraums auf dem Panorama-Schirm der STERNENFAUST-Brücke. Stattdessen erschien ein Bildausschnitt, der offenbar einen Teil der Zentrale eines Morax-Mutterschiffs zeigte.
    Auf einem thronähnlichen Sessel, dessen Armlehnen an den Enden mit Nachbildungen von Morax-Totenköpfen im kleineren Maßstab verziert waren, saß ein besonders großer Morax-Krieger in seiner Rüstung.
    Frost runzelte unwillkürlich die Stirn, als sie ihn sah.
    Mit seinem Kopf stimmt irgendetwas nicht! , war ihr erster Gedanke. Im ersten Moment konnte sie nicht sagen, was es eigentlich war. Der Morax drehte sein gewaltiges Haupt etwas zur Seite und dann war es deutlich zu sehen: Ihm fehlte ein Stück seines Schädels samt einem Auge und einem Teil des Hinterkopfs sowie einem Ohr. Sein Kopf war an dieser Stelle vollkommen flach. Eine gerade Fläche von dreißig bis vierzig Zentimeter Durchmesser legte den Schluss nahe, dass dort irgendeine künstliche Platte eingesetzt worden war, um das Innere des Schädels zu schützen.
    Offenbar die Folgen einer Verletzung im Kampf. Bei den dauernden Konkurrenzkämpfen, die die Morax-Krieger untereinander um ihre jeweilige Position innerhalb der
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